Im Gegensatz zu herkömmlichen Paneelen eignen sich Feuchtraumpaneele für Räume, in denen Feuchtigkeit entsteht. Mit diesen können Sie Ihre Wände und Decken Ihres Badezimmers oder auch Ihres Kellers problemlos verschönern. Die Auswahl der Verkleidung müssen Sie dabei bedacht treffen und auch beim Verlegen ist Vorsicht geboten. Wir erklären Ihnen, wofür Sie diese speziellen Paneele einsetzen und wie Sie diese selbst verlegen können.
Alles auf einen Blick:
- Feuchtraumpaneele sind vor allem für den Einsatz in feuchter Umgebung wie dem Bad oder der Garage geeignet.
- Sie bestehen aus Vollkunststoff oder Echtholz.
- Die Platten gibt es von weiß, über bunte Muster, bis hin zur edlen Holzoptik in unterschiedlichen Designs.
- Mit dem nötigen Know-How können Sie Wand- oder Deckenpaneele auch selbst verlegen.
Allgemeines
Beim Einsatz von Feuchtraumpaneelen können Sie Ihr Bad oder andere Zimmer nach Ihren Vorstellungen gestalten. Von herkömmlichen Platten in weiß, über bunte Muster, bis hin zur Holzoptik haben Sie freie Wahl. Für feuchte Räume wie Badezimmer eignen sich Paneele, die aus Vollkunststoff sind. Teilweise ist auch der Einsatz von Echtholz möglich.
Was sind Feuchtraumpaneele?
Ursprünglich meint ein Paneel eine Holzplatte, die als Deckenverkleidung oder Wandverkleidung dient. Nicht nur die einzelnen Platten, sondern auch die Verkleidung im Gesamten wird als Paneel bezeichnet. Das Material von Feuchtraumpaneelen bewährt sich besonders für das Verkleiden von Feuchträumen, wie Badezimmern. Dabei müssen die Platten vor allem wasserabweisend sein.
Aus welchem Material bestehen Feuchtraumpaneele?
Bisher gibt es keine verbindlichen Standards für Feuchtraumpaneele. Deshalb und aufgrund der großen Auswahl gestaltet es sich gar nicht so leicht, die passenden Platten zu finden. Im Prinzip eignen sich ausschließlich Vollkunststoff und Echtholz. Bei der Variante aus Holz gibt es jedoch Ausnahmen, die Sie nicht in feuchten Umgebungen wie im Bad einsetzen sollten. Von sogenannten MDF-Platten, mitteldichten Holzfaserplatten, ist abzuraten. Diese quellen bei Feuchtigkeit auf und verbiegen sich. Achten Sie bei der Auswahl auf die Verpackungshinweise, denn meist finden Sie dort Angaben zu möglichen Einsatzgebieten.
Welche Vorteile haben Feuchtraumpaneele?
Feuchtraumpaneele bieten eine geeignete Verkleidung für Räume, in denen häufig Feuchtigkeit entsteht. Im Gegensatz zu herkömmlichen Paneelen quellen diese auch in einer feuchten Umgebung nicht auf.
Sie können zwischen verschiedenen Designs und Farben wählen, wodurch Sie Ihr Heim Ihren Wünschen entsprechend gestalten können. Gestaltungstechnisch können Sie Ihrer Kreativität demnach freien Lauf lassen – von der klassischen Variante in weiß bis hin zur edlen Holzoptik. Auch die günstigen Preise der einfachen Variante, ohne aufwendiges Design, gelten als Vorteil.
Sie haben zudem die Möglichkeit, die Verkleidung selbst zu streichen. Dabei müssen Sie unbedingt darauf achten, dass es sich bei der gewählten Farbe um eine Feuchtraumfarbe handelt. Verwenden Sie Echtholzpaneele, müssen Sie diese vorher abschleifen. Möchten Sie die Paneele aufhellen, bedarf es meist einem Grundanstrich in weiß, auf den Sie die gewünschte Farbe auftragen können.
Einsatzgebiete
Die speziellen Paneele können Sie vor allem in feuchten Umgebungen wie dem Bad oder dem Keller verwenden. Dabei dienen sie nicht nur als Wandverkleidung, sondern können auch Decken optisch aufwerten oder als Bodenbelag dienen.
Wo können Sie Feuchtraumpaneele einsetzen?
Feuchtraumpaneele eignen sich besonders für Umgebungen, in denen Feuchtigkeit entsteht. Davon sind Badezimmer, Küchen und auch Keller betroffen. Verwenden Sie hier herkömmliche Wandpaneele aus Holz, können diese bei Kontakt mit Feuchtigkeit aufquellen. Auch eine Versiegelung des Holzes kann dies nicht verhindern.
Äußerst wichtig ist, dass es sich um Zimmer handelt, die über ausreichend Belüftung verfügen. Ist das nicht der Fall, kann Schimmel entstehen. Dies kann nicht nur Ihrer Wand, sondern auch Ihrer Gesundheit schaden.
Die praktische Verkleidung wertet zum einen Ihre Wände optisch auf, zum anderen können Sie die Platten ebenso für Decken oder als Bodenbelag verwenden. Selbstverständlich können Sie mit den Platten beispielsweise auch Ihr Wohnzimmer verkleiden. Der Einsatz beschränkt sich nicht auf feuchte Umgebungen wie das Bad.
Do-it-yourself
Haben Sie die richtigen Paneele für Ihr Bad, die Küche, den Keller oder auch die Garage ausgewählt, geht es an das Verlegen der Wandpaneele. Dabei müssen Sie besonders auf eine ausreichende Hinterlüftung achten, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Was hat es mit der Hinterlüftung auf sich?
Vor allem die Hinterlüftung spielt beim Verlegen von Feuchtraumpaneelen eine entscheidende Rolle. Eine gute Hinterlüftung sorgt dafür, dass die Luft hinter den Wandpaneelen zirkulieren kann. Ist dies nicht gewährleistet, kann Schimmelbildung die Folge sein. Daraus resultieren sowohl unangenehme Gerüche als auch Schäden an der Wand. Im schlimmsten Fall wirkt sich das auf Ihre Gesundheit aus.
Zwischen der Wand und der Verkleidung dürfen Sie kein Dämmmaterial anbringen. Dieses würde die Zirkulation verhindern. Möchten Sie die Verkleidung an einer Wand anbringen, an der sich beispielsweise ein Waschbecken befindet, müssen Sie die Paneele mit entsprechenden Öffnungen versehen. Die dadurch entstehenden Fugen und Schlitze müssen Sie daraufhin mit Silikon abdichten, sodass kein Wasser eindringen kann.
Für die Hinterlüftung müssen Sie die Wand oder auch die Decke, die Sie verkleiden möchten, mit Holzlatten versehen. Dabei sollten Sie zunächst über die komplette Wand eine senkrechte Lattung anbringen. Danach kontern Sie diese mit einer waagrechten Lattung. Die Latten sollten dabei mindestens 45 Millimeter breit und 18 Millimeter tief sein. So entsteht eine Art Schachbrett mit Quadraten. Der geschaffene Abstand von der Wand zur Verkleidung ermöglicht die Luftzirkulation.
Damit die Luft hinter der Verkleidung nicht steht, müssen Sie den oberen Rand offen halten. Trotzdem sollten Sie dafür sorgen, dass zwar Luft zirkulieren, jedoch kein Kondenswasser hinter die Paneele laufen kann. Dafür eignen sich Leisten, die die Ränder zwar abdecken, aber nicht luftdicht verschließen.
Was benötigen Sie für das Verlegen?
Für das Montieren von Feuchtraumpaneelen benötigen Sie einige Materialien. In welcher Anzahl Sie dieses benötigen, hängt von der Größe der zu verkleidenden Fläche ab. Messen Sie die Fläche vor dem Kauf exakt ab oder lassen Sie sich von einem Fachmann beraten.
Für die Verkleidung:
- Wandpaneele mit Nut und Feder aus Vollkunststoff oder einer geeigneten Echtholzvariante
- Krallen zum Befestigen
- Anfangskrallen, Endkrallen, Leistenkrallen
- Nägel
- Stichsäge
- Silikon
- Deckenleiste/Abeckleiste
- Fußleiste
- Abschlussleiste für die Ecken
Für die Hinterlüftung:
- Latten
- Bohrer
- Nageldübel
- Wasserwaage
Wie müssen Sie Schritt für Schritt vorgehen?
Mit ein wenig handwerklichem Geschick können Sie das Verlegen auch selbst durchführen. In der folgenden Anleitung erklären wir Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt vorgehen sollten.
Schritt 1: Hinterlüftung bauen
Je nach Fläche müssen Sie die Latten auf die entsprechende Höhe beziehungsweise Länge kürzen. Um die Latten zu befestigen, bohren Sie im Abstand von 60 bis 80 Zentimetern Löcher.
Mit Nageldübeln werden die Latten danach längs befestigt. Achten Sie dabei darauf, dass die Latten etwa 20 Millimeter vom vorgesehenen Rand der Verkleidung entfernt sind. Für eine optimale Hinterlüftung müssen Sie danach die Konterlattung quer anbringen. Steht das Gerüst sollten Sie mit einer Wasserwaage überprüfen, ob alle Latten gerade befestigt sind.
Schritt 2: Wandpaneele anbringen
Im zweiten Schritt bringen Sie die Wandpaneele an. Dafür benötigen Sie sogenannte Krallen, bei denen es spezielle Anfangskrallen für die erste, also die untere Reihe gibt. Diese befestigen Sie mit Nagel und Hammer oder einem Akkubohrer an den angebrachten Holzplatten.

Danach schneiden Sie die überstehende Feder an der unteren Seite des Wandpaneels mit einer Stichsäge ab. Nur so passt das Brett in die Anfangskralle. Bei der Bearbeitung mit einer Stichsäge sollten Sie unbedingt auf der Rückseite des Bretts sägen, sodass auf der vorderen Seite keine Kratzer entstehen. Legen Sie das Brett in die Anfangskrallen und vervollständigen Sie so die unterste Reihe.

Ist die erste Reihe verlegt, beginnen Sie mit der nächsten Reihe. Dafür benötigen Sie wieder Krallen, diesmal allerdings keine Anfangskrallen. Befestigen Sie diese, ebenfalls mit Nagel und Hammer, direkt über der ersten Reihe an den Latten der Belüftungskonstruktion.

Auf diese Art fahren Sie bis zur letzten Reihe fort. Dort kommt die Endkralle zum Einsatz. Dafür stecken Sie den Nagel schon vorab in die Kralle, klappen das letzte, demnach das oberste Paneel, ein wenig in Ihre Richtung und befestigen die Endkralle an diesem. Von vorne klopfen Sie mit dem Hammer leicht gegen das Paneel, sodass Sie den Nagel in die Holzvorrichtung drücken.

Schritt 3: Leisten befestigen
Um die Verkleidung abzuschließen, können Sie Leisten verwenden. Diese bringen Sie mittels Leistenkrallen an. Die Krallen nageln Sie direkt auf der Verkleidung fest. Sind die Krallen angebracht, drücken Sie die Leiste vorsichtig an.
Alternativ können Sie hierfür auch Montagekleber verwenden. Die Fugen der Boden- und Eckenleisten dürfen nicht luftdicht sein, damit die Luft weiterhin zirkulieren kann.
Kosten
Entscheiden Sie sich gegen das Beauftragen eines Fachmanns und verlegen die Platten selbst, entstehen dennoch einige Kosten. Diese hängen von der zu verkleidenden Fläche und vor allem von dem gewünschten Design ab. Schätzungsweise können Sie im Baumarkt mit folgenden Kosten rechnen:
- Paneele: etwa 6 bis 20 Euro pro Quadratmeter
- Leisten: ab 3,50 Euro für 2,6 Meter
- Krallen: ab 4 Euro für 100 Stück
- Anfangskrallen: ab 2 Euro für 10 Stück
- Endkrallen: ab 4 Euro für 10 Stück
- Holzleisten: ab 2,50 Euro für 1 Meter
- Silikontube: ab 7 Euro für 310 Milliliter
Beachten Sie hierbei, dass für die weiteren Utensilien und Werkzeuge ebenfalls Kosten anfallen können. Haben Sie beispielsweise bereits eine Stichsäge, entsteht hierfür kein weiterer Aufwand. Müssen Sie sich diese leihen oder neu zulegen, müssen Sie diese Kosten zusätzlich einkalkulieren.
Fazit
Feuchtraumpaneele dienen vor allem als Decken- oder Wandverkleidung für Räumlichkeiten, die Feuchtigkeit ausgesetzt sind. Häufig werden sie in Badezimmern und Küchen verlegt. Die Verkleidung besteht aus Vollkunststoff oder aus Echtholz. Bei der Wahl von Echtholz sollten Sie allerdings auf die Verpackungshinweise achten. Besonders die Gestaltungsfreiheit und die Möglichkeit, alte Fliesen zu verdecken, sprechen für den Einsatz. Mit ein wenig handwerklichem Geschick können Sie die Verkleidung auch selbst anbringen. Wenn Sie sich nicht sicher sind und weitere Fragen haben, erkundigen Sie sich bei einem Experten über das richtige Material und die fachmännische Durchführung der Montage.