Selbst im gemütlichsten Bad würde sich niemand lange aufhalten, gäbe es keine Geruchsverschlüsse. Diese Vorrichtungen werden zwischen dem Kanalanschluss und dem Abfluss aller Waschbecken, Spülen, Duschen, Toiletten und Badewannen montiert und verhindern so, dass es in Badezimmern und Küchen nach Kanal stinkt.
Alles auf einen Blick:
- Geruchsverschlüsse, auch Siphons, sorgen dafür, dass es in Gebäuden nicht nach Kanal riecht.
- Sie werden zwischen dem Kanalanschluss und Sanitäranlagen wie Waschbecken, Duschen und Badewannen montiert.
- Auch Toiletten benötigen Siphons. Diese sind jedoch schon fest in der WC-Schüssel verbaut.
- Der Klassiker unter den Geruchsverschlüssen ist der Röhrensiphon in U-Form. Eine moderne Variante sind dagegen Flaschen- beziehungsweise Tassensiphons.
- Geruchsverschlüsse gibt es sowohl aus Kunststoff als auch Metall. Letztere sind in der Regel mit Chrom überzogen.
- Die günstigsten Modelle beginnen ab 10 Euro. Teure, hochwertige Produkte können preislich an die 200-Euro-Marke reichen.
Allgemeines
Geruchsverschlüsse sind unscheinbare Bauteile zwischen sanitären Anlagen wie Waschbecken, Spüle oder Dusche und dem Kanalrohr. Sie sorgen dafür, dass es in Gebäuden trotz direktem Anschluss an die Kanalisation nicht muffelt.
Was ist ein Geruchsverschluss?

Ein Geruchsverschluss ist eine Vorrichtung vor dem Kanalanschluss. Sie verhindert, dass unangenehme Gerüche und Gestank aus dem Kanal durch den Abfluss von Dusche, Waschbecken und Toilette ins Gebäudeinnere gelangen. Ein Geruchsverschluss ist dabei so konzipiert, dass Flüssigkeiten hindurch kommen, während Gase und schlechte Gerüche im Rohr zum Kanal zurückbleiben.
Eine verbreitete Bezeichnung für den Geruchsverschluss ist auch Siphon, was auf Französisch so viel bedeutet wie Heber oder Steigrohr. Seltener werden Geruchsverschlüsse auch Trap genannt, das aus dem Englischen stammt und für Geruchsfalle steht.
Die am häufigsten verwendeten Geruchsverschlüsse sind:
- Röhrengeruchsverschluss (=Rohrgeruchsverschluss)
- Flaschengeruchsverschluss (=Tassengeruchsverschluss)
Seltener kommen auch Glockengeruchsverschlüsse zum Einsatz.
Wo braucht man einen Geruchsverschluss?
Ein Siphon ist überall dort nötig, wo Abwasser in die Kanalisation fließt. Im Haus benötigen Sie einen Siphon also an Toiletten, Urinalen, Duschen, Badewannen, Waschbecken, Spülen und Bidets.
Bei WCs sind solche Geruchsverschlüsse bereits in der Toilettenschüssel fest verbaut, bei allen anderen Sanitäranlagen müssen sie einzeln zwischen Ablauf und Kanalrohr installiert werden.
Geruchsverschlüsse sind aber nicht nur im Haus notwendig, sondern auch draußen in Hofeinfahrten, im Garten oder bei Gullys in der Straße – eben überall dort, wo es eine Öffnung zum Abwasserkanal gibt.
Wie funktioniert ein Geruchsverschluss?
Auch wenn es verschiedene Siphonarten für alle möglichen Einsatzbereiche gibt, funktionieren sie nach dem ähnlichen Prinzip: Das Aufsteigen von Gasen und Gestank aus dem Kanal wird durch eine Wassersperre verhindert.
Läuft Abasser, beispielsweise aus dem Waschbecken oder aus der Dusche, durch das Abflussrohr, verschwindet nicht alles davon im Kanal. Eine kleine Menge Wasser bleibt immer im Geruchsverschluss zurück und bildet eine Barriere zwischen Kanalrohr und Abflussrohr. Gase und Gerüche können sich nicht durch Flüssigkeiten verbreiten und bleiben im Kanalrohr zurück. Dadurch, dass Dusche, Waschbecken und Toilette regelmäßig genutzt werden, ist sichergestellt, dass das im Siphon verbleibende Wasser immer wieder erneuert wird.
Bei längerer Nichtnutzung kann es jedoch passieren, dass das Wasser im Geruchsverschluss teilweise verdunstet, die Barriere nicht mehr vollständig gegeben ist und so üble Gerüche aus dem Kanal austreten.
Worauf sollte man beim Kauf achten?
Achten Sie beim Kauf eines Siphons auf den horizontalen und den vertikalen Abstand zwischen Wasserablauf und Kanalrohr. Bei Waschbecken ist das meist unkompliziert, da sich Geruchsverschlüsse bis zu einem bestimmten Punkt einstellen und anpassen lassen. Außerdem gibt es hier auch eine sehr große Auswahl, sodass es für so gut wie jedes Waschbecken Lösungen gibt.
Etwas anspruchsvoller wird es bei modernen Bauweisen wie bodengleichen Duschen. Dadurch, dass hier keine Duschwanne vorhanden ist, fehlt der für den Siphon notwendige Platz unter dem Duschboden. Liegt der Kanalanschluss dann nicht tief genug, kann das Gefälle zwischen Wasserabfluss und Kanal für einen störungsfreien Ablauf nicht ausreichen. Für solche Spezialfälle gibt es mittlerweile aber auch sehr platzsparende Geruchsverschlüsse.
Fehlt Ihnen hier das fachliche Know-how, wenden Sie sich in jedem Fall an einen Sanitärbetrieb. Selbst wenn Sie einen Siphon finden, der sich mit Ihrem Wasserabfluss und dem Kanalrohr verbinden lässt – ist das Gefälle zu gering, werden Sie anschließend Probleme mit nicht ablaufendem Wasser bekommen.
Geruchsverschlüsse: Diese Varianten gibt es
Siphons sind zwar flüssigkeitsdurchlässig, halten aber Gase und Gestank im Kanalrohr zurück. Eine kleine Menge Wasser bleibt nach jedem Durchspülen im Siphon zurück und dient als Wassersperre. Je nach Einsatzbereich gibt es verschiedene Formen.
Was ist ein Röhrengeruchsverschluss?
Der Röhrengeruchsverschluss, oder auch Rohrgeruchsverschluss, ist die einfachste Form eines Siphons und die am häufigsten verwendete Siphonart unter Waschbecken. Vor allem in älteren Bädern findet man ihn noch standardmäßig vor, in Neubauten und sanierten Badezimmern wird er mittlerweile immer öfter von moderneren, optisch ansprechenden Siphonarten abgelöst.
Der Röhrensiphon hat an seiner tiefsten Stelle ein U-förmiges oder S-förmiges Rohr, in dem automatisch immer etwas Wasser zurück bleibt. Dieses sogenannte Sperrwasser muss dabei so hoch stehen, dass die Biegung vollständig gefüllt ist und keine Gase und Gerüche aus dem Kanalrohr durch das Abflussrohr empor steigen können.
In Röhrensiphons wird das Abwasser mit kräftigem Druck hindurch gespült, weshalb Schmutzpartikel und andere Feststoffe nur selten hängen bleiben und der Siphon in der Regel immer frei ist. Fachleute sprechen daher auch von einem selbstreinigenden Effekt.
Vorteile:
- kaum Ablagerungen
- selten Verstopfungen
- selbstreinigend
- günstig (Metall: ab 8 Euro)
Nachteile:
- sperrig
- umständliche Demontage
- veraltetes Design
Was ist ein Flaschengeruchsverschluss?
Der Flaschengeruchsverschluss hat nicht wie der klassische Röhrensiphon eine U-Form beziehungsweise S-Form, sondern einen flaschenähnlichen Behälter, in dem sich das Sperrwasser sammelt. Je nach Bauweise kann dieser Behälter auch kürzer sein und eher einer Tasse als einer Flasche ähneln. Daher wird der Flaschensiphon auch Tassensiphon genannt. Das Funktionsprinzip bleibt aber dasselbe. Aufgrund seines modernen Designs löst er Röhrensiphons unter Waschbecken immer mehr ab.
Bei dieser Siphonvariante endet das senkrecht abfallende Ablaufrohr aus Waschbecken oder Dusche in einem flaschen- oder tassenförmigen Gefäß. Aufsteigendes Wasser in diesem Behälter läuft am Becherrand über und von dort aus in den Kanal weiter. Das Ablaufrohr selbst endet immer unterhalb der Sperrwasseroberfläche im Gefäß.
Flaschen- oder Tassensiphons haben eine vergleichsweise geringe Bautiefe und benötigen nur wenige Zentimeter Platz nach unten. Allerdings neigen sie auch stärker zu Ablagerungen und Verschmutzungen als Rohrsiphons, da der durchspülende Effekt ausbleibt. Die Reinigung des Siphons ist jedoch schnell und einfach durchzuführen.
Vorteile:
- modernes Design
- platzsparend
- leicht zu reinigen
Nachteile:
- nicht selbstreinigend
- neigt zum Verstopfen
- etwas teurer als Rohrsiphons (Metall: ab 10 Euro)
Was ist ein Glockengeruchsverschluss?
Der Glockensiphon verdankt seinen Namen ebenfalls seiner Erscheinungform. Dabei befindet sich ein umgestülpter Behälter über dem Kanalabflussrohr, ähnlich einer Glocke. Der Behälter hat am Boden Öffnungen, durch die Wasser eindringen kann. Sobald das Wasser im Inneren ansteigt, entsteht ab einem bestimmten Punkt durch eine zusätzliche Vorrichtung ein starker Unterdruck. Das Abwasser wird dann regelrecht in das Kanalrohr gesaugt. Der Unterdruck bleibt so lange bestehen, bis sämtliches Abwasser im Kanal verschwunden ist.
Glockensiphons kommen vor allem bei Aquarien zum Einsatz und spielen im Sanitärbereich eher eine untergeordnete Rolle. Allerdings trifft man diese Siphonvariante auch mal als Bodenabläufe in Duschbereichen an.
Fazit
Geruchsverschlüsse sind wichtig, damit es in Gebäuden nicht nach Kanal stinkt. Denn jedes Abwasser, ob aus Dusche, Waschbecken, Spüle oder Toilette läuft, wenn es im Abfluss verschwindet, direkt in die Kanalisation. Der Geruchsverschluss, auch Siphon genannt, befindet sich zwischen dem Ablauf und dem Kanalanschluss. Flüssigkeiten können ihn passieren, Gase und Gerüche werden aber durch eine Wasserbarriere im Kanalrohr zurückgehalten.
Je nach Platzbedarf, Einsatzbereich und Design gibt es viele verschiedene Siphons. Am häufigsten werden Röhrengeruchsverschlüsse und Flaschen- beziehungsweise Tassengeruchsverschlüsse verbaut. Während erstere als klassische Siphonbauweise noch oft in alten Badezimmern anzutreffen sind, tauchen in Neubauten und sanierten Bädern eher moderne, mit Chrom überzogene Flaschensiphons auf. Kostentechnisch gibt es mittlerweile keine allzu großen Preisunterschiede mehr. Günstige Siphons aus Metall gibt es bereits ab rund 10 Euro zu kaufen. Produkte aus Kunststoff sind nochmal etwas preiswerter. Für hochwertige Modelle werden zwischen 50 und 70 Euro fällig. Wer exklusive Varianten wünscht, kann allerdings auch knapp 200 Euro für einen Siphon ausgeben.