Der Begriff Duschtasse klingt nicht gerade nach Design und Ästhetik. Darum ging es jedoch früher auch nicht. Es sollte lediglich das Duschwasser am Boden der Duschkabine aufgefangen werden und zuverlässig im Abfluss verschwinden. Diese Aufgabe hat sich bis heute zwar nicht verändert, allerdings haben moderne Duschtassen mit ihren unästhetischen Vorfahren nicht mehr viel gemeinsam. Mittlerweile geht es neben Funktionalität vor allem um Optik und Barrierefreiheit im Badezimmer.
Alles auf einen Blick:
- Als Duschtasse werden die wannenartigen Böden in Duschen bezeichnet.
- Sie bestehen meist aus Stahlemail oder Sanitäracryl, gelegentlich auch aus Sanitärkeramik oder Mineralguss.
- Heutzutage sind Duschwannen meist sehr flach mit einer geringen Innentiefe und in nahezu jeder Bauform erhältlich.
- Seit einigen Jahren liegen bodenebene Duschen besonders im Trend. Daher setzt sich immer häufiger der ebenerdige Einbau durch.
- Planen Sie für ein durchschnittliches Modell etwa 200 bis 500 Euro ein. Die Preise für hochwertige Design-Produkte können jedoch deutlich darüber liegen.
Definition
Mit dem Begriff Duschtasse können viele Menschen im ersten Moment nichts anfangen. Dabei nutzt sie so gut wie jeder täglich in seinem Bad. Eine etwas weiter verbreitete Bezeichnung ist Duschwanne.
Was ist eine Duschtasse?
Eine Duschtasse ist eine Art Wanne, in der Sie stehen, wenn Sie duschen. Gleichbedeutend und gebräuchlicher ist die Bezeichnung Duschwanne.
Früher waren solche Wannen der standardmäßige Boden einer Duschkabine und mehrere Zentimeter tief. Wer mit dem Stöpsel den Duschabfluss verschloss, konnte seine Duschwanne sogar für ein Fußbad nutzen, da das Wasser knöchelhoch eingelassen werden konnte. Allerdings war der Einstieg gerade für Kinder oder ältere Personen nicht besonders angenehm, da man über eine bis zu 20 Zentimeter hohe Kante in die Duschkabine steigen musste.
Heutzutage finden Sie solche tiefen Duschwannen kaum noch vor. Aus Gründen der Optik und der Barrierefreiheit im Bad geht der Trend immer mehr zu Duschböden, die möglichst flach sind, und zu bodenebenen Duschen. Das bedeutet jedoch nicht das Aus für Duschtassen. Auch wenn die traditionelle Form heute nicht mehr verbaut wird: Die Hersteller gehen mit der Zeit und bieten weiterhin Duschwannen an, die dem modernen Geschmack ihrer Kunden entsprechen.
Peter Münch – Bavaria Bäder-Technik GbR
Welches Material wird verwendet?
Am häufigsten sind die Böden einer Dusche aus Stahlemail (auch: Stahlemaille) oder Sanitäracryl gefertigt. Und das aus gutem Grund: Beide Werkstoffe vereinen entscheidende Vorteile in sich und sind damit anderen Materialien überlegen.
Stahlemail
Stahlemail ist ein Verbundwerkstoff aus Stahlblech und Glas. Es ist sehr robust und tragfähig und kann problemlos mit einem Rollstuhl befahren werden. Außerdem hat es eine hohe Kratz- und Abriebfestigkeit. Dadurch bleibt die Oberfläche glatt und Schmutz und Bakterien bleiben nur schwer haften. Zu guter Letzt wird Stahlemail umweltfreundlich hergestellt und ist vollständig recycelbar. Eine Schwachstelle ist seine geringe Wärmespeicherfähigkeit. Das bedeutet, dass sich das Material selbst in einem beheizten Bad kühl anfühlt.
Sanitäracryl
Bei Sanitäracryl handelt es sich um einen farbigen, thermoplastischen Kunststoff. Das bedeutet, er erweicht bei Temperaturen um 180°C und kann so problemlos in die jeweilige Form gebracht werden. Sanitäracryl ist außerdem stabil, belastbar und unempfindlich gegen Schläge und Stöße. Genau wie Stahlemail hat er eine glatte Oberfläche, an der sich Schmutz und Bakterien kaum absetzen. Ein weiterer Pluspunkt ist seine gute Wärmespeicherfähigkeit. Er nimmt die Umgebungstemperatur an und fühlt sich daher angenehm warm auf der Haut an. Allerdings neigt Sanitäracryl zu Kratzern und nimmt schnell Farbstoffe aus Putzmitteln oder Haarfärbemitteln auf. Im ungünstigsten Fall kann es dann zu Verfärbungen kommen.
Neben diesen beiden, meist genutzten Materialien können Duschwannen noch aus Mineralguss oder Sanitärkeramik bestehen.
Bauformen und Einbau
Die Zeiten, in denen Duschtassen klein und quadratisch waren und den Duschenden auf engsten Raum gezwungen haben, sind längt vorbei. Die heutigen Duschwannen haben mit den damaligen Standard-Varianten nichts mehr gemeinsam.
Welche Bauformen gibt es?
Im Handel finden Sie alle möglichen Größen und Formen an Duschwannen: von Rechtecken über Halbkreise und Viertelkreise bis hin zu Fünfecken. Außerdem haben sich die Hersteller auch auf die teils exotischen Grundrisse der modernen Architektur eingestellt und bieten entsprechende Sonderformen an. Es gibt also auch sechseckige und asymmetrische Duschwannen.
Eine Besonderheit, weniger wegen der Form, sondern eher aufgrund des Aufbaus, sind befliesbare Duschwannen. Diese sind fast komplett flach, können mit eigenen Fliesen versehen werden und bieten sich besonders dann an, wenn Sie eine bodengleiche Dusche in Ihrem Badezimmer planen, die denselben Fußbodenbelag wie der restliche Raum haben soll. Das nötige Gefälle ist bereits vom Hersteller eingearbeitet, sodass Sie den Wannenaufbau nur noch mit Ihren Fliesen bekleben brauchen. Sie müssen sich lediglich um die richtige Einbauhöhe kümmern, sodass die beflieste Duschwanne später exakt mit den Fliesen des Bodens abschließt.
Können Sie eine Duschtasse bodengleich einbauen?
Ein wesentlicher Gestaltungspunkt neben der Form der Duschtasse ist die Wannenhöhe. Gerade in Bezug auf die Barrierefreiheit gilt: je flacher, desto besser. Daher haben moderne Duschtassen meist eine niedrige Einstiegshöhe und damit eine sehr geringe Innentiefe von wenigen Zentimetern.
Viele Modelle haben sogar nur eine ganz leichte Neigung zum Abfluss hin, sodass die Duschwanne beinahe ebenerdig erscheint. Das Gefälle reicht gerade noch aus, damit das Duschwasser problemlos abfließt.
Solche superflachen Duschwannen können meist auf drei Arten eingebaut werden:
- Mit Fußgestell: Duschtasse steht in Originalhöhe auf dem Boden
- Halbeingebaut: Duschtasse ragt etwas aus dem Boden heraus
- Bodenbündig: Duschtasse schließt nach oben bündig mit dem Fußboden ab
Gibt es Mindestmaße oder Standardmaße bei Duschwannen?
Eine Dusche in Standardmaßen war gestern – heute geht es vor allem um Individualität. Hersteller bieten Ihre Produkte meist ab einer Mindestbreite und -länge von 80 Zentimetern an. Kunden können Ihre Wunschmaße ab dann in 10-Zentimeter-Schritten auswählen.
Von einer Mindesttiefe kann ebenfalls nicht die Rede sein. Immerhin können Duschwannen auch so eingebaut werden, dass sie beinahe bodengleich erscheinen. Wichtig ist dabei, dass ein gewisses Gefälle zum Abfluss hin eingehalten wird, damit das Duschwasser problemlos abfließt.
Wer sich jedoch wirklich für eine Wanne, also eine Art Auffangbecken, entscheidet, bekommt mittlerweile Modelle, die mit weniger als zwei Zentimetern Innentiefe auskommen.
Duschtasse kaufen: Tipps, Kosten und Hersteller
Duschwannen gibt es sehr günstig in Baumärkten. Empfehlenswert ist es aber, bei der Wahl des neuen Duschenbodens etwas genauer hinzusehen und ein paar Euro mehr zu investieren.
Worauf sollten Sie beim Kaufen achten?
Achten Sie darauf, ob die Duschwanne in der gewöhnlichen Ausführung bereits über eine rutschhemmende Oberfläche verfügt oder ob sie eine solche Beschichtung explizit bestellen müssen.
Optik und Preis sind zwar in der Regel die entscheidenden Kaufkriterien – Sie sollten jedoch die Sicherheit in der Dusche nicht außer Acht lassen. Duschwasser kann in Verbindung mit Seife, Shampoo oder Haarpflegemitteln einen schmierigen, rutschigen Film auf dem Duschboden hinterlassen. Eine unachtsame Bewegung beim Betreten oder Verlassen der Dusche kann genügen, dass Sie den Halt verlieren und stürzen. Das gilt vor allem für kleine Kinder, die oft noch etwas unbeholfen sind, oder ältere Bewohner, die sich nicht mehr so reaktionsschnell bewegen können.
Die meisten Hersteller bieten rutschhemmende Beschichtungen in verschiedenen Abstufungen an. Sie werden dezent auf der Oberfläche aufgetragen und fallen optisch meist nur bei genauem Hinsehen auf.
Wie viel kosten Duschtassen?
Die Kosten für eine Duschwanne können zwischen 100 Euro und 2.000 Euro liegen. Es kommt darauf an, ob Sie sich für ein günstiges No-Name-Produkt aus dem Baumarkt oder für eine Duschtasse in Markenqualität entscheiden. Beachten Sie außerdem, dass bei besonders günstigen Modellen oft nötiges Zubehör fehlt und extra gekauft werden muss.
Ein Großteil der Marken-Duschtassen befindet sich preislich zwischen 200 und 500 Euro. Unter anderem haben die Größe der Duschwanne, das Design und Extras wie eine Anti-Rutsch-Beschichtung große Auswirkungen auf den Endpreis. So kann eine rutschhemmende Oberfläche den Preis um bis zu 200 Euro erhöhen.
Generell wird dazu geraten, bei Duschenböden auf langlebige Produkte namhafter Hersteller zu setzen. Immerhin muss eine Duschwanne täglich viele Liter Wasser auffangen und sicher in den Abfluss leiten. Ein Wasserschaden, der aufgrund undichter oder qualitativ minderwertiger Bauteile in der Bausubstanz entsteht, bleibt oft lange unbemerkt und kann Ihnen schnell mehrere Tausend Euro kosten.
Welche Hersteller gibt es?
- Bette
- Breuer
- Duravit
- Geberit
- Hoesch
- HSK
- Ideal Standard
- Kaldewei
- Mauersberger
- Ottofond
- Schröder
- Schulte
- Villeroy & Boch
Fazit
Eine Duschtasse ist der wannenartige Boden einer Dusche und wird daher auch als Duschwanne bezeichnet. Früher waren solche Duschtassen meist weiß und hatten eine mehrere Zentimeter tiefe Wanne. Da sie lediglich auf dem Boden standen und nicht eingebaut wurden, war die Einstiegshöhe unbequem hoch.
Moderne Duschtassen sehen ganz anders aus. Eine Art Wanne ist zwar nach wie vor vorhanden, allerdings beträgt die Innentiefe bei sehr flachen Varianten nicht einmal mehr zwei Zentimeter. Zudem können viele Modelle auch teilweise oder bodenbündig eingebaut werden, sodass nur noch eine kleine Einstiegskante oder eine bodengleiche Dusche möglich ist. Spezielle Modelle können sogar mit Fliesen belegt werden, sodass Sie in Ihrer Dusche dieselben Fliesen wie im restlichen Badezimmer haben.
Die meisten Duschtassen von bekannten Herstellern liegen preislich zwischen 200 und 500 Euro. Sehr billige Produkte im Baumarkt sind teilweise für weniger als 100 Euro zu haben, Luxusmodelle können dagegen bis zu 2.000 Euro kosten.
Über unseren Experten Peter Münch

Der Expertentipp zum Thema Duschtasse stammt von Peter Münch. Er ist Inhaber der Bavaria Bäder-Technik GbR aus 80797 München.
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