Bleibt der Trainingseffekt in Ihrem Pool aus, da Sie ständig nur im Kreis schwimmen? Dann empfiehlt sich der Einbau einer Gegenstromanlage. Wie diese funktioniert und welche Ausführung am besten zu Ihren Bedürfnissen passt, erfahren Sie hier auf Sanitaer.org!
Schwimmen gilt als idealer Ausdauersport, da das Wasser den Körper und trägt somit die Gelenke schont. Ob jung oder alt, Anfänger oder ambitionierter Schwimmer – die sportliche Betätigung im Wasser fördert die eigene Fitness und das Immun- sowie das Herz-Kreislaufsystem. Sie besitzen einen eigenen Pool? Dann bleibt der Gang ins große Schwimmbad für Sie wohl zumeist aus. So bequem das eigene Schwimmbad zuhause jedoch ist, so klein ist es größtenteils auch dimensioniert. Sollten Sie es leid sein, nach schon wenigen Schwimmzügen wenden oder stets im Kreis schwimmen zu müssen, so empfiehlt sich für Sie das Nonplusultra der Schwimmbadtechnik: die Gegenstromanlage.
So funktioniert die Gegenstromanlage
Eine Gegenstromanlage ist grundsätzlich nichts anderes als eine große und besonders leistungsstarke Einlaufdüse. Der Schwimmer zieht gegen einen künstlich erzeugten Wasserstrom, welcher es ihm erlaubt, besonders lange und ausdauernde Strecken zu schwimmen, ohne dabei auch nur einmal die Richtung zu wechseln. Da Sie praktisch auf der Stelle schwimmen, eignet sich eine solche Gegenschwimmanlage für fast jede heimische Schwimmeinrichtung – auch ein vergleichsweise kleiner Innenpool ließe sich durch eine Gegenstromanlage aufwerten und würde somit eine geeignete Trainingsmöglichkeit bieten. Die Hersteller empfehlen hierbei jedoch zumindest einen Abstand zu den Seitenwänden von jeweils 1,5 Metern, da ansonsten schlichtweg nicht genug Platz zum Schwimmen gegeben wäre.
Durch ein entsprechendes Düsengehäuse saugt eine über Saug- und Druckleitung angeschlossene Pumpe das Poolwasser an. Mehrere regelbare und schwenkbare Düsen strahlen das umgesetzte Wasser anschließend wieder zurück in das Schwimmbecken und erzeugen so eine Strömung. Die Ansaugströmung der Pumpe wird hierbei über viele kleine Öffnungen am Düsengehäuse in Grenzen gehalten. Je nach Ausführung wird dem druckvollen Wasserstrahl auch Luft beigemischt – die Strömung der Gegenstromanlage wird somit weicher, angenehmer und präzise regulierbar.
Die Ausführungen einer Gegenstromanlage
In der Regel wird bei Gegenstromanlagen in Einbau- und Einhängesystemen unterschieden. Der Unterschied ist hierbei selbsterklärend: Einbaugegenstromanlagen werden nahtlos mit im Schwimmbecken verbaut und sind somit am häufigsten im professionellen Schwimmbadbau anzutreffen. Hierbei wird das Rohbauteil der Gegenstromanlage entweder mit einem Flansch in einem Fertigbecken montiert oder bei einem Betonbecken entsprechend einbetoniert, bevor die jeweiligen Armaturen, Düsen Pumpen und Rohre in dem Technikschacht verbaut werden können. Diese Integration der Gegenstromanlage in das Schwimmbecken eignet sich selbstverständlich nur für den kompletten Neubau eines Pools oder aber, wenn bei diesem bereits entsprechende Schächte vorsorglich verbaut worden sind.
Soll der Pool mit einer Gegenstromanlage nachgerüstet werden, so empfiehlt sich zumeist eine Einhängeanlage. Diese wird an der Umrandung des Schwimmbeckens befestigt und ragt schließlich in dieses hinein. Auch Aufstellbecken können von einer solchen Einrichtung profitieren, indem spezielle Teleskopfüße die Anlage stützen.
Die meisten modernen Gegenstromanlagen erlauben es, die Strömung je nach Bedarf zu regulieren. Dennoch unterscheiden sich die Schwimmanlagen in Leistungsklassen, welche beim Kauf berücksichtigt werden sollten:
- Ein Wasserumsatz von 25 m³/h ist für die meisten sportlichen Aktivitäten nicht ausreichend, mit den meisten Einbauanlagen kaum möglich und eher für seichtes Schwimmen oder zur Massagenutzung geeignet
- 45 m³/h versprechen eine zureichende Strömungsgeschwindigkeit für eine aktive Nutzung zum Schwimmen
- 75 m³/h bietet eine leistungsstarke Anlage für den ehrgeizigen Sporteinsatz
Hierbei setzen unterschiedliche Hersteller auf unterschiedliche Techniken. So werden Sie auf dem Markt für Gegenstromanlagen auf abweichende Düsenanzahlen treffen. Auch Düsenformen unterscheiden sich mitunter – einige Hersteller setzen auf horizontal breite Strahler, welche die Strömung breitflächig und nicht punktuell auf den Schwimmer richten. Weiterhin finden sich Strömungsbecken, bei denen über die gesamte Beckenbreite hinweg Düsen installiert sind, und Anlagen, bei denen am gegenüberliegenden Beckenrand verbaute Ansaugdüsen für eine durchläufige Strömung sorgen. Sollten Sie gerne bei Nacht schwimmen, so sorgen einige Gegenstromanlagen für eine passende Unterwasserbeleuchtung. Die Auswahl ist groß, entsprechend weit gefasst ist die Preisspanne: günstige und vergleichsweise leistungsschwache Einhängeanlagen finden Sie für bereits 750 Euro, für den Durchschnitt bezahlen Sie etwa 1.000 bis 3.000 Euro, während großflächige und besonders leistungsstarke Gegenstromanlagen durchaus bei über 10.000 Euro zu verorten sind.