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Wasseraufbereitung

Mikroplastikfilter für die Waschmaschine: Mikroplastik reduzieren

Margarethe Lohneis
Verfasst von Margarethe Lohneis
Zuletzt aktualisiert: 05. Januar 2022
Lesedauer: 5 Minuten
© monkeybusinessimages / Istockphoto.com

Mikroplastik wird zu einem immer größeren Problem, denn es gelangt in die Weltmeere und verschmutzt auf diese Weise erheblich die Umwelt. Abgesehen davon ist es für Mensch und Tier ungesund, sodass es wichtig ist, vor allem gegen das Mikroplastik in der Waschmaschine etwas zu unternehmen. Eine mögliche Lösung hierfür: Ein Mikroplastikfilter für die Waschmaschine.

Mikroplastik: Entstehung und Problematik

Kleinste Plastikteilchen sind eine unsichtbare Gefahr, nicht nur für die Meere, sondern auch für den Menschen. In synthetischer Kleidung befinden sich auch Bestandteile.

Wie entsteht Mikroplastik in der Waschmaschine?

Synthetische Kleidung besteht aus unzähligen Mikroplastik-Teilchen. Durch das Waschen der Bekleidung in der Waschmaschine lösen sich diese Teilchen aus der Wäsche heraus und schwimmen letztendlich im Wasser herum.

Mikroplastikpartikel auf Fingerspitze
© pcess609 / Istockphoto.com

Doch dieses Wasser wird durch den Ablauf der Waschmaschine abgepumpt und gelangt letztendlich in die freien Gewässer wie beispielsweise Seen und Flüsse und letztendlich auch ins Meer. Somit tragen die winzigen Teilchen zu einer erheblichen Umweltverschmutzung bei.

Worin besteht das Problem mit Mikroplastik?

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Meere bereits voll von Mikroplastik sind und dass dies der Natur auf Dauer schadet. Fische und Muscheln leiden besonders stark darunter. Gerade bei Letzteren wurden bereits schwere Entzündungen festgestellt, die auf die hohe Belastung mit Mikroplastik zurückzuführen sein könnten.

Doch das Meer ist längst nicht der einzige Ort, an dem Mikroplastik zu finden ist. Immer öfter wird es auch in unserer Nahrung – beispielsweise in Milch und Honig – und im Trinkwasser entdeckt, weil es bislang kaum eine Filtermöglichkeit gibt. Das bedeutet, dass ein gefährlicher Kreislauf entsteht, der nicht nur für die Meeresbewohner schädlich ist, sondern auch für uns Menschen. So steht das Mikroplastik laut Greenpeace beispielsweise im Verdacht, hormonelle Störungen und Krebs auszulösen.



Tipps zu Reduzierung

Eine der effektivsten Möglichkeiten, um die Meere zukünftig von einer weiteren Belastung mit Mikroplastik zu befreien, ist, darauf zu achten, dass sich über die Waschmaschine keine weiteren Teilchen mehr lösen.

Wie lässt sich das Mikroplastik in der Waschmaschine verringern?

Sie können hierbei helfen, indem Sie sich an die folgenden Dinge halten:

Keine synthetischen Materialien verwenden

Da das Mikroplastik in der Waschmaschine ausschließlich durch synthetische Materialien wie beispielsweise Polyester, Nylon oder Acryl hervorgerufen wird, ist eine der effektivsten Methoden, diese Problematik zu verhindern, keine Kleidung mehr zu verwenden, die aus synthetischen Materialien besteht.

Das bedeutet, dass wir wieder mehr auf natürliche Materialien wie beispielsweise Baumwolle, Leinen oder Seide setzen sollten, am besten aus fairem ökologischem Anbau. Diese setzen kein Mikroplastik frei, da es in den natürlichen Materialien nicht vorkommt.

Geringe Waschtemperatur und volle Trommel

Auch eine geringere Waschtemperatur sowie eine volle Waschtrommel sorgen dafür, dass sich weniger Mikroplastikteilchen lösen. Bei geringen Temperaturen lösen sich deutlich weniger Teilchen ab. Dies gilbt ebenso, wenn in der Trommel nur wenig Platz übrigbleibt.

Geringe Umdrehungszahl beim Schleudern

Ebenso sollten Sie auf einen schonenden Schleudergang bei geringen Umdrehungszahlen achten, denn auch dies verhindert, dass die Mikroplastikteilchen herausgespült werden.

Keinen Weichspüler verwenden

Weichspüler trägt dazu bei, dass sich weitere Mikroplastikteilchen aus der Wäsche lösen. Deshalb sollten Sie auf diesen verzichten.

Wäschebeutel für die Waschmaschine

Wäschebeutel haben eine gewisse Filterfunktion. Die Wäsche wird in den Sack gegeben und in diesem in die Waschmaschine gesteckt. Lösen sich nun die kleinen Teilchen, bleiben diese im Wäschebeutel hängen und gelangen nicht – oder zumindest nicht vollständig – in das Abwasser.

Mann schaut in Waschmaschine
© monkeybusinessimages / Istockphoto.com

Welche Maßnahmen können Sie treffen?

Das können Sie tun:

  • Bekleidung kaufen, die frei von synthetischen Fasern ist
  • geringe Temperatur beim Waschen verwenden
  • die Waschtrommel voll auslasten
  • Wäschebeutel verwenden
  • geringe Umdrehungszahl beim Schleudern wählen
  • Verzicht auf Weichspüler

Derzeit lässt sich das Problem leider noch nicht anders in den Griff bekommen. Doch inzwischen wird eine neue Innovation entwickelt, die schon bald zu einer deutlichen Verringerung von Mikroplastik in unseren Weltmeeren führen könnte: ein Mikroplastikfilter für die Waschmaschine.



Filter gegen Mikroplastik in der Waschmaschine

Eine innovative Erfindung könnte dabei helfen, Mikroplastikpartikel bei den Waschgängen zu reduzieren.

Was ist ein Mikroplastikfilter?

Die Idee für den Mikroplastikfilter für die Waschmaschine stammt von einer 15-jährigen Bayerin, die im Rahmen von „Jugend forscht“ einige Test durchführte und tatsächlich einen Filter für die Waschmaschine entwickeln konnte. Und das Beste: Einfache Teile aus dem Baumarkt reichten aus, um das Konzept umzusetzen.

Nun wird geprüft, inwiefern sich dieses Filtersystem vereinfachten und vervielfältigen lässt, sodass es jeder ganz einfach für seine Waschmaschine benutzen kann.

Wie funktioniert der Filter?

Der Filter der 15-jährigen besteht aus drei Beuteln, die sehr feinmaschig sind. Sie werden in den Schlauch für das Abwasser gehängt und filtern beim Durchlaufen des Wassers die kleinen Kunststoffteilchen heraus. Im Filter selbst bleibt der Plastikschmutz zurück. Dieser kann regelmäßig herausgenommen und mit dem normalen Hausmüll entsorgt werden.

Welche Vorteile hat ein Mikroplastikfilter für die Waschmaschine?

  • einfache Handhabung
  • kostengünstig in der Herstellung
  • es gelangt deutlich weniger Mikroplastik in unsere Gewässer


Fazit

Mikroplastik ist nicht nur ein großes Problem für die Umwelt, sondern auch für uns Menschen. Nachdem es bereits vor vielen Jahren in den Weltmeeren gefunden wurde und im Verdacht steht, die Meeresbewohner krank zu machen, konnte es inzwischen auch in verschiedenen Nahrungsmitteln und im Trinkwasser entdeckt werden. Das heißt, dass aus den krebserregenden Stoffen inzwischen auch für den Menschen eine echte Gefahr hervorgeht.

Um das Risiko für weitere Belastungen zu verringern, wird derzeit an einem Mikroplastikfilter für die Waschmaschine gearbeitet, denn erfahrungsgemäß ist es dieses Haushaltsgerät, welches besonders viel Mikroplastik freigibt, das dann wiederum in unseren Flüssen und Meeren landet.

Über unsere*n Autor*in
Margarethe Lohneis
Margarethe studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Sie sammelte bereits Erfahrungen bei einem Publikumsverlag sowie in der Leseförderung und schrieb für eine Literatur-Zeitschrift. Aktuell befindet sie sich im Masterstudium und arbeitet als Werkstudentin in der Online-Redaktion.