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Badplanung und -gestaltung

Trockner anschließen: Das müssen Sie beachten

Jérôme Grad
Verfasst von Jérôme Grad
Zuletzt aktualisiert: 24. Februar 2021
Lesedauer: 10 Minuten
Waschmaschine und Trockner nebeneinander mit ausreichen Abstellfläche. © ErikaWittlieb (CC0 Public Domain) – pixabay.com

Wer sich einen Wäschetrockner kauft, steht oftmals vor der Frage, ob er den Anschluss selbst bewerkstelligen kann oder einem Experten überlassen soll. Neben der Betriebsanleitung gibt es im Prinzip nur wenige Punkte zu beachten, daher macht ein selbstständiges Anschließen meist Sinn. Welche Unterschiede bei den verschiedenen Bauarten auftauchen, erfahren Sie nachfolgend.

Alles auf einen Blick:

  • Den Anschluss können Sie selbst vornehmen, ganz gleich ob es sich um einen Ablufttrockner, einen Kondenstrockner oder Wärmepumpentrockner handelt.
  • Es sind nur einige Sicherheitshinweise zu beachten. So sind Verlängerungskabel tabu, der Zugang zur Steckdose muss immer frei sein und ein etwaiges Abluftrohr sollte so gerade wie möglich ausfallen.
  • Bei den unterschiedlichen Trocknern für Ihre Wäsche können Sie sich zwischen einem Wasserbehältnis oder einem Abluftsystem entscheiden.
  • Planen Sie Ihr Gerät auf die Waschmaschine zu stellen, muss der Anschluss des Trockners immer über dem der Waschmaschine liegen.

Anschließen leicht gemacht

Für den selbstständigen Anschluss eines Wäschetrockners gilt es nur wenige Punkte zu befolgen. Allerdings bietet die fachmännische Ausführung mehr Garantie im Schadensfall.

Was müssen Sie beim Aufstellort des Wäschetrockners beachten?

Ob Keller, Badezimmer oder Abstellraum: In der Wahl des Raums für den Wäschetrockner sind Sie eigentlich frei. Ausnahme ist hierbei der Ablufttrockner. Dieser braucht aufgrund des Abluftsystems ein nahe gelegenes Fenster oder ein in die Wand eingebautes Rohr.

Das Gerät sollten Sie keinesfalls in einem frostanfälligen Raum stellen. Ansonsten kann das Wasser im Kondensbehälter gefrieren. Um auch kondensiertes Wasser im Schlauch zu vermeiden, sind geringfügig schwankende Temperaturen zwischen 10 und 25 Grad Celsius perfekt.

Messen Sie vor dem Kauf die Abstellfläche ab, um sicherzustellen, dass das Gerät in den vorgesehenen Platz passt.

Zudem sollten Sie die Mindestabstände zwischen Wäschetrockner, Wand und anderen Gegenständen einhalten, damit die Abluft abfließen kann. Ansonsten droht Überhitzungsgefahr! Die Hersteller verweisen in der Betriebsanleitung auf die individuellen Abstände.

Stellen Sie sicher, dass die Maschine einen sicheren Stand hat, auch wenn beim Trockenvorgang die Wäsche umher geschleudert wird. Der Boden sollte ebenerdig sein, etwaige Unebenheiten lassen sich mit verstellbaren Füßen ausgleichen. Achten Sie beim Kauf auf das mitgelieferte Zubehör, um nicht ohne die Füße da zu stehen.

Wollen Sie den Trockner aus Platzgründen auf die Waschmaschine stellen, sollten Sie in jedem Fall Abstandhalter einsetzen. So lässt sich unerwünschter Lärm verringern. Zudem sollten Sie darauf achten, dass sich der Trockneranschluss stets über dem Waschmaschinenanschluss befindet. Ansonsten droht die Pumpe des Trockners Schaden zu nehmen.

Entsorgung des alten Geräts:
Oftmals bieten Hersteller bei der Lieferung des neuen Wäschetrockners an, den alten gleich mitzunehmen. Das ist natürlich der Idealfall. Sie können das alte Gerät aber auch der örtlichen Sammelstelle geben. Eine andere Möglichkeit: Den alten, aber noch gebrauchsfähigen Wäschetrockner an einen Gebrauchtladen verschenken.

Wie schließen Sie einen Wäschetrockner an?

Bei Trocknern gibt es verschiedene Bauweisen. Die drei gebräuchlichsten Varianten sind der Kondenstrockner, der Wärmepumpentrockner und der Ablufttrockner. Je nach Funktionalität und Leistung gilt es, individuelle Schritte zu beachten.

  • Bei mit Abluft betriebenen Trocknern müssen Sie die Lüftung vor Ihrem ersten Gebrauch überprüfen und gegebenenfalls reinigen. Dazu benutzen Sie eine Bürste, die Sie in den Lüftungseingang einführen und mehrmals drehen und anschließend wieder aus dem Rohr ziehen. Erst wenn sie sauber ist, wiederholen Sie das Prozedere am Abluftausgang.
Schritt 1 um einen Trockner anzuschließen: Lüftung prüfen und reinigen
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TIPP:
Einmal in Benutzung, macht eine Reinigung des Abluftrohrs alle zwei Jahre Sinn. Prinzipiell bietet sich die Nutzung von Metallschläuchen an, wenn es der Platz erlaubt. Denn in den Rillen von Plastik- oder Aluminiumschläuchen setzen sich Wollreste schneller fest.
  • Anschließend können Sie den Schlauch mit dem Gerät verbinden. Um ein Verstopfen durch Fussel zu vermeiden, sollten Sie nicht mit zusätzlichen Klemmen oder Klebeband arbeiten.
Schritt 2 um einen Trockner anzuschließen: Schlauch mit Gerät verbinden
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  • Ist das Ende am Trockner befestigt, bringen Sie das andere Schlauchende am Lüftungsanschluss an der Wand an.
Schritt 3 um einen Trockner anzuschließen: Das andere Schlauchende am Lüftungseingang der Wand anbringen
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  • Vor dem Anschluss sollten Sie den Wäschetrockner mindestens eine Stunde stehen lassen. Danach können Sie den Stecker für den Stromanschluss in eine Schutzkontakt-Steckdose, kurz Schuko-Steckdose, stecken. Was hochtrabend klingt, ist nichts anderes als die in Europa handelsübliche Steckdose nach der VDE 0100 mit drei Polen. Die zwei äußeren dienen als Außenleiter und Neutralleiter. Der mittig angeordnete, dritte Pol ist der Schutzkontakt, der Fehlerströme ableitet.
Schritt 4 um einen Trockner anzuschließen: Trockner eine Stunde stehen lassen
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  • Der Netzstecker sollte auch nach der Installation noch frei zugänglich sein, um die Stromzufuhr im Notfall schnell zu trennen. Mehrfachsteckdosen und andere Verlängerungskabels dürfen aufgrund von Brandgefahr nicht verwendet werden.
Schritt 5 um einen Trockner anzuschließen: Netzstecker sollte nach Installation frei zugänglich sein
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  • Falls das Gerät noch wackelt, sorgen Sie mithilfe von verstellbaren Füßen – alternativ einem Unterlegen von Papier – für sicheren Stand. Vergessen Sie vor der ersten Inbetriebnahme nicht, die Folien zu entfernen. Das Typenschild muss bleiben.
Schritt 6 um einen Trockner anzuschließen: Sorgen Sie für mit verstellbaren Füßen für einen festen Stand und entfernen Sie die Schutzfolie
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Dürfen Sie den Wäschetrockner selbst anschließen?

Generell können Sie einen Wäschetrockner, ganz gleich welcher Bauart, selbst installieren. Allerdings bietet der Anschluss durch den Fachmann für Sie als Käufer eine zusätzliche Garantie im Schadensfall. Ausschließlich dann kann der Hersteller auch haftbar gemacht werden. Achten Sie auf einen entsprechenden Vermerk auf der Rechnung, um auf der sicheren Seite zu sein.

Zudem ist die Sicherheit nur bei ordnungsgemäßem Anschluss an ein Schutzleitersystem gewährleistet. Dafür ist eine Schutzkontakt-Steckdose notwendig. Sollte die Netzanschlussleitung beschädigt sein, sollten Sie einen Fachmann mit dem Austausch beauftragen. Bei einem defekten Teil sollten Sie beim Hersteller nach einem neuen nachfragen. Nur so können Sie den Hersteller bei späteren Schäden in die Garantiepflicht nehmen.

TIPP:
Der Anschluss eines Abluftschlauchs schlägt sich auch auf Ihre Hausratsversicherung nieder. Denn sobald Sie vom Standard abweichen, wird es teurer.

Viele Hersteller bieten die Lieferung und die Installation gegen einen Aufpreis an. Meist sind die Lieferkosten höher als die Anschlusskosten. Lassen Sie liefern, können Sie ruhig auch den Fachmann die Einrichtung durchführen lassen. So können Sie ganz ohne Schweißperlen auf der Stirn den Trockner dort positionieren lassen. Haben Sie selbst die Möglichkeit des Transports oder wird es direkt von einem Online-Anbieter geliefert, spart ein selbstständiges Anschließen Geld.

Dürfen Sie einen Trockner auf die Waschmaschine stellen?

Wenn es sich um einen Wärmepumpentrockner, einen Kondenstrockner oder Ablufttrockner handelt, ist das Stellen auf der Waschmaschine erlaubt. Anders verhält es sich bei den gasbeheizten Varianten. Diese Geräte besitzen eine Gaszufuhr, weswegen Sie aus Sicherheitsgründen nur in einem bestimmten Abstand zu Waschmaschinen aufgestellt werden dürfen. Den Mindestabstand entnehmen Sie der Gebrauchsanweisung.



Besonderheiten bei den Wäschetrocknern

Bei der Installation eines Wäschetrockners gibt es je nach Art neben dem passenden Ort und sicheren Stand auch spezielle Anforderungen. Zu den drei beliebtesten Modellen gehören der Ablufttrockner, der Kondensationstrockner und der Wärmepumpentrockner.

Welche Besonderheiten hat ein Ablufttrockner?

Wie der Name schon verrät, funktioniert diese Bauart mittels Abluft aus dem Fenster, durch die Hauswand oder einen Schacht. Dabei wird die feuchte Luft aus dem Trockner nach außen gebracht, um feuchte Räume zu vermeiden. Sie benötigen also für die Einrichtung neben dem Netzstecker einen Abluftanschluss am Gerät. Abluftrohre und -anlage müssen in puncto Länge, Durchmesser und Beschaffenheit mit dem Trockner kompatibel sein.

Prinzipiell gilt: Das Abluftrohr sollte so kurz und gerade wie möglich sein. So halten Sie den Strömungswiderstand gering, was wiederum zu einem effizienteren Ausströmen bezogen auf Zeit- und Energiebedarf führt. Auch Fussel bleiben dann seltener am Rohr haften.

Der Ablufttrockner wird heute nur noch selten verwendet. Denn das Konstrukt mit dem Ableitungsschlauch ist aufwendig und unpraktisch. In manchen Fällen müssen Sie beim Trocknen das Fenster offen lassen, auch im Winter. Zudem kann es zu Wasser im Schlauch kommen, wenn dieser verrutscht.

Welche Besonderheiten hat ein Kondenstrockner?

Der Kondenstrockner oder auch Kondensationstrockner filtert das Wasser aus dem Trocknen über einen Kondensator. Wichtig ist bei dieser Bauart, dass die Kühlluft ungehindert austreten kann.

Da das Kondensat in einem Behälter abgefangen wird, ist ein Schlauch für die Abluft nicht nötig. In diesem Fall fällt beim selbstständigen Einrichten nichts weiter an, als den Stecker in die Schuko-Steckdose zu stecken. Der große Vorteil zum Ablufttrockner: Die zum Trocknen benötigte Energie steht als Wärme zum Heizen des Raums zur Verfügung.

Bei manchen Varianten können Sie eine gesonderte Abluftleitung installieren, wenn das ständige Ausleeren des Wasserbehälters nichts für Sie ist. Dann kann die warm-feuchte Luft beziehungsweise das Kondensat automatisch abziehen. In diesem Fall müssen Sie einen Ablauf aus Siphonanschluss, Abzweigung und Rückschlagventil konstruieren. Da Sie hierfür auf die Leistung des Geräts achten müssen, sollten Sie sich vor dem Kauf ausführlich im Baumarkt informieren – oder einen Fachmann beauftragen.

TIPP:
Der Vorteil eines Wasserbehälters liegt darin, dass Sie die Kleidung nicht bügeln müssen, wenn sie diese direkt nach dem Trocknen entnehmen. Der Nachteil: Sie müssen den Behälter immer vor dem Trockengang leeren, damit Sie sicherstellen, dass der Trockner bis zu Ende läuft. Denn ist der Behälter voll, hört die Maschine automatisch auf, auch wenn die Wäsche noch nicht komplett trocken ist.

Für Maße und Verbauung des Abluftrohrs orientieren Sie sich an den Punkten des Ablufttrockners. Wichtig ist zudem, dass der Trockneranschluss über dem Waschmaschinenanschluss liegen muss, wenn Sie den Trockner über der Waschmaschine lagern. Zudem darf kein Abzweiger mit der Form eines Y angebracht werden.

Welche Besonderheiten hat ein Wärmepumpentrockner?

Dieser Trockner schont nicht nur die Kleidung beim Trocknen, sondern auch noch Ihren Geldbeutel. Dank neuester Technik arbeitet der Wärmepumpentrockner besonders energiesparend. Denn im Vergleich zum Kondenstrockner, der die Luft herausbläst, verwendet diese Bauart einen Wärmetauscher. Der heiße Teil der Wärmepumpe erhitzt die Zuluft, der kalte Teil der Pumpe kondensiert die Feuchtigkeit der Abluft und wird dann im Behältnis gesammelt.

Dadurch muss der Wärmepumpentrockner nur Temperaturen von 45 bis 60 Grad Celsius erreichen – und nicht bis zu 120 Grad Celsius wie bei anderen Geräten. Die Folge: Er verbraucht weniger Strom und verursacht damit auch weniger Kosten. Allerdings kostet er in der Anschaffung durchschnittlich circa 150 bis 200 Euro mehr.

TIPP:
Als Faustformel können Sie damit rechnen, dass sich diese Mehrkosten nach circa 350 Trockengängen amortisieren. Je nach Leistung des Geräts und wie oft Sie waschen, ist das bereits nach zwei Jahren der Fall. Die meisten Wärmepumpentrockner haben einen eigenen Tank und somit keinen zusätzlichen Schlauch nach draußen. Natürlich ist aber auch bei dieser Variante ein Abluftanschluss möglich.


Fazit

Der Anschluss eines Trockners für Ihre Wäsche ist eigentlich ganz einfach, egal ob es sich um einen Ablufttrockner, einen Wärmepumpentrockner oder Kondenstrockner handelt. Sie müssen nur einige Sicherheitshinweise beachten. Dazu zählt, dass Sie für den Netzstecker kein Verlängerungskabel nutzen. Die Steckdose, in der der Netzstecker eingeführt ist, muss immer frei zugänglich sein. Benötigen Sie für Ihren Ablufttrockner ein Abluftrohr, sollte dies so kurz und gerade wie möglich sein.

Wenn Sie die Maschine aus Platzgründen auf die Waschmaschine stellen wollen, ist darauf zu achten, dass der Trockneranschluss über dem der Waschmaschine liegt.

Über unsere*n Autor*in
Jérôme Grad
Nach seinem Studium verschrieb sich Jérôme komplett der Tätigkeit als Redakteur, zunächst im Sportbereich, später im Zeitungsverlag. Journalistische Erfahrungen sammelte er in Print- und Onlineredaktionen, darunter unter anderem beim Kicker Sportmagazin und nordbayern.de.