Die Generalüberholung eines alten Badezimmers sorgt zwar für neuen Luxus und Komfort, geht aber auch ordentlich ins Geld. Es muss aber auch nicht immer eine vollständige Sanierung sein. Selbst dann, wenn Sie nur das Waschbecken austauschen, können Sie Ihrem Bad frischen Wind einhauchen.
Alles auf einen Blick:
- Für eine Waschbecken-Montage brauchen Sie nicht unbedingt einen Fachmann. Mit der richtigen Ausrüstung und unserer Anleitung schaffen das auch ambitionierte Heimwerker.
- Nachdem Sie das alte Waschbecken entfernt haben, montieren Sie das neue Keramikbecken, schließen den Siphon am Kanal an, ziehen die neue Silikonkante und bauen die Armatur ein.
- Ohne Helfer erledigen Sie diese Arbeiten in circa zweieinhalb Stunden. Planen Sie jedoch eine etwa 24-stündige Unterbrechung ein, in der das Silikon aushärten muss.
Die richtige Höhe
Mit der Waschbeckenhöhe ist es wie mit der Toilette oder der Küchenarbeitsplatte: Dass sie zu hoch oder zu tief ist, fällt erst dann auf, wenn Sie davor stehen und Probleme beim Benutzen haben. Dann ist es aber schon zu spät, um noch etwas zu ändern. Berechnen Sie die optimale Höhe daher sorgfältig.

Wie hoch sollte das Waschbecken hängen?
Wie für so ziemlich alles in Deutschland gibt es auch für die Waschbeckenhöhe eine Regelung. Die DIN 68935 gilt jedoch nur für Mietwohnungen, Hotels oder öffentlichen Gebäuden – also überall dort, wo viele verschiedene Menschen das Bad nutzen. Damit sich möglichst jeder, ob sehr groß oder eher klein, bequem die Hände waschen kann, sollte die Oberkante des Waschbeckens 85 bis 95 Zentimeter über dem Boden liegen.
In Ihrem Eigenheim ist die richtige Höhe allein Ihre Entscheidung. Nutzen hauptsächlich sehr großen Personen das Bad, ist eine Waschbeckenhöhe von 85 Zentimetern womöglich unangenehm niedrig. Für eher kleine Bewohner könnte eine Höhe von 95 Zentimetern zu hoch sein. Falls Sie sich so gar nicht entscheiden können, ist die goldene Mitte, also etwa 90 Zentimeter, ein guter Richtwert.
Was sollten Sie bei der Waschbecken-Montage beachten?
Wegen der verschiedenen Bauweisen müssen Waschbecken auch unterschiedlich montiert werden. Ein Hänge- oder Wandwaschbecken sitzt auf Schraubstöcken in der Wand. Ein Aufsatzwaschbecken wird auf den Waschtisch gesetzt, ein Einbauwaschbecken wird von unten am Waschtisch angebracht. Folglich muss der Waschtisch eines Aufsatzwaschbeckens deutlich niedriger montiert werden als bei einem Einbauwaschbecken.
Für die optimale Höhe zählt also vorrangig die Waschbecken-Oberkante. Die restlichen Maße, zum Beispiel für einen Waschtisch, müssen Sie dann davon abhängig machen.
Vorbereitungen
Sorgen Sie am besten vor Arbeitsbeginn dafür, dass Sie alles an Material und Werkzeug, was Sie brauchen, direkt griffbereit haben. So können Sie ohne Unterbrechungen arbeiten.
Welches Werkzeug und Material benötigen Sie für die Montage?
Werkzeug | Material | Sonstiges |
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Anleitung: Wandwaschbecken montieren
Lassen Sie sich von der langen To-Do-Liste nicht entmutigen. Ein Wandwaschbecken auszutauschen ist nicht kompliziert und kann auch von Nicht-Fachleuten in wenigen Stunden erledigt werden.
Wie lange dauert die Montage eines Waschbeckens?
Ein neues Waschbecken montieren Sie allein in rund zweieinhalb Stunden. Eine helfende Hand ist jedoch nie verkehrt und spart Ihnen vermutlich auch etwas Zeit. Wer bei Arbeiten im Badezimmer nicht allzu viel Erfahrung mitbringt, sollte etwas mehr Zeit einplanen.
Schritt für Schritt: Wie montieren Sie ein Wandwaschbecken?
Im Grunde teilen sich die Arbeiten in vier große Abschnitte auf: das alte Waschbecken entfernen, das neue Becken anbringen, den Siphon montieren und die Armatur anschließen.
Altes Waschbecken entfernen
- Drehen Sie den Haupthahn ab und, falls möglich, auch die beiden Eckventile unter dem Waschbecken. Lassen Sie anschließend das Restwasser in der Leitung ablaufen.
- Schrauben Sie das Rohr am Waschbeckenabfluss ab. Fangen Sie das Wasser darin mit dem Putzeimer auf. Sofern Sie den Siphon wieder verwenden, ist jetzt der ideale Zeitpunkt, um es zu säubern und von Kalk zu befreien.
- Falls es im Badezimmer jetzt nach Kanal stinkt, können Sie vorläufig einfach einen Lumpen in das Kanalrohr stecken.
- Lösen Sie die Verbindungsschläuche an den Eckventilen, die zum Wasserhahn führen, und nehmen Sie die Eckventile ab.
- Entfernen Sie, zum Beispiel mit einem Teppichmesser, die Silikonfuge zwischen den Fliesen und dem Waschbecken.
- Lösen Sie die Schrauben, mit denen das Waschbecken an der Wand befestigt ist. Neuere Waschbecken werden dann einfach vorsichtig von den Stockschrauben gezogen. Ältere Modelle sitzen möglicherweise auf Winkeln und müssen herausgehoben werden.
Neues Waschbecken anbringen
- Rauen Sie die Hahnverlängerungen der neuen Eckventile mit einer kleinen Metallsäge an. Dichten Sie die Gewinde mit einem Teflonband oder mit Dichtungshanf ab. Falls Sie Hanf verwenden, müssen Sie die Hahnverlängerung anschließend mit Dichtungspaste einstreichen.
- Schrauben Sie die Hahnverlängerungen in die Wand und ziehen Sie sie mit einem Universalschlüssel für Ventilnippel fest.
- Dichten Sie die Gewinde der neuen Eckventile genauso ab wie in Schritt 1 beschrieben, setzen Sie sie auf die Hahnverlängerungen und ziehen Sie diese mit einer Armaturenzange fest.
- Überprüfen Sie, ob die Gewindestangen in der Wand den passenden Abstand zueinander und die passende Höhe haben. Falls nicht, müssen Sie entsprechend neue Löcher bohren und neue Stockschrauben anbringen. Vergessen Sie für einen sicheren Halt nicht die Dübel.
- Vor der Montage sollten Sie eine Schallschutzmatte zwischen dem Waschbecken und der Wand anbringen. Diese verhindert Materialspannungen und wird einfach über die Gewindestangen gehängt.
- Setzen Sie jetzt das neue Waschbecken auf die Gewindestangen und schrauben Sie die Kunststoffhülsen, dann die Unterlegscheiben und abschließend die Muttern auf die Stockschraube. Prüfen Sie vor dem Festziehen mit einer Wasserwaage, ob das Waschbecken gerade hängt.
- Schneiden Sie die Schallschutzmatte entlang der Waschbeckenkante mit dem Teppichmesser ab.
Neuen Siphon montieren
- Setzen Sie das Ablaufventil von oben ein und ziehen Sie es von unten mit der Armaturenzange fest.
- Schrauben Sie zuerst das senkrechte Rohr am Ablaufventil an. Sie brauchen es noch nicht ganz festzuziehen. Stellen Sie zunächst die passende Höhe ein, sodass das Ablaufloch im Siphon und das Kanalrohr auf derselben Höhe sind.
- Messen Sie den Abstand zwischen den beiden Löchern und rechnen Sie 6 Zentimeter hinzu (Einschubtiefe jeweils 3 Zentimeter). Schneiden Sie das waagrechte Verbindungsrohr auf die passende Länge zu.
- Nehmen Sie den Siphon noch einmal ab und schieben Sie zuerst das waagrechte Rohr ins Kanalrohr. Hierbei kann etwas Gleitmittel helfen. Stülpen Sie die Blende darüber.
- Anschließend verbinden Sie den Siphon mit dem waagrechten Rohr und schrauben ihn wieder an. Vergessen Sie bei der Montage die Dichtungsringe nicht.
- Sobald der Siphon montiert ist, sollten Sie die Silikonfuge entlang der Waschbeckenkante ziehen. Zum einen ist jetzt der Wasserhahn noch nicht im Weg, zum anderen braucht Silikon mehrere Stunden zum Trocknen.
Neue Armatur einbauen
- Setzen Sie den Sockel der Armatur auf das dafür vorgesehene Loch und fixieren Sie ihn entsprechend der Herstellerangaben, zum Beispiel mit Spannfedern. Achten Sie auf die richtige Ausrichtung. Ziehen Sie anschließend die Innenschraube fest.
- Drehen Sie die Anschlussschläuche im neuen Wasserhahn fest und ordnen Sie dabei die Schläuche für Kalt- und Warmwasser korrekt zu.
- Führen Sie die Anschlussschläuche dann nacheinander durch den montierten Sockel, setzen Sie die Armatur auf den Sockel und lassen Sie sie einrasten. Bei manchen Produkten müssen Sie eine zusätzliche Schraube festziehen.
- Schrauben Sie die Anschlussschläuche an die Eckventile.
- Öffnen Sie den Wasserzulauf am Haupthahn und, falls nötig, an den Eckventilen und prüfen Sie, ob das Wasser korrekt abläuft.
Kosten
Die Kosten hängen vor allem davon ab, für welche Modelle Sie sich beim Keramikbecken oder Steinbecken, bei den Armaturen und bei der Ablaufgarnitur entscheiden. Weitere Kosten entstehen durch das zusätzliche Material und das nötige Werkzeug. Gerade dann, wenn Sie das Werkzeug nicht schon besitzen, ist es möglicherweise sinnvoller, dieses im Baumarkt zu leihen.
Wie viel kostet es, das Waschbecken auszutauschen?
Natürlich hängen die Gesamtkosten davon ab, wie luxuriös die neue Ausstattung im Bad sein soll. Die Preise von Waschtischarmaturen beginnen beispielsweise bei rund 25 Euro, können aber sehr schnell auch mehrere hundert Euro betragen – besonders dann, wenn Sie sich für Markenprodukte entscheiden. Ebenso verhält es sich beim Waschbecken. Zwischen 30 Euro und 1.000 Euro ist nahezu alles möglich. Und auch ein Design-Siphon liegt preislich meist über 100 Euro, während ein unspektakulärer Kunststoffsiphon für weniger als 10 Euro zu haben ist.
Für restliches Material und das nötige Werkzeug sind in etwa diese Preise realistisch:
Material | Kosten |
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Sanitärsilikon | 7 € |
Teflonband | 2 € |
Dichtungshanf + Dichtungspaste | 6 € | Stockschrauben + Dübel + Muttern | 3 € |
Schallschutzmatte | 5 € |
Werkzeug | Kosten |
Schraubenschlüssel | ab 10 € |
Teppichmesser | 8 € |
Metallsäge | 5 € |
Universalschlüssel für Ventilnippel | 16 € |
Armaturenzange | 10 € |
Bohrmaschine | ab 60 € |
Meterstab | 2 € |
Wasserwaage | 10 € |
Silikonkartusche | 6 € |
Fugenglätter | 5 € |
Fazit
Ein neues Waschbecken kann im Grunde jeder selbst einbauen. Einen Fachmann brauchen Sie nur dann, wenn Sie es sich wirklich absolut nicht selbst zutrauen und beispielsweise einen anschließenden Wasserschaden befürchten.
Lassen Sie sich von der langen Anleitung nicht demotivieren. Im Großen und Ganzen geht es darum, das alte Waschbecken zu entfernen, das neue anzubringen, die Ablaufgarnitur auszutauschen und die Armatur anzuschließen. Sind Sie nicht ganz fachfremd, sollten Sie diese Arbeiten in etwa zweieinhalb Stunden erledigt haben. Planen Sie jedoch ausreichend Zeit ein, um die Silikonfuge an der Waschbeckenkante aushärten zu lassen. Je nach Produkt kann das bis zu 24 Stunden dauern. Für diese Zeit müssen Sie die Arbeiten unterbrechen.