Sanitaer.org Icon
Wasseraufbereitung

Abwasserverordnungen im privaten und öffentlichen Bereich

Sanitaer.org Team
Verfasst von Sanitaer.org Team
Zuletzt aktualisiert: 19. August 2019
Lesedauer: 3 Minuten

Rechtlich geregelte Abwasserverordnungen sind eine wichtige Voraussetzung, saubere Gewässer in Deutschland zu erhalten. Mit diesen Gesetzen soll gewährleistet werden, dass Gewässer als Lebensraum und -grundlage für Mensch und Tier nutzbar sind. Sanitaer.org gibt einen Einblick in die wichtigsten Punkte der Abwasserverordnung!

Bis 1960 gab es weder eine Abwasserverordnung noch eine Regelung des Wasserrechts in Deutschland – zwar wurden Wassergesetze veranlasst, diese galten jedoch lediglich für die jeweiligen Länder. Ein einheitliches Wassergesetz, das für ganz Deutschland gilt, wurde erst nach dem Nationalsozialismus erstellt und wird seither regelmäßig erweitert und verbessert.

Rechtliche Grundlagen der Abwasserverordnung

Die Rechtsgrundlage für die Abwasserregelung sind diverse Verordnungen, Regelungen und Gesetze. Dazu zählt zum Beispiel das Gesetz zur Ordnung des Wasserhaushalts. Auch die Gesetze zur Abwasserabgabe und Abwasserreinigung regeln den Umgang mit Abwasser. Das Wasserhaushaltsgesetz, kurz WHG, gilt dabei für ganz Deutschland und setzt Richtlinien für den nachhaltigen und sorgfältigen Umgang mit Gewässern, erteilt Befugnisse zur Nutzung und weist Gewässer in Schutzgebiete aus.

Abwasserverordnungen im privaten Bereich

Die regelmäßige Überprüfung der Wasserrohre und eventuelle Sanierung bei Schäden stehen bei der Abwasserverordnung im privaten Bereich im Vordergrund. Als Grundlage hierfür dienen die Landeswassergesetze sowie die Entwässerungssatzungen der Städte und Gemeinden – wasserrechtliche Belange werden oft auf kommunaler Ebene geregelt. Doch auch im Wasserhaushaltsgesetz sind Vorschriften für Privathaushalte verankert: So dürfen Abwasseranlagen beispielsweise nur betrieben, unterhalten und errichtet werden, wenn sie den allgemein anerkannten Regeln der Technik unterliegen.

Regelmäßig überprüft werden müssen lediglich Leitungen, die im Erdreich verlegt sind sowie Leitungen, die unzugänglich sind. Schmutzwasserleitungen, die das Abwasser aus beispielsweise Dusche und Toilette führen, müssen ebenfalls einer regelmäßigen Prüfung unterliegen. Ob Regenwasserleitungen geprüft werden, unterliegt dagegen kommunalen Bestimmungen.
Der Zeitpunkt der Prüfung kann ebenfalls von der Gemeinde vorgegeben sein, allerdings wird empfohlen, die Leitungen zum einen direkt nach der Verlegung, zum anderen in regelmäßigen Abständen untersuchen zu lassen. Diese Aufgabe übernehmen in der Regel Rohrreinigungs- und Inspektionsfirmen mit speziell ausgebildeten Installateuren und Baufirmen, die bei vorliegenden Schäden auch die Reparatur beziehungsweise Sanierung der Leitungen übernehmen können.

Besondere Regelungen der Abwasserverordnung gelten für private Schwimmbäder: Durch den Einsatz von Chemikalien im Wasser, darunter zum Beispiel Chlor oder Salze, und der Verunreinigung durch die Benutzung des Schwimmbeckens darf das Wasser nicht einfach in ein Gewässer oder in den Untergrund abgeleitet werden. In der Regel wird dieses Wasser daher in einer öffentlichen Anlage gereinigt. Möchten Sie behandeltes Wasser aus Ihrem Pool abfließen lassen, müssen Sie sich also zuvor bei Ihrer Gemeinde informieren und eine Erlaubnis einholen.

Umgang mit Abwasser im öffentlichen Bereich

Öffentliche Bäder sind in der Regel an die öffentliche Kanalisation angeschlossen. Eine Weiterleitung an ein Klärwerk ist mit dem zuständigen örtlichen Amt abzusprechen. Um das Wasser direkt in ein Gewässer abzuleiten, ist auch hier laut Abwasserverordnung eine wasserrechtliche Genehmigung erforderlich. Außerdem muss das Wasser in öffentlichen Schwimmbädern besonderen Qualitätsstandards genügen: Das Wasser darf keine Krankheitserreger enthalten, die gesundheitsschädlich sind. Daher wird hier eine regelmäßige Reinigung der Filter sowie Füllwasser, das Trinkwasserqualität besitzt, vorgeschrieben.

Fazit

Die deutsche Abwasserordnung ist in verschiedenen Gesetzen verankert, die in Bundes-, Landes, sowie Kommunalebene geteilt sind. Dabei gelten andere Bestimmungen für private Bäder als für öffentlich betriebene Schwimmbäder – sind Sie sich nicht sicher, welche Regelungen für Sie gelten, können Sie sich von einem Fachmann beraten lassen.

Über unsere*n Autor*in
Sanitaer.org Team
Sanitaer.org ist das Branchenverzeichnis für Sanitär-Installateure und Sanitär-Fachbetriebe . Die Redaktion von Sanitaer.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen, die Ihre Sanitärinstallationen betreffen: von der Badsanierung über Rohrreinigung bis hin zur Dachentwässerung und Schwimmbadtechnik.