Eine Dusche muss nicht immer aus vorgefertigten Elementen bestehen. Eine individuell gestaltete Variante in Ihrem Bad ist genauso schön und praktisch und kann zudem auf Ihre Bedürfnisse und Wünsche abgestimmt werden. Um einen langfristigen Schutz vor Feuchtigkeit in den Wänden zu gewährleisten, ist allerdings die korrekte Abdichtung und Versiegelung der Fugen eine essentielle Voraussetzung.
Alles auf einen Blick:
- In nur wenigen Schritten können Sie die Dusche im Bad selbst abdichten. Besonders sorgfältig sollten Sie an den Kanten und Ecken vorgehen.
- Mehr als eine Glättekelle, einen Kellenspachtel und eine Kurzhaarwalze ist nicht zwingend notwendig.
- Auch das benötigte Material ist mit dem Abdichtungsanstrich, den Abdichtbändern und -manschetten überschaubar. Eine Alternative zur Anstrichmasse bietet die Abdichtungsfolie.
- Eine bodengleiche Dusche ist zwingend am Boden abzudichten. Varianten mit einer Duschwanne bedürfen nicht unbedingt einer Boden-Isolierung.
Vor dem Abdichten
Je nach Art der Dusche können Sie die Verbundabdichtung oder Abdichtungsfolie nutzen. Abdichtungsbänder, Abdichtmanschetten sowie eine Glättekelle und eine Kurzhaarwalze sind bereits alles, was Sie benötigen.
Warum ist es wichtig, eine Dusche abzudichten?
Jedes Mal, wenn Sie duschen, ist der Spritzbereich einer großen Menge Wasser ausgesetzt, das auf Dauer zu Schäden im Bad führen kann. Schon wenn Fugen im Laufe der Zeit Haarrisse bekommen, wird der Untergrund stetig befeuchtet. Im schlimmsten Fall bildet sich Schimmel in solch einem Maße, dass das Badezimmer oder gar das gesamte Haus unbewohnbar wird.
Welche Möglichkeiten gibt es, eine Dusche abzudichten?
Ganz gleich, ob Sie eine bodenebene Dusche abdichten wollen oder eine Bauart mit Duschwanne: Die Verbundabdichtung ist meist das Mittel zur Wahl. Dabei wird eine Abdichtungsmasse per Anstrich aufgetragen und Dichtungsbänder zum Schutz beanspruchter Stellen wie Ecken und Kanten eingesetzt.
Die Anstrichmasse können Sie durch eine Abdichtungsfolie ersetzen. Vor allem bei einer bodengleichen Dusche, die kein keramisches Auffangbecken wie eine Wanne besitzt, macht die Folie an der Bodenfläche Sinn, denn sie sorgt zuverlässig für eine sichere Isolierung. Die Vorteile zu flüssigen Abdichtungsmassen: Die sichere Abdeckung ist gewährleistet, da Sie nichts verstreichen müssen. Die Oberfläche ist bereits gleichmäßig, was das Fliesenlegen leichter macht. Und schlussendlich ist die Arbeitszeit kürzer, da das Anbringen schneller erfolgt als beim gleichmäßigen Glätten der Masse.
Welches Material benötigen Sie?
Für die Abdichtung im Bad benötigen Sie folgendes Material:
Abdichtungsanstrich: Die flüssige Dichtungsmasse wird zuerst auf den Untergrund gespachtelt und dient als klebender Untergrund für die Bänder. Für den Anstrich können Sie fertige Produkte aus dem Baumarkt erwerben. Für Böden eignet sich eine Komponente, die aus flüssigem und härtendem Material zugleich besteht. Für die Wände ist eine Ein-Komponenten-Mischung ausreichend.
Abdichtband: Dieses flexible Band passt sich an und sorgt so für einen zuverlässig abgedichteten Bereich in den Kanten und Ecken. So sichert es vor eindringender Feuchtigkeit in diesen beanspruchten Stellen und hält auch bei Bewegung der Bauteile dicht. Als Material wird ein flüssiges Produkt auf Zement- oder Kunstharzbasis genutzt.
Abdichtmanschette: Neben dem Band für die Duschwände und Ecken gibt es auch eine spezielle Dichtung für die Rohre und Anschlüsse. Nur damit ist das Bad in diesem Bereich gut abgedichtet.
Daneben sind folgende Werkzeuge notwendig:
- Glättekelle
- Kellenspachtel
- Kleine Farbrolle oder Kurzhaarwalze
- Gegebenenfalls ein Cuttermesser, um Löcher in die Abdichtungsfolie als Manschetten-Ersatz zu schneiden.
So dichten Sie die Dusche richtig ab
In lediglich fünf Schritten dichten Sie Ihre Dusche im Bad ganz einfach ab. Wichtig ist dabei nur, dass Sie sorgfältig vorgehen und nicht bei der Abdichtungsmasse sparen. Erst nachdem der Abdichtungsprozess abgeschlossen ist, können Sie Fliesen verlegen.
Wie dichten Sie eine Dusche richtig ab?
Die Abdichtung verläuft immer nach dem gleichen Prinzip, egal ob es sich um eine bodengleiche Dusche handelt oder eine Variante mit Duschkabine oder Duschwanne. Insbesondere an den Übergängen von Badewanne zur Wand beziehungsweise Badewanne zu Boden ist eine fachgerechte Abdichtung unabdingbar. Das Fliesen ist immer nur erst nach dem Abdichten sinnvoll.
Die Abdichtungsregeln sind seit 2017 in der DIN 18534 vorgeschrieben und sollen eine 25-jährige Abdichtung gewährleisten – genauso lang wie die Lebenserwartung einer Dusche oder Duschwanne. Daher ist Silikon in den Fugen der Fliesen allein nicht ausreichend.
Für die richtige Abdichtung müssen Sie normgerechte Abdichtbänder für Ecken und Kanten verwenden. Diese halten Wasser und Spritzer zwischen Wannenrand und Boden beziehungsweise zwischen Wannenrand und Wand ab. Zudem sind Leitungen unter einer Wanne nur erlaubt, wenn Sie für deren Betrieb benötigt werden. Installateur, Planer und Fliesenleger müssen zur fachgerechten Isolierung Hand in Hand arbeiten.
Schließlich schreibt die DIN-Norm vor, dass die Abdichtung mindestens 20 Zentimeter über Bodenhöhe reichen muss, im direkten Spritzwasserbereich sogar 30 Zentimeter über der höchsten Entnahmestelle, was meist der Duschbrausekopf ist.
Anleitung: Schritt für Schritt
Schritt 1: Untergrund präparieren
Für eine reibungslos funktionierende Abdichtung müssen Sie zunächst alle Unebenheiten aus dem Putz, Beton oder anderem Untergrund ausmerzen. Nutzen Sie hierfür Reparaturmörtel oder Fliesenkleber. Anschließend gilt es die komplette Oberfläche zu reinigen und von Schmutz zu befreien. Fettreste entfernen Sie mittels Reinigungsmittel, anderen Schmutz wie beispielsweise Mörtelreste mit dem Staubsauger. Bei starker Verschmutzung bietet sich ein Wischgang an.

Schritt 2: Anstrich in den Ecken und Kanten auftragen
Rühren Sie die Mischung bis eine homogene Masse entsteht, wie es auf der Anleitung geschrieben steht. Tragen Sie die erste Schicht des Abdichtungsanstrichs mittels Glättekelle oder Kellenspachtel an den Ecken auf. Stellen Sie dabei sicher, dass die Ecken gut bedeckt sind. Fangen Sie bei der Innenecke der Dusche an, also die Ecke, die von beiden Seiten von Wand umgeben ist. Arbeiten Sie zügig, damit das Material nicht aushärtet!

Schritt 3: Dichtband anbringen
Nach dem Anstreichen der Ecken und Kanten müssen Sie die Flächen zügig mit einem bereits passend geschnittenen Dichtband bekleben. Beginnen Sie mit den Ecken und fahren Sie mit den vertikalen Kanten fort. Danach können Sie sich den horizontalen Kanten widmen. Achten Sie darauf, dass der Anstrich noch feucht ist, wenn Sie das Band anlegen. Das Abdichtband der Kante sollte das aus der Ecke um 5 Zentimeter überdecken. Arbeiten Sie trotz der gebotenen Eile sorgfältig, um Falten und Bläschen zu vermeiden. Diese führen zu undichten Stellen, insbesondere in den Ecken. Die Abdichtung würde hier ihren Zweck verfehlen.

Mit der Glättekelle verteilen Sie anschließend nochmals Abdichtungsmasse über den Rand des Dichtbands. So werden mögliche löchrige Stellen zwischen Abdichtungsanstrich und Abdichtungsband ausgemerzt. Achten Sie auch hier darauf, dass keine Falten und Blasen entstehen.
Schritt 4: Anschlüsse abdichten und Wandfläche anstreichen
Nach den Dichtungsbändern können Sie die Anschlüsse mittels einer Abdichtmanschette an den Rohren und Anschlüssen ganz einfach auf dem feuchten Anstrich anbringen. Haben Sie keine Manschette, reicht auch ein zurechtgeschnittenes Dichtband mit entsprechendem Loch. Dieses können Sie mit dem Cuttermesser schneiden.
Tragen Sie anschließend die Abdichtungsmasse nun auf die gesamte Wandfläche und Boden auf. Nutzen Sie dafür die Glättekelle.
Alternativ gibt es auch die Abdichtungsfolie, die sich insbesondere für den Boden einer bodenebenen Dusche anbietet. Achten Sie auch hier auf eine blasenfreie Verklebung mittels Glättekelle. Wichtig ist, dass sich die unterschiedlichen Folienabschnitte immer um mindestens 5 Zentimeter überlappen, um eine solide Abdichtung zu gewährleisten. Die Aussparungen für die Anschlüsse lassen sich mit dem Cuttermesser ganz einfach nach dem Ausmessen herausschneiden.

Schritt 5: Zweiter Anstrich
Um die notwendige Trockenschichtdicke und eine funktionierende Abdichtungsebene ohne löchrige Stellen zu erreichen, ist eine zweite Schicht an Wand und Boden empfehlenswert. Nach zwei Stunden sollte der Anstrich trocken sein. Achten Sie hierfür auf die Hinweise der Hersteller.

Nach dem Abdichten: Wann können Sie die Fliesen anlegen?
Die Fliesen oder jeder andere Wandbelag können Sie erst anbringen, wenn der zweite Anstrich trocken ist. Am besten lassen Sie diesen über Nacht trocknen. Die Fliesen können Sie mittels Dünnbrettverfahren mit wasserabweisendem Mörtel und Fugenmassen direkt auf dem Anstrich auftragen. Eine weitere Grundierung ist nicht notwendig. Am Ende verschließen Sie die Anschluss-, Eckfugen mit Silikon. Überschüssiges Silikon können Sie mit einem Fugenglätter entfernen. Wie Sie Ihr Badezimmer neu verfugen, lesen Sie hier.
Unterschiede zwischen bodengleicher Dusche und Duschwanne
Welche Abdichtungsmaßnahmen notwendig sind, hängt unter anderem vom gewählten Modell ab. Die Auswahl ist heutzutage sehr groß und bedient nicht nur persönliche Vorlieben in Sachen Design, sondern erfüllt auch Anforderungen an altersgerechtes und barrierefreies Wohnen. Moderne Duschen ohne Wanne etwa erleichtern das Begehen deutlich, hier muss jedoch auf einen guten Abfluss und eine leichte Bodenneigung geachtet werden, um eine Überschwemmung im Badezimmer zu vermeiden. Dies gilt insbesondere für bodengleiche Duschen ohne Türen, bei denen der Duschbereich offen bleibt.
Wie dichten Sie eine Duschwanne richtig ab?
Wollen Sie eine Dusche mit Badewanne oder eine Duschwanne bauen, reicht das Abdichten zwischen Wand und Duschelement, beispielsweise eine Duschwanne, aus. Das Keramikgefäß dichtet das Wasser zuverlässig ab und lässt es in den dafür vorhergesehenen Abfluss fließen. Ein separates Abdichten der Bodenfläche ist nicht notwendig.
Wie dichten Sie den Boden einer bodengleichen Dusche richtig ab?
Bei der bodengleichen Dusche ist das Abdichten der Bodenfläche besonders wichtig. Denn im Gegensatz zur Duschwanne müssen die Fliesen und die Abdichtung das Wasser aufhalten. Achten Sie deshalb auf ein zum Ablaufloch wasserzufließende Bodenfläche beim Verlegen des Estrichs. Anschließend können Sie die Abdichtungsmasse oder Abdichtungsfolie anbringen und den weiteren Schritten der Anleitung folgen.
Was gilt es bei Duschen in Dachschrägen zu beachten?
Duschen in Dachschrägen werden meist auf einer Unterkonstruktion aus Gipskartonplatten errichtet. Für alle Feuchträume sollten deswegen imprägnierte Gipskartonplatten, die man an ihrer grünen Farbe erkennt, oder besondere Gipsfaserplatten benutzt werden. Hier erfolgt die Duschabdichtung auch im Bereich der Schräge.
Fazit
Bevor Sie ein Bad fliesen, sollten Sie die Dusche richtig abdichten. Dazu gehört nicht nur, die Zwischenräume der Fugen mit Silikon zu versehen, sondern auch eine gründliche Abdichtung des Untergrunds. Dafür tragen Sie zunächst die Abdichtungsmasse an den Kanten und Ecken an, ehe Sie das Abdichtband anbringen. Erst dann versehen Sie die Wandfläche mit der Abdichtungsmasse. In einem nächsten Schritt streichen Sie die Wand ein zweites Mal an, um die notwendige Trockenschichtdicke zu erhalten.
Dieses Vorgehen ist für Duschkabinen ebenso anwendbar wie für Duschwannen und bodengleiche Duschen. Bei Letzterer ist ein gründliches Abdichten des Bodens zusätzlich wichtig. Dies ist essentiell, um Schimmelbildung im Bad zu verhindern.
 
  
  
  
  
 