Archaische Methoden der Leckortung wie das Aufstemmen von Wänden und Fußböden sorgen zum Teil noch immer für eine unnötige Verschlimmerung des bei Rohrbruch ohnehin schon vorhandenen Schadens. Mit modernster Technik ermöglichen professionelle Fachbetriebe heute jedoch die gänzliche zerstörungsfreie Ortung von Leckagen.
Kündigt sich durch schleichenden Wasserverbrauch bei geschlossenen Leitungen ein Bruch der Wasserleitungen an, gilt es unverzüglich und schnell das entsprechende Leck zu Orten. Noch bis vor kurzer Zeit sah das gängige Szenario dabei wie folgt aus: Der Fachmann rückt an, stellt die Heizungs- bzw. Wasserversorgung ab und entleert das gesamte System – insbesondere bei frostigen Temperaturen im Winter eine recht unschöne Situation. Zu allem Überdruss besteht der folgende Schritt darin, Ihr Haus oder Ihre Wohnung durch das Aufstemmen der Wände in ein Trümmerfeld zu verwandeln. War die mit Meißel und Hammer durchgeführte Leckageortung erfolgreich, wird das Abdichten der betroffenen Leitung(en) in der Regel noch von den Handwerkern übernommen; für die Beseitigung der Kollateralschäden müssen Mieter und Hausbesitzer jedoch meist selbst geradestehen. Das alles muss jedoch nicht sei!
Überblick: moderne Verfahren der Leckortung
Unnötige Beschädigungen von Wänden und Fußböden müssen heutzutage nicht mehr zwangsläufig Bestandteil einer erfolgreichen Leckortung seien. Moderne Verfahren auf Grundlage unter anderem von Schall-, Thermographie- oder neuester Videotechnik ermöglichen, die Lecksuche an Wasserleitung und Heizung ohne größeren Aufwand sowie vor allem punktgenau und kostensparend zu gestalten:
Leckortung durch Thermographie
Thermographische Verfahren machen sich die Tatsache zunutze, dass Rohrleitungen den umgebenden Fußboden bzw. die umgebenden Wände erwärmen und dabei Wärme an die Oberfläche abgeben. So können mithilfe der Thermographie Verläufe von Brauchwasser- und Heizungsleitungen sichtbar gemacht werden. Das Verfahren bietet sich insbesondere an, um bei Umbau- und Sanierungsmaßnahmen selbst verursachte Schäden an bestehenden Leitungen vorzubeugen. Gleichsam erübrigt sich damit, im Falle eines Wasserrohrschadens den exakten Verlauf der Leitungen durch das Aufstemmen der Wand bzw. des Bodens erst feststellen zu müssen. So genannte Hot Spots zeigen darüber hinaus die genaue Stelle der Leckage. In vielen Fällen kann über die Leckortung mittels Thermographie so bereits deutlich eingegrenzt werden, wo sich die schadhafte Stelle befindet.
Leckortung durch Mikrowellen-Feuchtemessgerät
Eine weitere Möglichkeit, eine zerstörungsfreie Leckortung an Ihrer Wasserleitung vornehmen zu lassen, ist die Benutzung eines Feuchtemessgeräts auf Basis von Mikrowellen. Diese Form der nicht-invasiven Wassergehaltsbestimmung mithilfe elektromagnetischer Wellen eignet sich für verschiedenste Materialien. Das besonders empfindliche Messverfahren zeichnet sich insbesondere durch eine zuverlässige Funktionsweise auch unter rauen Bedingungen aus. Entsprechend kommt es vor allem im industriellen Sektor zum Einsatz.
Leckortung mit Prüfgas
Bei der Gasspürdetektion wird das zu untersuchende System zunächst gänzlich entleert. Anschließend wird zur Leckortung ein ungiftiges und nicht brennbares Gas aus 5 Prozent Wasserstoff und 95 Prozent Stickstoff in das Leitungssystem geführt. Schon geringste Konzentrationen des Prüfgases können im Falle eines Austretens bei Leckage mit einem entsprechenden Gasdetektor nachgewiesen werden. Diese Methode hat sich vor allem für den Einsatz außerhalb des Hauses bewährt. Im Gebäudeinneren kommt sie hingegen meist nur dann zum Einsatz, wenn alle anderen Methoden keinen Erfolg versprechen.
Leckortung durch Videoendoskopie
Mit der Videoendoskopie können vor allem Hohlräume untersucht werden, die sich an sonst nur schwer oder gar nicht erreichbaren Stellen befinden. Dies ist beispielsweise hinter Badewannen und Duschen, bei Vorwandinstallationen oder Schächten der Fall. Diese Form der visuellen Leckortung eignet sich weniger, um kleinste Leckstellen zu ermitteln, ist aber sehr gut geeignet, um ansonsten nicht sichtbare Bereiche generell auf eventuelle Schäden zu inspizieren, ohne dabei großflächige Orientierungslöcher aufzustemmen.
Leckortung mit Rohrkamera
Ähnlich der Videoendoskopie funktioniert auch die Leckortung mittels Rohrkamera. Hierbei wird eine schlauchartige Kamera direkt in das Leitungssystem geführt. Die Entwässerungsleitungen können so einer unmittelbaren Sichtkontrolle aus dem Inneren heraus unterzogen werden. Auch hier ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Leckstellen auf diesem Wege feststellbar sind. Häufig kommt diese Methode auch bei der Inspektion bestehender Leitungen auf eine eventuell erforderliche Rohrsanierung zum Einsatz.
Akustische Leckortung
Die akustische Leckortung stellt eine effiziente Ergänzung zum Thermographie-Verfahren dar. Wurde der schadhafte Bereich bereits hinreichend eingegrenzt, kann auf diesem Wege eine sehr genaue Lokalisierung der tatsächlichen Leckage vorgenommen werden. Mit einem hochempfindlichen Bodenmikrophon werden dabei die Geräusche des Wassers hörbar gemacht, die beim Austreten aus dem Leck entstehen. Wurde der Leitungsverlauf über das thermographische Verfahren bereits ermittelt, kann die Lecksuche mittels Elektroakustik nun im höchsten Maße zielgerichtet vorgenommen werden. Um eventuelle Messfehler zu vermeiden, müssen für die Dauer der Messung potenzielle Störquellen wie der Kessel, Waschmaschinen u.ä. abgestellt werden.
Leckortung abgeschlossen – wie geht es weiter?
Wenngleich die vorangehend beschriebenen Verfahren bereits die gängigsten Methoden moderner Leckageermittlung aufzeigen, steht dem professionellen Sanitär- und Heizungs-Installateur darüber hinaus noch eine Vielzahl weiterer Wege zur Verfügung, eine zerstörungsfreie Leckortung vorzunehmen. Insbesondere im industriellen Bereich sind häufig besondere Methoden erforderlich, die den schwierigen Bedingungen im jeweiligen Fall entgegen kommen.
Wurde die Leckstelle ermittelt, gilt es unverzüglich die Abdichtung bzw. Sanierung der entsprechenden Leitung vorzunehmen. Mit den punktgenauen Verfahren, wie sie oben beschrieben wurden, muss hierfür nun nur an der betreffenden Stelle eine Öffnung von Wand oder Boden vorgenommen werden. Professionelle Betriebe achten darüber hinaus darauf, dass der Aufwand für das nachfolgende Schließen der geöffneten Stellen (inkl. Fliesen, Tapete, Malern etc.) so gering wie möglich gehalten werden. Viele Experten bieten zudem einen Komplettservice, der auch die notwendige Korrespondenz mit der Versicherung infolge eines Rohrbruchs mit einschließt. Wenn auch Sie auf der Suche nach einem seriösen Leitungsprofi sind, dann nutzen Sie gleich hier auf Sanitaer.org die Möglichkeit, mit ausgewiesenen Fachbetrieben in Ihrer Nähe in Kontakt zu treten. Stellen Sie hier auf unserem Fachportal Ihre Auftragsanfrage und erhalten Sie unverbindlich und kostenlos individuelle Angebote von Experten aus Ihrer Umgebung.