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Schwimmbadtechnik

Verlängern Sie die Badesaison durch den Einbau einer Poolheizung!

Sanitaer.org Team
Verfasst von Sanitaer.org Team
Zuletzt aktualisiert: 19. August 2019
Lesedauer: 1 Minute
Die künstliche Beheizung eines Pools geschieht entweder über Solaranlagen, Elektrische Durchlauferhitzer, Wärmepumpen oder Blockheizkraftwerke. Abhängig von den Kosten- und Wirkungsfaktoren sind diese Möglichkeiten im Einzelfall unterschiedlich gut geeignet. © Sanitaer.org

Warmes Wasser lockert die Muskeln und beruhigt Puls und Atmung. Zwar wird der Sportpool nicht zur entspannenden Therme umfunktioniert, der Einbau einer Poolheizung schafft jedoch Abhilfe beim sonst oft unangenehmen Sprung ins kalte Wasser. Welche Varianten Ihnen dabei zu Verfügung stehen, erfahren Sie hier auf Sanitaer.org!

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Die künstliche Beheizung eines Pools geschieht entweder über Solaranlagen, Elektrische Durchlauferhitzer, Wärmepumpen oder Blockheizkraftwerke. Abhängig von den Kosten- und Wirkungsfaktoren sind diese Möglichkeiten im Einzelfall unterschiedlich gut geeignet. © Sanitaer.org

Stolze Besitzer eines Pools freuen sich auf die Badesaison. Der neue Außenpool wurde erst kürzlich in Betrieb genommen; an Filteranlage, Wasserbeleuchtung und Schwimmutensilien fehlt es nicht, und Familie und Freunde erwarten gespannt den ersten Badetag. Die Temperaturen, wenn auch nicht hochsommerlich, stimmen und dem Schwimmspaß steht nichts mehr im Wege. Doch dann der Schock: Das Poolwasser ist schlicht zu kalt – ein Problem, das viele Poolbesitzer nicht bedenken. Die Wassermenge, die selbst ein klein dimensionierter Pool fasst, ist gewaltig. Diese einfach über direkte Sonneneinstrahlung zu erwärmen, dauert sehr lange, zumal sich der Pool über Nacht wieder um mehrere Grad abkühlt. Kaum ein Schwimmbad kommt daher heutzutage ohne Poolheizung aus. Auch im privaten Pool sorgt diese für eine angenehme Wassertemperatur, welche Sie nicht nur vor dem Frieren bewahrt, sondern auch die chemische Wasseraufbereitung auf einem konstanten Niveau hält.

ACHTUNG:
Informieren Sie sich vor dem Einbau einer Poolheizung über die Bauverordnungen Ihres Bundeslandes zum Schwimmbadbau. Solaranlagen und Feuerungsanlagen zur Wärmeerzeugung können bewilligungsfrei, jedoch auch in ihrer zugelassenen Größe beschränkt sein. In jedem Fall sind beim Poolbau eine Baumeldung, -fertigmeldung sowie eine Baubewilligung notwendig.

Die Ausführungen einer Poolheizung

Haben Sie sich dafür entschieden, Ihren Pool künstlich zu beheizen, so stehen Sie vor einer Vielzahl an Möglichkeiten. Dabei gibt es grundsätzlich keine guten oder schlechten Ausführungsvarianten, lediglich für Ihre Bedürfnisse geeignete oder ungeeignete Heizsysteme mit jeweiligen Vor- und Nachteilen. Maßgebend ist hierbei der Poolbau selbst – Größe, Tiefe und Lage des Pools sind ausschlaggebend für die Leistung der einzubauenden Poolheizung und mitunter auch dafür, auf welche Art der Heizung Sie zurückgreifen sollten:

  • Eine Poolheizung mit Solarabsorbern ist zurzeit wohl die ökologisch und auch ökonomisch wertvollste Möglichkeit, Ihren Pool mit warmem Wasser zu befüllen. Diese nutzt die Sonnenenergie, ist somit völlig unabhängig von den stetig steigenden Preisen fossiler Energieträger und in Ihrer Energieerzeugung komplett CO2-neutral. Das Solarsystem wird dabei beim Ablauf der Filteranlage zwischengeschaltet. Hier läuft das Wasser durch ein System aus Platten oder Rohren der Solarkollektoren, welche entweder im Garten oder auf dem Dach des Hauses montiert werden. Das Wasser erhitzt sich im Durchlauf und wird wieder zurück in das Schwimmbecken geführt.
  • Eine Wärmepumpe nutzt den natürlichen Energiewert der Umgebungsluft zur Heizung des Pools. Wird die Wärmepumpe mit Grünstrom betrieben, so arbeitet auch diese klimaneutral. Eine solche Pumpe funktioniert praktisch wie ein Kühlschrank, nur umgekehrt. Die thermische Energie der Luft bringt ein Kühlmittel innerhalb des Kreislaufes der Wärmepumpe zum Verdampfen. Über einen Kompressor wird das nun gasförmige Kühlmittel komprimiert und somit noch weiter erhitzt. Ein Wärmetauscher überträgt die Hitze auf das Poolwasser, das Kühlmittel kühlt sich ab, kondensiert und kann erneut verwendet werden.
  • Elektrische Poolheizungen funktionieren im Grunde wie herkömmliche Durchlauferhitzer. Die Heizung wird, wie auch die Solarabsorber, hinter die Filteranlage geschaltet. Das Wasser durchläuft hier eine elektrisch betriebene Heizspirale, erwärmt sich und wird in das Becken geführt. Thermostate erkennen dabei, wann die gewünschte Wassertemperatur erreicht ist und schalten die Heizung entsprechend ab. Somit sind auch manuelle und individuelle Einstellungen der Poolheizung möglich.
  • Modulare Blockheizkraftwerke werden aufgrund ihrer hohen Anschaffungskosten meist nur von größeren Schwimmbädern und Badeanstalten zur Beheizung des Pools verwendet. Diese Öfen werden mit Gas oder Öl betrieben; die erzeugte Energie wird von einem Generator in Strom umgewandelt, dessen anfallende Abwärme durch einen Wärmetauscher als Heizenergie brauchbar gemacht wird.
UNSER TIPP:
Sie wünschen sich professionelle Beratung und einen fachkundig ausgeführten Poolbau? Über unser Online-Formular können Sie kostenlos und unverbindlich Kontakt mit passenden Sanitärbetrieben in Ihrer Region aufnehmen, um sich auch in puncto Poolheizung beratschlagen zu lassen!

Welche Poolheizung ist die Richtige?

Wie bereits erwähnt kann jede dieser Heizmöglichkeiten eine gute Variante für Sie darstellen, Ihren Pool zu beheizen. Unterschiede lassen sich hier grundlegend in Kosten- und Wirkungsfaktor unterscheiden, bei denen Sie für sich selbst ausmachen sollten, auf welchen Sie mehr Wert legen.

Abhängig von der Sonne

Solarabsorber an sich sind im Idealfall eine einmalige Investition im niedrigen dreistelligen Bereich und Sie haben zur steten Beheizung Ihres Pools mit keinen laufenden Kosten zu kämpfen. Doch selbst wenn Sie die Nutzfläche der Solarkollektoren auf die Größe Ihres Pools abgestimmt haben – es empfiehlt sich zumeist mindestens die Wasserfläche Ihres Beckens – so sind Sie zur optimalen Beheizung des Wassers doch stets auf die Energie der Sonne angewiesen, welche bekanntlich nicht immer zu Verfügung steht. Die Verlängerung der Badesaison und Nutzung des Außenpools an auch bedeckten Tagen ist somit eher eingeschränkt möglich. Andererseits bietet sich Ihnen die Möglichkeit, die Solarkollektoren auch als „Plane“ über Ihrem Poolbecken zu platzieren. So lösen Sie gleich mehrere Probleme: das Schwimmbecken wird vor Verschmutzungen geschützt, die Kondensation des Wassers wird unterbunden und die Wärme des Wassers hält sich auch nachts gedämmt im Pool.

Hohe Betriebskosten mit elektrischen Heizungen

Elektrische Durchlauferhitzer kosten mitunter wenige Hundert Euro. Der Nachteil dieser flexiblen Poolheizungsmöglichkeit liegt jedoch in den Betriebskosten, welche vom Energiebedarf abhängig sind. Dieser teilt sich in den Aufwand zur Erstaufheizung und die Energie zum Halten der gewünschten Temperatur. Der Wärmeverlust eines Schwimmbeckens ist abhängig von der Außentemperatur, der Isolierung, dem Wind und der Sonneneinstrahlung, bewegt sich grundsätzlich jedoch bei 1 bis 2,5°C pro Tag. Der Energieaufwand, um einen Kubikmeter Wasser um einen Grad Celsius zu erwärmen, liegt bei 1,16 Kilowattstunden. Entsprechend haben Sie nach dem Einbau einer elektrischen Poolheizung sehr hohe Betriebskosten aufzuwenden.

Kostenbeispiel:
Haben Sie einen Pool mit einer Größe von 40 Kubikmetern und möchten Sie die Temperatur des Wassers von 10 auf 25°C erwärmen, so werden ungefähr 696 kWh für die Aufwärmung benötigt. Bei einem Strompreis von 28 Cent pro kWh betragen die Kosten zur Erstaufheizung durch eine elektrische Poolheizung 194,88 Euro. Bei einem Temperaturverlust von 2,5°C pro Tag beträgt der tägliche Kostenaufwand zur Erhaltung der Temperatur 32,48 Euro. Möchten Sie Ihren Pool über eine Badesaison von 60 Tagen beheizen, so haben Sie hier mit Kosten von 2143,68 Euro zu rechnen.

Teure Wärmepumpen sind wirtschaftlich

Eine Wärmepumpe entzieht die Heizenergie Ihrer Umwelt. Zwar fallen auch hier Stromkosten zum Antrieb der Pumpe an, diese laufenden Kosten sind aber bedeutend niedriger als die einer vollelektrischen Poolheizung. Eine Wärmepumpe ist also sehr energieeffizient, zudem wartungsarm und relativ umweltfreundlich. Ein Manko findet sich jedoch in den Anschaffungskosten: eine Wärmepumpe ist nicht selten im mittleren dreistelligen bis niedrigen vierstelligen Bereich zu erstehen.

Effiziente BHKWs für große Energiekonzepte

Der Kostenfaktor drückt auch auf selbst kleine Blockheizkraftwerke (BHKW). Die hohe Wirtschaftlichkeit und der beeindruckende Gesamtwirkungsgrad bei der Verbrennung ist Grund genug für Badeanstalten, mindestens 20.000 Euro in den Einbau einer solchen Poolheizung zu investieren – Energiekonzepte, die sich zumeist wohl nur in der professionellen Schwimmbadtechnik rentieren und für den normalen Verbraucher als Poolheizung eher ungeeignet sind. Zwar lässt sich das BHKW auch mit regenerativen Brennstoffen betreiben, jedoch sind Sie hier je nach Modell auch auf fossile Brennstoffe angewiesen. Solaranlagen, Wärmepumpen oder aber eine Kombination beider Ausführungen stellen wohl für die meisten Poolbesitzer geeignete Möglichkeiten dar, ihr Schwimmbecken zu beheizen.

Fazit

Der Einbau einer Poolheizung ist letztlich mit hohen Kosten verbunden. Egal für welche Ausführung Sie sich entscheiden, Anschaffungs- und Betriebskosten sollten unbedingt bedacht werden. Die konstante Temperatur in Ihrem Schwimmbecken ermöglicht angenehmen Badespaß und verhindert starke Temperaturschwankungen des Wassers –besonders im Außenpool. Solarbetriebene Poolheizungen sind umweltfreundlich, gleichzeitig aber auch -abhängig. Elektrische Heizungen schlagen mit hohen Betriebskosten zu Buche, während Wärmepumpen und BHKWs zwar außerordentlich wirtschaftlich, jedoch relativ teuer in der Anschaffung sind. Lassen Sie sich am besten von einem qualifizierten Sanitärbetrieb hinsichtlich der zu Ihren Bedürfnissen passenden Poolheizungsvariante beraten.

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