Sanitaer.org Icon
WC

Toilette reinigen: Die besten Tipps & Hausmittel

Judith Müller
Verfasst von Judith Müller
Zuletzt aktualisiert: 13. März 2020
Lesedauer: 11 Minuten
© DOUGBERRY / istockphoto.com

Spätestens, wenn Sie auf dem Grund Ihrer Toilette gelb-braune Ablagerungen und Urinstein erkennen, ist es an der Zeit, den WC-Reiniger rauszuholen und die Klobürste zu schwingen. Wie Sie dabei am besten vorgehen und was passiert, wenn Sie die Reinigung weiter aufschieben, erfahren Sie hier.

Alles auf einen Blick:

  • Zur Reinigung der Toilette eignen sich am besten Essigessenz, Zitronensäure oder Toilettenreiniger.
  • Bewährte Hausmittel, die Ablagerungen ebenfalls zuverlässig entfernen, sind Cola, Backpulver, Natron und Waschmittel.
  • Putzen Sie von außen nach innen: zuerst den WC-Sitz, dann die Außenseiten, zum Schluss die Toilettenschüssel.
  • Bei hartnäckigen, gelb-braunen Ablagerungen wie Urinstein lassen Sie das Putzmittel am besten über Nacht einwirken. Besonders wirkungsvoll ist ein Gemisch aus Zitronensäure, Essig und Natron.
  • Achten Sie darauf, keine säurehaltigen und chlorhaltigen Reiniger gleichzeitig zu verwenden. Es kann sich giftiges Chlorgas bilden, was die Atemwege reizt und Hustenanfälle auslöst.

Klo putzen – warum und wie oft?

Klo putzen ist ein undankbarer Job – darin sind sich alle einig. Trotzdem muss es sein, um es auf Dauer nicht mit unappetitlichen, bräunlichen Ablagerungen zu tun zu bekommen. Putzmuffel können durch ihre Nachlässigkeit sogar eine Verstopfung verursachen.

Mann mit Reinigungsmittel um Toilette zu putzen
© DOUGBERRY / istockphoto.com

Warum sollten Sie Ihr Klo regelmäßig reinigen?

Nennen wir das Kind beim Namen: Die Toilette dient dazu, um alle Überbleibsel zu entsorgen, die unser Körper als Abfall betrachtet und nicht gebrauchen kann. Und diese Abfallstoffe sind voller Keime und Bakterien, die Krankheiten verursachen können. Vom Ekelfaktor einmal abgesehen – wer sein stilles Örtchen nicht regelmäßig reinigt, der bietet diesen Keimen und Bakterien eine optimale Grundlage, um sich rasant zu vermehren und im Badezimmer auszubreiten.

Übrigens:
Die meisten Keime finden Sie nicht in der Toilettenschüssel sondern auf und unter der Klobrille – also genau dort, wo Sie regelmäßig Platz nehmen und direkten Hautkontakt haben. Halten Sie also besonders diesen Bereich sauber.

Diese Verunreinigungen machen Sie jedoch nicht nur krank – auf Dauer können Sie sie auch sehen und riechen. Der Harnstoff im Urin reagiert mit dem Kalk im Spülwasser und sorgt für hartnäckige Ablagerungen. Erkennen können Sie Urinstein an gelb-braunen Flecken am Spülrand und im Abfluss.

Je länger Sie mit dem Putzen warten, desto anstrengender und zeitaufwändiger wird es, diese Ablagerungen wieder zu entfernen.

Endgegner: Verstopfte Toilette
In besonderen Härtefällen setzen sich die Ablagerungen auch im Abflussrohr fest. Dort verengen sie den Durchfluss und sorgen beispielsweise dafür, dass das Klopapier hängen bleibt. Das geschieht meist eine Zeit lang unbemerkt, bis es Sie irgendwann wie aus dem Nichts trifft: eine verstopfte oder sogar überlaufende Toilette.

Wie oft sollten Sie Ihre Toilette reinigen?

Schlechte Nachrichten für alle Putzmuffel: Experten empfehlen, die Toilette täglich oder zumindest jeden zweiten Tag zu putzen. Denn dann haben Bakterien und Ablagerungen absolut keine Chance. Außerdem benötigen Sie dann auch keine starken Chemikalien und der zeitliche Aufwand bleibt insgesamt am geringsten.

TIPP:
Täglich ein paar Spritzer Toilettenreiniger unter den Spülrand, nachbürsten und mit einem Lappen Klobrille und Rand abwischen dauert nur ein bis zwei Minuten.

Natürlich hängt die Putzfrequenz auch davon ab, wie oft die Toilette aufgesucht wird. Ein Single-Haushalt beansprucht das WC nicht so stark wie eine fünfköpfige Familie. Entsprechend kommt es weniger schnell zu Ablagerungen. Einmal pro Woche sollte ein Putzgang aber mindestens drin sein. So braucht man sich auch nicht vor unangekündigtem Besuch für eine verschmutzte Toilette schämen.

Klo reinigen nach Krankheit
Wer krank war und es mit einem Magen-Darm-Virus zu tun hatte, sollte das Klo auch außerhalb seines Putz-Turnus reinigen. So halten Sie das Ansteckungsrisiko für Mitbewohner und Besucher am geringsten.

Die richtige Ausrüstung

Für eine saubere Toilette brauchen Sie keine starken, chemischen Putzmittel. Einfache Haushaltsreiniger und verschiedene Hausmittel reichen in der Regel vollkommen aus und sind noch dazu ungefährlich.

Welche Putzmittel eignen sich?

Nur mit Klobürste und Wasser kommen Sie nicht gegen Bakterien, Keime, Kalk und Urinstein an. Es muss aber auch nicht gleich die Chemiekeule mit Totenkopf-Warnhinweis auf dem Etikett sein. Viel wichtiger als ein scharfer Reiniger ist die Regelmäßigkeit.

In der Regel kommen Sie mit diesen Reinigungsmitteln zurecht – selbst dann, wenn sich einmal hartnäckige Verschmutzungen gebildet haben:

  • Essig / Essigessenz
  • Zitronensäure
  • Toilettenreiniger

TIPP:
Ein Toilettenreiniger löst Ablagerungen, weil er bestimmte Säuren enthält. Viele Hersteller greifen dafür auf Essigsäure oder Zitronensäure zurück. Sie hinken solchen Produkten also in nichts hinterher, wenn Sie direkt den Essigreiniger aus Ihrem Haushaltsschrank benutzen.

Auf scharfe Putzmittel oder Abflussreiniger sollten Sie dagegen verzichten. Diese können Schäden an der Keramik und den Abflussrohren verursachen. Außerdem wirken sie bei Hautkontakt meist ätzend, reizen die Atemwege und sind pures Gift für die Umwelt.

Luxusausstattung für Putzteufel
Wer sein Klo besonders häufig reinigt, sollte sich eine gebogene Klobürste gönnen. Damit brauchen Sie sich nicht mehr verrenken, um beim Putzen auch unter den Spülrand zu kommen.

Welche Hausmittel können Sie alternativ benutzen?

Wer gerade keines der gängigen Putzmittel zur Hand hat, kann auch auf das eine oder andere Hausmittel zurückgreifen:

  • Backpulver oder Natron
    Bekommen Sie die gelblich-braunen Flecken einfach nicht weg, streuen Sie ein bis zwei Päckchen Backpulver oder Natron darüber und lassen Sie es mindestens 15 Minuten einwirken. Anschließend brauchen Sie nur noch mit der Bürste kräftig schrubben und spülen.
TIPP:
Einen besonders effektiven Reinigungs-Cocktail bekommen Sie mit einem Essig-Natron-Gemisch (alternativ: Backpulver). Streuen Sie ein bis zwei Päckchen Backpulver oder Natron in die Toilettenschüssel und kippen Sie anschließend eine Tasse Essig darüber. Einwirken lassen, bürsten, spülen, fertig.
  • Cola
    Einen besonders reinigenden Effekt hat auch Cola. Es enthält, wie Essigessenz, eine Menge Säuren, die den Ablagerungen an den Kragen gehen. Kippen Sie eine Flasche Cola in Ihr WC und lassen Sie es über Nacht einwirken. Am nächsten Tag brauchen Sie die Schmutzreste nur noch wegspülen.
  • Waschmittel
    Waschmittel entfernt nicht nur Flecken aus der Kleidung, sondern auch aus Ihrer Toilette. Geben Sie dafür abends einen halben Becher Vollwaschmittel (Waschmittel für weiße Wäsche) in die Kloschüssel. Am nächsten Morgen sollten sämtliche Ablagerungen gelöst sein.
  • Gebissreiniger
    Gebissreiniger sind dazu da, um herausnehmbare Zahnprothesen zu pflegen und von Bakterien zu befreien. Entsprechend stark wirken Gebissreiniger gegen Ablagerungen – auch gegen Kalk und Urinstein. Ein bis zwei Tabletten in die Kloschüssel werfen, einwirken lassen und nachspülen und schon sollten Sie die hartnäckigen Ablagerungen mit der Bürste mühelos entfernen können.

Welche Putzmittel dürfen Sie nicht gleichzeitig benutzen?

Beim Toilette reinigen sich selbst vergiften? Das passiert schneller als Sie denken. Und zwar dann, wenn Sie bestimmte Reinigungsmittel zusammen oder direkt nacheinander benutzen.

Gefährliche Kombination: säurehaltige und chlorhaltige Reiniger

Die meisten Toilettenreiniger arbeiten mit Ameisen-, Essig-, Zitronen- oder Phosphorsäure oder mit Natriumhydrogensulfat. Viele Rohrreiniger enthalten Chlorverbindungen. Wenn sich die Säuren mit dem Chlor vermischen, kann giftiges Chlorgas entstehen. Das Tückische ist, dass Sie die beiden Produkte dafür nicht einmal direkt vermischen müssen. Es reicht aus, wenn kleine, in der Luft schwebende Partikel aufeinander treffen. Es kann daher auch dann zu einer chemischen Reaktion kommen, wenn Sie die beiden Reiniger nicht gleichzeitig, sondern nacheinander anwenden.

Chlorgas ist giftig
Chlorgas reizt Augen, Schleimhäute und Atemwege. Es kann Husten, Luftnot und Migräne auslösen. Wer dem giftigen Gas regelmäßig ausgesetzt ist, kann seine Lunge damit schwer schädigen.

Ungefährlich, aber auch nicht für den gleichzeitigen Gebrauch geeignet, sind säurehaltige und alkalische Reinigungsmittel. Das alkalische Mittel neutralisiert die Säure und der WC-Reiniger verliert seine Wirkung. Alkalische Reiniger sind beispielsweise bestimmte Desinfektionsmittel, Schmierseifen, Bodenreiniger oder Schwimmbadreiniger.

Wissenswertes:

Der pH-Wert gibt an, ob ein Reinigungsmittel sauer, neutral oder alkalisch ist:

sauer: pH-Wert < 7

neutral: pH-Wert = 7

alkalisch: pH-Wert > 7

Toilette richtig reinigen

Das Gemeine an Bakterien und Keimen ist, dass Sie nach dem Putzen nicht sehen, ob diese noch vorhanden sind. Damit Ihre Toilette nicht nur sauber aussieht, sondern auch tatsächlich sauber ist, sollten Sie ein paar Dinge beachten.

Wie reinigen Sie am besten Ihr WC?

Arbeiten Sie sich beim Reinigen der Toilette immer von außen und nach innen vor. Das heißt: zuerst den Klodeckel und die Klobrille, dann die Außenseiten der Toilettenschüssel und den oberen Toilettenrand, und zuletzt das Innere der Toilettenschüssel.

  1. Benetzen Sie vorab das Innere Ihrer Toilette mit Essigessenz, Zitronensäure oder Toilettenreiniger. So kann das Putzmittel innen bereits einwirken, während Sie sich dem WC-Sitz und der Außenseite widmen. Mit einem gebogenen Flaschenhals können Sie den Reiniger auch problemlos unter dem Spülrand verteilen.
  2. Wischen Sie mit einem feuchten Schwamm den Klodeckel und die Klobrille ab. Vergessen Sie bei der Klobrille die Unterseite nicht. Der Schwamm sollte mit Essig, Zitronensäure oder einem anderen, milden Putzmittel getränkt sein.
  3. Säubern Sie nun die Außenseiten der Toilettenschüssel und den oberen Rand mit einem zweiten Lappen. So entfernen Sie nicht nur Urinrückstände, sondern auch heruntergelaufenes Putzmittel aus Schritt 2.
  4. Schrubben Sie Ihre Toilette innen mit der Klobürste ab. Achten Sie darauf, auch unter dem Spülrand zu putzen, denn hier setzen sich Keime und Bakterien besonders gerne fest. Mit einem Schwamm kommen Sie am besten unter den Spülrand. Wer das nicht möchte, kann sich auch eine spezielle WC-Bürste mit Randreiniger anschaffen.
WC-Sitz verfärbt?
Bei WC-Sitzen aus Kunststoff kommt es mit der Zeit oft zu Verfärbungen. Besonders die Unterseite der Klobrille ist betroffen. Diese bekommen Sie oft nur mit bleichenden oder besonders starken Reinigern weg. Sinnvoll ist es, den WC-Sitz auszutauschen oder gleich auf ein hochwertiges Modelle umzusteigen, das nicht so schnell zu Verfärbungen neigt.

Worauf sollten Sie achten, wenn Sie Ihre Toilette reinigen?

Die Toilette sollten Sie mit einem extra Schwamm und einem extra Lappen putzen, die Sie sonst nirgends im Haus verwenden. Lagern Sie diese beim WC-Reiniger oder kaufen Sie sie in einer besonderen Farbe, damit es nicht zur Verwechslung kommt.

Falls Sie Gummi-Handschuhe beim Putzen benutzen, sollten Sie sich für Ihre Toilette ein eigenes Paar anschaffen. Ansonsten verteilen Sie Keime und Bakterien womöglich im restlichen Badezimmer, an anderen Putzmittelflaschen oder am Wischmop.

Denken Sie außerdem daran, regelmäßig die Klobürste zu reinigen und bei Zeiten auszutauschen. Sie ist eine wahre Keimschleuder und kann für unangenehme Gerüche verantwortlich sein. Sie können Sie säubern, indem Sie die Bürste in das Wasser der Toilette stellen, etwas WC-Reiniger hinzugeben und das Ganze einwirken lassen.

Wie bekommen Sie hartnäckige Ablagerungen weg?

Manchmal haben sich sehr hartnäckige Ablagerungen breit gemacht, die Sie mit der Klobürste selbst unter größtem Muskeleinsatz nicht entfernen können. Oder Sie kommen an die gelblich-braunen Flecken im Abfluss einfach nicht heran. Dann lassen Sie am besten säurehaltige Reiniger für sich arbeiten.

Geben Sie abends das Reinigungsmittel Ihrer Wahl in die Toilette und lassen Sie es über Nacht einwirken. Selbst beharrliche Flecken sollten Sie am nächsten Morgen mit der Klobürste leicht entfernen können.

Einen besonders effektiven Cocktail gegen Urinstein und andere Ablagerungen können Sie mit ein paar Hausmitteln selbst herstellen. Vermischen Sie Essigessenz, Backpulver (oder Natron) und Zitronensäure und lassen Sie das Gebräu mehrere Stunden einwirken.

Fazit

Wer seine Toilette nicht regelmäßig und gründlich sauber macht, blickt bald auf bräunliche Ablagerungen in der Kloschüssel herab. Was nicht sichtbar ist, die Sache aber nicht besser macht, sind die unzähligen Bakterien und Keime, die sich am Lokus breit machen. Daher sollten Sie regelmäßig zu Klobürste und WC-Reiniger greifen: im Idealfall täglich, mindestens aber ein Mal pro Woche.

Am besten eignen sich zum Putzen Zitronensäure, Essig oder der klassische Toilettenreiniger. Auf scharfe, chemische Mittel können Sie getrost verzichten. Diese machen Ihr WC nicht sauberer als Essig, schaden dafür aber den Rohren, der Umwelt und Ihrer Gesundheit. Haben Sie gerade keines der bewährten Mittel zur Hand, können Sie auch auch Cola, Backpulver oder Waschmittel verwenden.

Achten Sie bei der Reinigung darauf, sich von außen nach innen vorzuarbeiten. Benutzen Sie für das WC einen eigenen Schwamm und Lappen, ansonsten verbreiten Sie Keime und Bakterien aus dem Klo in der ganzen Wohnung. Und denken Sie daran, auch die Klobürste regelmäßig zu reinigen und bei Bedarf zu ersetzen.

Über unsere*n Autor*in
Judith Müller
Judith studierte Technikjournalismus und Technik-PR. Während ihres Studiums lernte sie beim Radio, bei der Zeitung und in der Kommunikationsabteilung eines Automobilzulieferers. Im Anschluss volontierte sie beim Immobilienportal Immowelt und schrieb dort unter anderem auch für den Hausbau-Ratgeber bauen.de.