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Wasseraufbereitung

Osmosewasser: Mit der Umkehrosmoseanlage zu Wasser in seiner reinsten Form

Judith Müller
Verfasst von Judith Müller
Zuletzt aktualisiert: 14. August 2024
Lesedauer: 13 Minuten
Frontalansicht einer Osmoseanlage © Sanny11 / istockphoto.com

Eine Umkehrosmoseanlage ist ein System zur physikalischen Wasseraufbereitung. Im entstandenen, sogenannten Osmosewasser gibt es keinerlei Pestizide, Medikamentenrückstände, organische Stoffe oder Bakterien mehr. Es ist sozusagen H2O in seiner saubersten, reinsten Form. Nur destilliertes Wasser kann dabei mithalten. Ob Sie das Wasser sorgenfrei trinken können? Darüber streiten sogar Experten.

Alles auf einen Blick:

  • Mithilfe von Umkehrosmose lässt sich besonders reines Wasser herstellen. In diesem sogenannten Osmosewasser befinden sich keine Verschmutzungen oder Verkeimungen, aber auch keine natürlichen Mineralien mehr.
  • Umkehrosmoseanlagen gibt es auch für den Privatgebrauch. Meist werden sie am Wasseranschluss in der Küche installiert, da vor allem Haushaltsgeräte, die zum Verkalken neigen, profitieren.
  • Experten sind sich darüber sehr uneinig, ob Osmosewasser als dauerhafter Ersatz für Trinkwasser für die Gesundheit eher förderlich oder schädlich ist. So meinen Gegner, dass Osmosewasser dem Körper zu viele Mineralien entzieht.
  • Für eine Umkehrosmoseanlage sollten Sie, je nach Modell und persönliche Ansprüche, zwischen 150 und 700 Euro rechnen. Hinzu kommen jährliche Wartungskosten, da das verbaute Filtersystem regelmäßig ausgetauscht werden muss.

Definition: Osmose und Umkehrosmose

Osmose ist ein natürlicher, physikalischer Prozess. Er spielt sich tagtäglich in den Körperzellen eines jeden Lebewesens ab und reguliert so den Wasserhaushalt. Wird das Funktionsprinzip umgekehrt, lässt sich damit besonders reines Wasser herstellen.

TIPP:
Rein ist übrigens nicht gleichbedeutend mit sauber, denn sauber ist das Trinkwasser aus unserer Wasserleitung in jedem Fall. Rein bedeutet viel mehr, wie viele anderen Stoffe sich noch im Wasser befinden. Reines Osmosewasser besteht fast nur noch aus H2O, ohne Calcium, Natrium oder andere Mineralien.

Was ist Osmose?

Stellen Sie sich vor, Sie haben zwei Gefäße, in denen sich dieselbe Menge Salz befindet. Allerdings wird das Salz im einen Gefäß mit 1 Liter Wasser vermischt, im anderen Gefäß mit 5 Litern. Obwohl in beiden Behältnissen dieselbe Menge Salz ist, schmeckt das Wasser im ersten Gefäß salziger, da hier die Salzkonzentration viel höher ist.

Damit die Salzkonzentration in beiden Gefäßen gleich groß ist, müsste der Lösung im ersten Gefäß noch mehr Wasser zugeführt werden. Allerdings haben Sie dafür nur das Wasser im zweiten Gefäß zur Verfügung, in dem sich ebenfalls schon Salz befindet und das sich daher zum Verdünnen der ersten Lösung nicht eignet. Es sei denn, Sie hätten einen Filter, der das Wasser hindurch lässt und alles Salz zurückhält. Dann könnten Sie so viel Wasser vom zweiten Gefäß ins erste kippen, bis beide Flüssigkeiten gleich salzig schmecken, die Salzkonzentration also gleich groß ist. Nach diesem Prinzip des Konzentrationsausgleichs funktioniert die Osmose.

Konzentrationsausgleich einer Umkehrosmoseanlage
© Sanitaer.org

Wissenschaftlich ausgedrückt, versteht man unter Osmose den Fluss von molekularen Teilchen durch eine teilweise durchlässige Trennschicht. Die Teilchen befinden sich in einer Flüssigkeit, in der Regel Wasser. Die Trennschicht lässt durch ihre Beschaffenheit nur Teilchen einer bestimmten Größe hindurch. Im Gegensatz zu den gelösten Stoffen können die Wassermoleküle die Trennschicht immer passieren. Diese halbdurchlässige Eigenschaft nennt man semipermeabel.

WICHTIG:
Bei der Osmose geht es nicht darum, dass auf beiden Seiten der Trennschicht dieselbe Menge an Flüssigkeit ist, sondern dass die Konzentration der Stoffe in der Flüssigkeit auf beiden Seiten gleich groß ist.

Für den Konzentrationsausgleich fließt das Wasser immer von der Seite mit der geringeren Konzentration (weniger gelöste Teilchen) auf die Seite mit der höheren Konzentration (mehr gelöste Teilchen). Es wird also die Seite mit der höheren Stoffkonzentration verdünnt.

In der Natur spielt die Osmose bei der Regulation des Wasserhaushalts von Lebewesen eine wichtige Rolle. Dabei geht es darum, einen Konzentrationsausgleich zwischen Zellinnerem und Zelläußerem herzustellen. Die Zellmembran ist dabei die teilweise durchlässige Trennschicht.

Was ist der Unterschied zwischen Osmose und Umkehrosmose?

Bei diesem Verfahren wird mit künstlich hervorgerufenem Druck der natürliche Osmose-Prozess umgekehrt. Daher spricht man von der Umkehrosmose. Es geht dabei nicht darum, einen Konzentrationsausgleich zu schaffen, sondern ein größtmögliches Ungleichgewicht, also die Konzentration auf der einen Seite auf ein Maximum zu erhöhen.

Das funktioniert, indem die Menge an gelösten Stoffen auf der einen Seite zwar gleichgroß bleibt, aber die Flüssigkeit dort verringert wird. Darum wird das Wasser von der Seite mit der höheren Konzentration auf die Seite mit der niedrigeren Konzentration gedrückt. Die gelösten Stoffe bleiben vor der semipermeablen Membran zurück.

Idealerweise befindet sich dann auf der einen Seite eine kleine Menge Flüssigkeit mit einer großen Menge an Stoffen, auf der anderen Seite eine große Menge Wasser mit bestenfalls keinen Teilchen darin.

Mithilfe der Umkehrosmose lässt sich reines Wasser erzeugen, das frei von natürlich vorkommenden Mineralien wie Calcium, Magnesium oder Natrium ist.

Was ist eine Umkehrosmoseanlage?

Eine Umkehrosmoseanlage erzeugt mithilfe der Umkehrosmose reines, kalkfreies Wasser. Solche Anlagen werden im großen Stil zur Wasserreinigung und Wasseraufbereitung verwendet, finden ihren Einsatz aber genauso in Haushalten, um das Trinkwasser aus der Leitung zu enthärten.

Aus Gründen der Bequemlichkeit oder besseren Lesbarkeit wird aus der Umkehrosmoseanlage oft die Osmoseanlage. Sofern es um das Thema Wasseraufbereitung geht, sind aber immer Vorrichtungen gemeint, die mithilfe der Umkehrosmose reines Wasser herstellen.



Osmosewasser: Wasseraufbereitung mit der Umkehrosmoseanlage

An den Reinheitsgrad von Wasser, das mittels Umkehrosmose aufbereitet wurde, kommt nur destilliertes Wasser heran. Inwieweit es für den menschlichen Körper und die Gesundheit förderlich ist, nur noch Osmosewasser zu trinken, ist jedoch umstritten.

Was ist Osmosewasser?

Osmosewasser ist sehr reines, kalkfreies Wasser, das mithilfe der künstlich erzeugten Umkehrosmose aufbereitet wurde. Die Poren der dafür verwendeten, halbdurchlässigen Membranen sind so fein, dass alle Teilchen, die größer als 0,0000001 Millimeter sind, zurückgehalten werden. Das betrifft Viren, Bakterien, Pestizide, Kalk, Düngerreste oder Medikamentenrückstände.

Umkehrosmoseanlage: Größenverhältnisse von im Wasser enthaltenen Teilchen
© Sanitaer.org

Einen so hohen Reinheitsgrad hat ansonsten nur destilliertes Wasser. Es enthält dadurch aber auch so gut wie keine Mineralien mehr und wird als leeres Wasser bezeichnet.

Wie schmeckt Osmosewasser?

Osmosewasser ist so rein, dass es keinen eigenen Geschmack mitbringt. Wer es trinkt und dabei einen sauren, bitteren oder metallischen Geschmack feststellt, schmeckt lediglich sich selbst, nicht aber das Wasser.

So spricht beispielsweise ein saurer Geschmack für eine Übersäuerung des Körpers, ein bitterer Geschmack für Probleme im Verdauungstrakt und metallischer Geschmack für eine Belastung des Körpers mit Schwermetallen.

Ist Osmosewasser gesund?

Osmosewasser zu trinken ist per se weder gesund oder ungesund. Ein großer Vorteil ist zwar, dass es frei von jeglicher Verunreinigung ist. Allerdings weist es auch so gut wie keine Mineralien mehr auf. Ein Umstand, der Ihren Haushaltsgeräten besonders gut gefallen wird, denn ohne Kalk im Wasser neigen Wasserkocher, Kaffeemaschine und Co. auch nicht mehr zum Verkalken. Das aufwändige Reinigen und die Kalkstückchen im Tee gehören damit der Vergangenheit an. Allerdings kann Osmosewasser auch Einfluss auf die Gesundheit von Menschen nehmen.

So sind Osmosewasser-Gegner der Meinung, dass der Körper zum einen zu wenige Mineralien und Spurenelemente bekommt und ihm außerdem Mineralstoffe entzogen werden. Denn dieses leere Osmosewasser funktioniert wie ein Shuttle-Service und nimmt auf seinem Weg durch den Körper nicht nur Schadstoffe, sondern auch gesunde und lebenswichtige Mineralien auf. So werden nicht nur unerwünschte Substanzen aus dem Körper geschwemmt, sondern auch die, die dringend benötigt werden. Das gilt vor allem für Babys und Kleinkindern als problematisch, da es schnell zu einer mineralischen Unterversorgung des Körpers kommen kann. Das wirkt sich wiederum negativ auf die Entwicklung und Gesundheit aus.

Befürworter argumentieren, dass Osmosewasser in seiner reinen Form den gesündesten und natürlichsten Wasserquellen am nächsten kommt. Mit diesen natürlichen Wasserquellen sind nicht Gebirgsbäche gemeint, sondern Oberflächengewässer wie Seen, Regenwasser und Schmelzwasser. Aufgrund geologischer Verhältnisse fällt deren Mineralgehalt meist eher gering aus und ähnelt damit eher dem Osmose- als dem Trinkwasser aus der Leitung. Daher fordern sie Menschen sogar dazu auf, vermehrt Osmosewasser statt Leitungswasser zu trinken.

Umkehrosmoseanlage: Funktion und Einbau

Umkehrosmoseanlagen funktionieren wie ein System aus extrem feinen Filtern. Der Einbau ist unkompliziert und klappt meist auch ohne Profi.

ZUR ERINNERUNG:
Aus Gründen der Bequemlichkeit oder besseren Lesbarkeit wird aus der Umkehrosmoseanlage oft die Osmoseanlage. Beide Begriffe stehen jedoch ein und dieselbe Wasseraufbereitungsanlage.

Wie funktioniert eine Osmoseanlage?

Eine Osmoseanlage wird zwischen Trinkwasserleitung und Zapfstelle, zum Beispiel dem Wasserhahn in der Küche, eingebaut. Meist besteht die Anlage aus drei Filtern – optisch erkennbar an den drei zylinderförmigen Bauteilen. Das Wasser wird mit einem Druck von 1 bis 3 bar gegen die einzelnen Wasserfilter und die semipermeable Membran gepresst:

  • Schritt 1: Feinfilter
    Dieser Filter entfernt Sedimente wie Rost und Sand sowie andere, größere Teilchen. Er entlastet die Membran, die erst im letzten Schritt zum Einsatz kommt.
  • Schritt 2: Aktivkohlefilter
    Im Aktivkohlefilter werden chemische Stoffe wie Pestizide, Chlor und weitere organische Verbindungen entfernt. Aktivkohle neutralisiert zudem Geschmäcke und Gerüche.
  • Schritt 3: Membran
    In der Membran findet die eigentliche Aufbereitung zu Osmosewasser statt. Hier werden unerwünschte Mineralien wie Calcium, Magnesium oder Natrium herausgefiltert und ins Abwasser geleitet. Die Membran besteht meist aus mehreren aufeinander liegenden und aufgewickelten Schichten Polymer-Folie.

In manchen Fällen reicht der Druck der Trinkwasserleitung für die Osmoseanlage nicht aus. Dann muss vor dem ersten Wasserfilter zusätzlich eine sogenannte Druckerhöhungspumpe installiert werden.

Ein weiterer Bestandteil einer Osmoseanlage ist der sogenannte Durchflussbegrenzer. Er bestimmt, welche Menge des zugeführten Leitungswassers als Abwasser abgeleitet wird. Das ist wichtig, da sonst das Leitungswasser den einfachsten Weg ohne Widerstand – also ins Abwasser – geht und an der Membran vorbeilaufen würde. Außerdem würde der für den Filterprozess notwendige Druck verloren gehen.

Kann man mittels eines Ventils den Durchfluss manuell einstellen, spricht man von einem Spülventil. Öffnen Sie den Hahn regelmäßig, damit das gesamte Leitungswasser an der Membran vorbei ins Abwasser fließt und dabei sämtliche Ablagerungen im Filtersystem mitnimmt. Durch diesen Reinigungsvorgang hält die Membran länger.

Wie wird eine Osmoseanlage installiert?

Den Einbau einer Osmoseanlage, zum Beispiel im Schrank unter der Küchenspüle, können Sie selbst durchführen, wenn Sie das passende Werkzeug zu Hause haben. Sie benötigen einen Bohrer, einen Akkuschrauber und einen Schraubenschlüssel zum Lösen von Ventilen.

UNSER TIPP:
Achten Sie darauf, dass die Osmoseanlage richtig aufgehängt oder aufgestellt wird, damit die Membran nicht austrocknet.

Gehen Sie bei der Montage folgendermaßen vor:

  1. Stellen Sie die Wasserzufuhr unter dem Spülbecken ab.
  2. Entfernen Sie den Wasserschlauch, der zum Wasserhahn der Spüle führt.
  3. Schrauben Sie den mitgelieferten Adapter und den Absperrhahn zwischen Wasseranschluss und Schlauch an.
  4. Verbinden Sie die Osmoseanlage und den Absperrhahn durch den mitgelieferten Schlauch. Die Wasserzufuhr zur Anlage ist jetzt gewährleistet.
  5. Nun muss noch der Abwasserschlauch der Osmoseanlage ans Abwasserrohr angeschlossen werden. Bohren Sie ein kleines Loch in das Abwasserrohr und montieren Sie dort die mitgelieferte Abwasserschelle. Stecken Sie den Abwasserschlauch der Osmoseanlage in die Abwasserschelle. Mit der montierten Abwasserschelle können Sie das Loch im Abwasserrohr auch vollständig verschließen, sodass nichts lecken kann, selbst wenn keine Osmoseanlage angeschlossen ist.
  6. Im letzten Schritt muss nur noch der Schlauch, der das Osmosewasser liefert, an den Wasserhahn der Spüle angeschlossen werden. Hier haben Sie die Möglichkeit, einen zweiten Wasserhahn für das Osmosewasser anzubringen, oder einen sogenannten 3-in-1-Wasserhahn, der je nach Wunsch kaltes, warmes oder Osmosewasser liefert.
HINWEIS:
Auch wenn jede Osmoseanlage nach demselben Prinzip funktioniert, können sich Aufbau und Bauteile unterscheiden. Beachten Sie bei der Montage die Anleitung des Herstellers.

Wann muss eine Osmoseanlage gewechselt werden?

Die Osmoseanlage selbst hat bei korrektem Einbau und sorgsamer Pflege eine hohe Lebensdauer von weit mehr als zehn Jahren. Allerdings sollten die Wasserfilter (Feinfilter und Aktivkohlefilter) und die Membran regelmäßig ersetzt werden, um eine Verkeimung zu verhindern und die volle Funktion zu gewährleisten.

So wird von den meisten Herstellern ein Wechsel der Wasserfilter alle sechs Monate empfohlen. Die Membran sollte alle ein bis drei Jahre ausgetauscht werden. Hier unterscheiden sich aber die jeweiligen Geräte und die verwendeten Membranen stark. Es gibt sogar Membranen, die ganze fünf Jahre halten können.



Vorteile und Nachteile einer Umkehrosmoseanlage

Bevor Sie sich für eine Osmoseanlage im Eigenheim entscheiden, sollten Sie die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen.

Was sind die Vorteile und Nachteile einer Osmoseanlage?

Installieren Sie in Ihrem Zuhause eine Osmoseanlage, profitieren Sie von diversen Vorteilen:

  • Absolut reines Wasser
  • Kalkfreies Betriebswasser für Kaffeemaschine, Wasserkocher, zum Kochen und Putzen
  • Kein Strom notwendig (falls keine Druckerhöhungspumpe nötig ist)
  • Osmosewasser als optimale Grundlage für Säuglingsnahrung
  • Geringe Anschaffungskosten im Vergleich zu anderen Entkalkungsanlagen

Allerdings haben Osmoseanlagen auch gewisse Nachteile, die Sie vor einem Kauf kennen sollten:

  • Erhöhter Wasserverbrauch durch Wasseraufbereitung (pro Liter Osmosewasser sind vier bis acht Liter Leitungswasser nötig)
  • Hoher Platzverbrauch unter der Spüle, vor allem wenn noch ein Wasservorratstank dazukommt
  • Verkeimunsgefahr, wenn die Anlage nicht sorgfältig gepflegt und gewartet wird
  • Wasseraufbereitung braucht Zeit (pro Liter fünf bis zehn Minuten)

Kosten

Osmoseanlagen zählen zu den preisgünstigen Möglichkeiten, das Leitungswasser zu entkalken und aufzubereiten.

Was kostet eine Umkehrosmoseanlage?

Die meisten Osmoseanlagen für den Privatgebrauch befinden sich preislich zwischen 150 und 700 Euro. Damit sind sie im Vergleich zu anderen Entkalkungsanlagen relativ günstig in der Anschaffung. Da der Einbau nicht sehr kompliziert ist und von den meisten Personen auch selbst durchgeführt werden kann, fallen keine Montagekosten an.

Zu den Anschaffungskosten hinzu kommen noch die Wasserfilter und Membranen, die in regelmäßigen Abständen gewechselt werden sollten. Eine neue Membran kostet je nach Produkt zwischen 10 und 120 Euro. Fein- und Aktivkohlefilter gibt es oft als Set für weniger als 100 Euro.

TIPP:
Im Internet finden Sie sehr günstige Osmoseanlagen für bereits 50 Euro. Achten Sie aber besonders sorgfältig darauf, mit wie vielen Wasserfiltern die Anlage arbeitet, wie oft ein Membranwechsel notwendig ist, wie viel Abwasser die Anlage erzeugt und ob ein Osmosewassertank inklusive ist.


Fazit

Eine Umkehrosmoseanlage beziehungsweise eine Osmoseanlage kehrt mit künstlich erzeugtem Druck den natürliche Osmoseprozess um. Es geht also nicht darum, einen Konzentrationsausgleich in zwei Flüssigkeiten herzustellen, die durch eine halbdurchlässige Membran getrennt sind. Stattdessen soll in der einen Flüssigkeit die Konzentration gelöster Stoffe auf ein Maximum erhöht werden, während sich in der anderen Flüssigkeit so gut wie keine Substanzen mehr befinden. Auf diese Weise wird Trinkwasser aus der Leitung zu besonders reinem H2O aufbereitet.

Das so entstandene Osmosewasser ist frei von jeglichen Schadstoffen wie Pestiziden oder Medikamentenrückständen. Allerdings befinden sich auch keine für den Menschen wichtige Mineralien wie Calcium, Magnesium oder Natrium mehr darin. Daher bezeichnet man es auch als leeres Wasser. Darüber freuen sich vor allem Ihre verkalkungsanfälligen Geräte wie Wasserkocher oder Kaffeemaschine. Darum bietet sich der Einbau eines Osmoseanlage vor allem in der Küche an. Ob es gesund ist, dauerhaft nur Wasser aus der Osmoseanlage zu trinken, ist unter Experten umstritten.

Wer jedoch eine günstige Möglichkeit zur Wasserenthärtung sucht, ist mit einer Osmoseanlage gut beraten. Der Anschaffungspreis liegt meist zwischen 150 und 700 Euro, die Montage ist nicht schwer und ohne Fachmann durchführbar. Zudem halten sich die jährlichen Wartungskosten in Grenzen. Allerdings will eine Osmoseanlage sorgfältig gepflegt werden: Die Wasserfilter und die Osmosemembran müssen regelmäßig gewechselt werden, ansonsten leidet die Lebensdauer und es droht das Risiko der Wasserverkeimung.

Über unsere*n Autor*in
Judith Müller
Judith studierte Technikjournalismus und Technik-PR. Während ihres Studiums lernte sie beim Radio, bei der Zeitung und in der Kommunikationsabteilung eines Automobilzulieferers. Im Anschluss volontierte sie beim Immobilienportal Immowelt und schrieb dort unter anderem auch für den Hausbau-Ratgeber bauen.de.