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Wasseraufbereitung

Wasserenthärtungsanlagen: So schützen Sie Ihre Haushaltsgeräte vor Kalk

Kathrina Haunfelder
Verfasst von Kathrina Haunfelder
Zuletzt aktualisiert: 09. September 2024
Lesedauer: 14 Minuten
© Bet_Noire / istockphoto.com

Durch Kalkablagerungen in Geräten im Haushalt kann deren Wirksamkeit stark beeinträchtigt werden. Zudem benötigt ein verkalktes Gerät deutlich mehr Energie als eines, das keine Ablagerungen hat. In Regionen, in denen das Trinkwasser sehr kalkhaltig ist, kann der Einbau einer Wasserenthärtungsanlage daher eine sinnvolle Investition sein. Hierbei können Sie zwischen verschiedenen Anlagen wählen, wobei der sogenannte Ionenaustauscher besonders effektiv arbeitet.

Alles auf einen Blick:

  • Wasser wird als hart bezeichnet, wenn es einen verhältnismäßig hohen Anteil an Calcium und Magnesium aufweist. Diese Mineralien lagern sich mit der Zeit als Kalk in Ihren Haushaltsgeräten ab.
  • Die Trinkwasserqualität wird durch Kalk nicht gemindert und kalkhaltiges Wasser schmeckt den meisten Menschen sogar besser als weiches Wasser. Allerdings leiden Ihre Geräte im Haushalt unter dem hohen Kalkanteil.
  • Mit einer Wasserenthärtungsanlage können Sie das Wasser direkt bei sich zu Hause entkalken. Am häufigsten kommen dabei Ionenaustauscher und Osmosemembranen zum Einsatz.
  • Die Kosten für eine Wasserenthärtungsanlage mit einem Ionenaustauscher bewegen sich für ein Einfamilienhaus zwischen 500 und 3.000 Euro. Achten Sie beim Kauf einer Anlage auf das Qualitätssiegel des DVGW.

Kostenüberblick Entkalkungsanlage

PostenKosten
Entkalkungsanlagen400 bis 5.000 Euro
Wartung100 bis 200 Euro
Montage durch Fachbetrieb200 bis 900 Euro
Anfahrtskosten45 bis 60 Euro

Die Preise können je nach Hersteller und Anlageart niedriger oder höher liegen, daher lohnt sich im Vorfeld ein Kostenvergleich. Vereinbaren Sie einen Beratungstermin bei einem Fachbetrieb, um herauszufinden, welche Anlage sich für Sie am besten eignet. 

Was bedeutet Wasserhärte?

Bei hartem Wasser übersteigt der Kalkgehalt des Wassers einen bestimmten Grad. Die Wasserhärte wird mit der Einheit °dH (Grad deutsche Härte) angegeben und gibt an, wie groß der Anteil von Calcium- und Magnesium-Ionen im Wasser ist: Je höher der Anteil, desto härter das Wasser. Dabei wird gemessen, wie viel Calciumcarbonat (Kalk) sich in einem Liter Wasser befindet. Kalkablagerungen setzen sich häufig an wasserführenden Geräten wie Wasserkochern oder Kaffeemaschinen fest und können die Effizienz mindern sowie die Stromkosten erhöhen. Der pH-Wert im Wasser ist zudem ein anderer Wert, an dem Sie die Qualität Ihres Trinkwassers erkennen können. 

Die Neufassung des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes von 2007 teilt Wasser in drei Härtegrade ein:

HärtebereichCalciumcarbonat pro Liter (in Millimol)Wasserhärte (in °dH)
I (weich)< 1,5< 8,4
II (mittel)1,5 – 2,58,4 – 14
III (hart)> 2,5> 14

Tipp:
Den Härtegrad Ihres Leitungswassers erfahren Sie in der Regel auf der Website des Energieversorgers Ihrer Stadt oder Gemeinde.

Was macht Wasser hart?

Die Härte des Wassers hängt maßgeblich vom Gestein in der Quellregion ab. Wenn Wasser im Boden versickert, löst es aus dem Gestein bestimmte Mineralien heraus, unter anderem Calcium.

Je mehr Sand- und Kalksteine im Boden vorkommen, desto härter ist das Wasser. Dominieren dagegen Gesteine aus Granit, Gneis und Basalt, ist der Kalkgehalt im Wasser gering. Darum unterscheidet sich der Härtegrad auch stark von Region zu Region. Während im Süden und Nordosten von Deutschland eher hartes Wasser vorherrscht, ist das Wasser im Westen und in Mitteldeutschland meist weich bis mittelhart.

Ist hartes Wasser schlecht?

Hartes Wasser ist nicht generell schlecht, da der Kalkgehalt nichts über die Qualität und Reinheit aussagt. Aus gesundheitlicher Sicht ist hartes Wasser für Menschen und Tiere normalerweise unbedenklich. So ist beispielsweise Calcium wichtig für starke Knochen und Zähne und Magnesium unentbehrlich für Muskeln und Nerven. Da der Großteil an Mineralien aber über die Nahrung aufgenommen wird, hat Wasser kaum Auswirkungen auf den Mineralhaushalt.

Bestimmte Geräte im Haushalt stecken hartes Wasser dagegen nicht so leicht weg und reagieren empfindlich auf Calciumcarbonat. Da sich Calciumcarbonat vor allem dann absetzt, wenn Wasser erwärmt wird, sind am häufigsten Wasserkocher, Kaffeemaschine, Spülmaschinen, Waschmaschinen und Wasserhähne betroffen.

Tipp:
Für Waschmaschinen gibt es spezielle Wasserenthärter, die Sie einfach bei jedem Waschgang zum Waschmittel hinzufügen. Hausmittel, wie Essigessenz, Natron, Backpulver oder Zitronensäure können hierbei auch wirkungsvoll und vor allem umweltschonend sein.

Verkalkte Maschinen benötigen oft mehr Energie als solche, die keine Ablagerungen haben. Wasserkocher brauchen beispielsweise deutlich länger für den Vorgang des Aufkochens, wodurch der Stromverbrauch steigt. Bei Waschmaschinen und Spülmaschinen führt hartes Wasser ebenfalls oft zur Verkalkung  und in der Folge zu porösen Schläuchen und Dichtungen. Darüber hinaus schädigt Calciumcarbonat in den Wasserleitungen vor allem die Dichtungen, sodass es häufiger zu tropfenden Wasserhähnen kommt. Letztlich führt hartes Wasser auch noch zu unschönen Kalkflecken auf Armaturen und Fliesen im Bad oder in der Küche, sodass Sie häufiger den Putzlappen schwingen müssen.

Warum sind Wasserenthärter für Trinkwasser sinnvoll?

Wasser enthärten bedeutet, den Kalkanteil im Wasser zu verringern. Das verlängert die

  • Lebensdauer,
  • Wirksamkeit und
  • Leistung kalkanfälliger Geräte und 
  • schont Ihren Geldbeutel.

Mittlerweile sind verschiedene Anlagen zur Enthärtung auf dem Markt erhältlich, die mit unterschiedlichen Verfahren funktionieren. Jedoch ist nicht bei allen erhältlichen Wasserenthärtern auch eine Wirkung nachgewiesen.



Welche Arten von Wasserenthärtungsanlagen gibt es? 

  • Physikalische Entkalkungsanlage
  • Ionentauscher
  • Dosieranlagen
  • Umkehrosmose

Welche Anlage sich für Ihren Haushalt eignet hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, wie dem Härtegrad des Wassers, dem Verbrauch und natürlich Ihrem individuellen Budget. Physikalische Entkalkungsanlagen sind im Vergleich oft nicht sehr wirkungsvoll, während Dosieranlagen genau an die Wasserqualität angepasst sowie gewartet werden müssen. Für die Enthärtung von Wasser kommen daher in der Regel ein Ionenaustauscher oder eine Osmosemembran zum Einsatz. Ersterer ist dann sinnvoll, wenn Sie im gesamten Haus kalkfreies Wasser wünschen. Anlagen, die mit Osmosetechnologie arbeiten, werden dagegen am einzelnen Wasserhahn statt am Hauswasseranschluss angebracht. 

Wie funktioniert eine Wasserenthärtungsanlage?

Physikalische Entkalkungsanlage

Manche Hersteller bieten Anlagen mit physikalischer Wasserenthärtung an, die mithilfe elektrischer oder magnetischer Felder die Struktur des Kalks im Wasser verändern sollen. Angeblich wird damit eine Kalkablagerung an Rohren verringert. Eine Untersuchung der Stiftung Warentest im Jahr 2000 konnte allerdings keine Wirkung solcher Systeme feststellen und bestätigte damit das Ergebnis eines früheren Tests. (Quelle)

Ionenaustauscher

Ionenaustauscher sind Materialien, die fremde Ionen aufnehmen und dafür eine gleich große Menge eigener Ionen abgeben können – vorausgesetzt, die Ionen haben eine gleichnamige positive oder negative Ladung. Im Fall von Wasserenthärtungsanlagen werden Calcium- und Magnesium-Ionen aus dem Wasser von einem Ionenaustauscher aus Kunstharz aufgenommen und später gegen Natrium-Ionen ausgetauscht. Dafür fließt das noch harte Leitungswasser über den Ionenaustauscher. Das im Wasser enthaltene Calcium und Magnesium wird vom Harz aufgenommen und darin gebunden. Da der Ionenaustauscher nicht unendlich viel dieser Ionen aufnehmen kann, muss er regelmäßig vom gebundenen Calciumcarbonat befreit werden. Dazu fließt Salzwasser direkt durch den Austauscher und löst den gebundenen Kalk heraus. Das dabei entstehende Salz-Kalk-Gemisch wird direkt ins Abwasser geleitet. Hochwertige Wasserenthärter führen diese Regeneration automatisch und circa einmal wöchentlich durch.

Osmosemembran

Eine Osmoseanlage funktioniert, stark vereinfacht ausgedrückt, wie ein Sieb oder Filter, das durch seine mikroskopisch kleinen Löcher nur Moleküle einer bestimmten Größe hindurch lässt. Alle größeren Teilchen, auch Kalkpartikel, werden vor der Membran abgefangen und über das Abwasser entsorgt. Dieses Verfahren wird generell zur Wasseraufbereitung verwendet, da sich so auch Bakterien, Chlorverbindungen, Pestizide oder Medikamentenrückstände herausfiltern lassen.

Das Wasser durchläuft bei diesem Verfahren die Membran allerdings nicht entsprechend der Schwerkraft von oben nach unten. Mithilfe von Gegendruck dringt es entgegen dem Gefälle von unten nach oben in die Osmosemembran ein. Daher wird diese Form der Wasserenthärtung als Umkehrosmose bezeichnet.

Dosieranlagen

Bei einer Dosieranlage wird dem Wasser eine Lösung aus Phosphat und Silikat beigemischt. Die Calcium- und Magnesiuminonen, die für Kalkablagerung verantwortlich sind, werden durch die chemische Mischung gebunden. Eine Dosieranlage trägt die Ablagerungen nicht ab, sondern verhindert, dass dieser sich überhaupt erst ablagert. Wichtig ist, dass die Anlage optimal auf die Wasserqualität und -härte angepasst werden muss, damit die  Menge an Phosphat und Silikat präzise dosiert wird. 

Wie werden Wasserenthärtungsanlagen eingebaut?

Nachdem Sie sich für eine Wasserenthärtungsanlage entschieden haben, wird der Standort festgelegt. Dieser befindet sich in der Regel zwischen dem Hauswasseranschluss und dem Wasserverteiler des Gebäudes. Die Wasserenthärtungsanlage wird an den Anschluss angebunden, während die Steuerungseinheit mit dem Stromnetz verbunden wird. Nach Abschluss der Montage erfolgt die Inbetriebnahme der Anlage, um deren Funktionalität zu überprüfen. Der Installationsaufwand sowie der genaue Ablauf hängen maßgeblich von der Art der Anlage und den örtlichen Gegebenheiten ab. Für eine sichere und fachgerechte Installation sollten Sie sich in jedem Fall an einen Fachbetrieb wenden. So stellen Sie sicher, dass Ihre Leitungen durch die Montage der Anlage ordnungsgemäß erweitert werden.



Welche Rolle spielt Salz bei der Entkalkung?

Entscheiden Sie sich beim Entkalken für den Einsatz eines Ionenaustauschers als Enthärter, kann dieser Prozess als wasserenthärtung auf Salzbasis beschrieben werden. Dabei lagern sich Calcium- und Magnesium-Ionen, die das Wasser hart machen, am Kunstharz des Ionenaustauschers ab. Das Ergebnis ist weiches Trinkwasser, das aus dem Wasserhahn fließt. Wenn das Harz jedoch mit Ionen gesättigt ist, wird Salz eingesetzt, um das Harz zu regenerieren. Eine Lösung aus Wasser und Kochsalz (Natriumchlorid) löst die angesammelten Calcium- und Magnesium-Ionen vom Harz und ersetzt sie durch Natrium-Ionen. Nach diesem Regenerationsprozess ist das Kunstharz wieder in der Lage, das Wasser effektiv zu enthärten.

Ist es möglich Wasser ohne Salz zu enthärten?

Das Entkalken mit Salz ist eine bewährte Methode, kann jedoch langfristig die Umwelt belasten. In Kläranlagen lässt sich Salz nicht vollständig herausfiltern, was zu einem Anstieg des Natriumchloridgehalts im Abwasser führt. Eine umweltfreundliche Alternative zur Wasserenthärtung sind sogenannte Kalkschutzanlagen. Diese entziehen dem Wasser keine Stoffe und fügen auch keine hinzu. Stattdessen erzeugen sie für das menschliche Auge unsichtbare Impfkristalle im Wasser. An diesen Kristallen lagert sich der Kalk ab, sodass Ihr Brauchwasser sowie Ihre Rohre weitestgehend kalkfrei bleiben. Bei der Wasserentnahme werden diese Kalkpartikel einfach ausgespült. Da Kalkschutzanlagen keine zusätzlichen Stoffe einbringen, bleiben die Mineralstoffe im Trinkwasser unverändert. Eine weitere Methode zur Enthärtung des Wassers ohne den Einsatz von Salz ist die Umkehrosmose. In der Industrie werden ebenfalls Impfkristalle in die Wasserleitungen integriert, um die Kalkbildung zu reduzieren.

Vorteile und Nachteile von Enthärtungsanlagen 

Den vielen Vorteilen, die sich vor allem auf Ihre wasserführenden Maschinen und Ihre Stromrechnung auswirken, stehen die hohen Kosten von Enthärtungsanlagen gegenüber.

Was sind die Vorteile einer Entkalkungsanlage?

  • Weniger Aufwand beim Putzen
    Kalkfreies Wasser hinterlässt kaum bis keine Kalkflecken auf Fliesen und Armaturen.
  • Geräte halten länger
    Ihre wasserführenden Geräte wie Kaffeemaschine oder Wasserkocher sind deutlich leichter zu reinigen und haben in der Regel eine längere Lebensdauer.
  • Weniger Wasch- und Spülmittel nötig
    Da hartes Wasser seifenartige Lösungen teilweise neutralisiert, benötigen Sie mit weichem Wasser eine deutlich kleinere Menge an Wasch- und Spülmittel.
  • Niedrigere Stromkosten
    Calciumcarbonat setzt sich besonders an Heizstäben fest und isoliert diese. Mit weichem Wasser kocht ein Wasserkocher schneller auf und Warmwasserboiler benötigen weniger Energie. Das merken Sie schnell an Ihrer Stromrechnung.
  • Gut für Haut und Haar
    Kalkhaltiges Wasser trocknet Haut und Haare aus und steht im Verdacht, Hautunreinheiten, Juckreiz und Ekzeme auszulösen. Wer beim Duschen und Baden auf weiches Wasser setzt, tut sich selbst etwas Gutes.
  • Gut für Zimmerpflanzen
    Wer seine Zimmerpflanzen regelmäßig mit einer Wassersprühflasche befeuchtet, kennt die unschönen Kalkflecken auf den Blättern. Diese beeinträchtigen aber nicht nur die Optik, sondern auch das Wachstum der Pflanze.

Was sind die Nachteile einer Wasserenthärtungsanlage?

  • Hohe Anschaffungskosten
    Systeme zur Wasserenthärtung sind kostspielig. Hochwertige Entkalkungsanlagen, die Ihr Wasser verlässlich enthärten und nicht verkeimen, sind günstigen Modellen immer vorzuziehen. Der Einbau muss in der Regel von einem Fachmann vorgenommen werden.
  • Laufende Kosten durch regelmäßige Wartung
    Wasserenthärtungsanlagen benötigen eine regelmäßige Wartung durch einen Experten. Zudem müssen unter Umständen Reparaturen durchgeführt oder einzelne Bauteile erneuert werden.
  • Höherer Wasserverbrauch
    Vor allem dann, wenn ein Ionenaustauscher zum Einsatz kommt, kann Ihr Wasserverbrauch rapide ansteigen.
  • Veränderter Wassergeschmack
    Dadurch, dass dem Leitungswasser Calcium und Magnesium entzogen werden, ändert sich sein Geschmack. Trinken Sie bevorzugt aus der Wasserleitung, kann es passieren, dass Ihnen das weiche Leitungswasser nicht mehr schmeckt und Sie zu teurem Flaschenwasser greifen müssen.

Tipp:
Kalkfreies Wasser löst Seife schlechter auf. Daher sollte Wasser nicht vollständig enthärtet werden. An hochwertigen Enthärtungsanlagen können Sie den Härtegrad des Wassers selbst einstellen. Optimal ist ein Wert von 8,3 bis 8,4 °dH.

Einbau und Kosten von Wasserenthärtungsanlagen

Die Installation eines Wasserenthärters sollte nur von Personen mit entsprechender Fachkenntnis durchgeführt werden. Hersteller bieten solche System oft zu Komplettpreisen an, die die Montage beinhalten.

Für welche Haushalte sind Enthärtungsanlagen sinnvoll?

Eine Enthärtungsanlage kann besonders sinnvoll sein, wenn das Wasser in Ihrer Region sehr hart ist. Um den genauen Härtegrad zu erfahren, wenden Sie sich am besten an Ihren zuständigen Wasserversorger. Lassen Sie sich zudem von einem Sanitärprofi über die verschiedenen Arten von Wasserenthärtungsanlagen beraten, um die für Sie optimale Lösung zu finden.

Wer baut Wasserenthärtungsanlagen ein? 

Oft bieten die Hersteller von Entkalkungsanlagen auch den Einbau mit an. Ist das nicht der Fall und verfügen Sie selbst nicht über entsprechendes technisches Verständnis und fachliches Know-how, sollten Sie die Installation in jedem Fall einem erfahrenen Sanitärbetrieb überlassen. Zu groß ist die Gefahr, dass es durch eine fehlerhafte Installation zu einer Verkeimung Ihrer Trinkwasserleitung kommt.

Wie viel kostet eine Anlage zur Wasserenthärtung?

Der Anschaffungspreis einer Entkalkungsanlage hängt neben dem Enthärtungsverfahren mit

  • dem Hersteller,
  • dem Modell und
  • der Größe der Anlage zusammen.

Die Kosten für eine Wasserenthärtungsanlage liegen zwischen 400 und 5.000 Euro. Für die Montagekosten sollten Sie zusätzlich 200 bis 900 Euro einkalkulieren. Allerdings bieten viele Hersteller Komplettpreise an, die die Montagekosten einschließen. Eine verlässliche Anlage, die nach dem Ionenaustauschverfahren arbeitet, gibt es für ein Einfamilienhaus im Schnitt bereits ab 1.000 Euro. Vergleichen Sie die verschiedenen Hersteller und ihre Produktpaletten miteinander, um das beste Preis-Leistung-Verhältnis zu erzielen.

Mittlerweile laufen viele Anlagen sehr sparsam und wartungsarm. Die jährlichen, laufenden Kosten, die sich beispielsweise bei Ionenaustauschern durch den erhöhten Wasserverbrauch und das notwendige Regeneriersalz ergeben, bleiben bei einer vierköpfigen Familie in der Regel unter der 100-Euro-Marke.

Achten Sie beim Kauf Ihres Wasserenthärters auf das Qualitätssiegel des Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW), denn manche Hersteller bieten auch Anlagen zur Wasserenthärtung an, die kaum oder keine Wirkung haben.

Kostenbeispiel Einfamilienhaus Wasserhärte 17 °dH

Ein Einfamilienhaus benötigt eine Enthärtungsanlage und entscheidet sich für einen Ionentauscher. Es leben vier Personen im Haushalt. Für die Installation wird ein Fachbetrieb engagiert. 

PostenKosten
Wasserenthärtungsanlage1.000 bis 2.500 Euro
Regeneriersalz (50 kg)30 bis 60 Euro
Installation durch Fachbetrieb300 bis 600 Euro
Anfahrtskosten30 bis 50 Euro
Gesamtkosten1.360 bis 3.210 Euro

Kostenbeispiel Einfamilienhaus Wasserhärte 14 °dH

In diesem Beispiel wird eine Osmoseanlage installiert, um das Wasser zu entkalken. In diesem Haushalt leben zwei Personen und die Montagearbeit wird ebenfalls von einem Profi durchgeführt. 

PostenKosten
Osmoseanlage500 bis 800 Euro
Ersatzfilter20 bis 60 Euro
Installation durch Fachbetrieb200 bis 400 Euro
Anfahrtskosten25 bis 40 Euro
Gesamtkosten745 bis 1.300 Euro

Die Preise können aufgrund der verschiedenen Faktoren stark variieren. Holen Sie am besten Angebote von mehreren Anbietern ein und führen Sie einen Kostenvergleich durch. So finden Sie das beste Preis-Leistungs-Verhältnis. 



Fazit

Wasser wird in Deutschland in drei Härtegrade eingeteilt: weich, mittel und hart. Befindet sich im Leitungswasser ein verhältnismäßig hoher Anteil an Calcium und Magnesium, wird es als hart bezeichnet. Der Härtegrad hat generell keine Auswirkungen auf die Qualität des Trinkwassers. Allerdings lagert sich der Kalk im Wasser mit der Zeit in den Wasserleitungen, an Dichtungen, in Geräten im Haushalt und auf Oberflächen ab. Neben den unschönen, weißen Kalkflecken kann das vor allem Ihren Geräten schaden: Dichtungen gehen kaputt, Geräte benötigen mehr Zeit und Strom und Waschmaschinen brauchen oft die doppelte Menge an Waschmittel.

Mit einer Entkalkungsanlage ist es möglich, das Wasser zu Hause zu entkalken. Die meisten Anlagen arbeiten dabei mit Ionenaustauschern. Eine bewährte Methode ist aber auch die Wasserenthärtung mittels Umkehrosmosetechnologie, die auch sonst zur Wasseraufbereitung von Trinkwasser infrage kommt.

Über unsere*n Autor*in
Kathrina Haunfelder
Kathrina studiert zurzeit Technikjournalismus und Technik-PR. Im Studium eignete Sie sich bereits die grundlegenden Kompetenzen in den Bereichen Print-, Online-, Hörfunk- und TV-Journalismus mit dem Schwerpunkt Technik an. Vor ihrem Studium absolvierte Sie eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin.