Besonders im Winter suchen Menschen verstärkt Saunas auf. Das wohltuende Dampfbad stärkt das Immunsystem, reinigt die Haut und entspannt nach einem stressigen Arbeitstag. Wer keine Zeit hat, eine öffentliche Anlage aufzusuchen, kann eine Sauna im Keller einbauen und sie in den eigenen vier Wänden ohne Zeitdruck nutzen. Welche Voraussetzungen dafür nötig sind und was beim Einbau beachtet werden muss, erfahren Sie auf Sanitaer.org.

Vor allem Fichte oder Hemlocktanne kommen beim Bau einer klassischen Sauna in Betracht. © nkaminetskyy / pixabay.com
Mit dem Wort „Sauna“ ist vor allem die klassische finnische Sauna verknüpft, die bei 80 bis 90 Grad mit trockener Luft betrieben werden. Es gibt jedoch andere Varianten, die ebenfalls eine wohlige Wärme bescheren. Die Infrarotsauna nutzt statt dem herkömmlichen Ofen einen Infrarotstrahler. Die Betriebstemperatur und der Platzverbrauch sind dabei geringer. Sie stellt eine gute Wahl für Menschen dar, die trotz beengter Verhältnisse nicht auf die Sauna im Keller oder auf Wellness im Badezimmer verzichten möchten. Wer lieber feuchte Hitze genießen möchte, kann sich auch für ein Dampfbad entscheiden. Hier steigt die Temperatur auf maximal 50 Grad. Zusätzlich zur Heizleistung ist hier auch ein Dampfgenerator notwendig. Aus diesem Grund liegt der Preis meist höher als für eine günstige Sauna. Dafür ist die für ein kleines Dampfbad benötigte Fläche so groß wie bei einer Dusche. Der Einbau einer Dampfdusche kann daher auch, wie bei der Infrarotkabine, im Bad oder in kleinen Räumen erfolgen.
Wenn Sie sich dennoch für den Bau einer Sauna im Keller entschieden haben, sollten Sie Ihr Vorhaben sorgfältig planen. Welche Punkte Sie dabei berücksichtigen müssen, erfahren Sie im Folgenden.
Sauna im Keller planen
Die erste Frage, die beim Entwurf einer Sauna im Keller geklärt werden soll, ist die nach dem Platz. Wie viele Quadratmeter benötigt werden hängt davon ab, wie viele Menschen künftig saunieren möchten. Grob kann man mit 1,5 Quadratmeter pro Nutzer rechnen. Eine vierköpfige Familie kommt somit mit 6 Quadratmetern aus, das entspricht eine Grundfläche von drei mal zwei Quadratmetern. Wer nur begrenzten Platz hat, kann über eine individuelle Maßanfertigung nachdenken.
Vor dem Saunabau ist außerdem die Frage nach den baulichen Voraussetzungen zu klären:
- Für die Haussauna wird eine 400 Volt Starkstromleitung benötigt. Ist diese nicht vorhanden, muss sie von einem Elektriker verlegt werden.
- Auch ein Wasseranschluss ist unabdingbar.
- Darüber hinaus muss der Untergrund fest und wasserdicht sein. Am besten eignen sich dafür Fliesen.
- Ein weiterer Punkt betrifft die Belüftung des Raums: Obwohl die Wände der Heimsauna mit dichtem Holz isoliert sind, wird nach jedem Gang empfohlen, das Fenster zu öffnen, um Feuchteschäden an den Wänden zu verhindern. Eine automatische Lüftungsanlage ist hier eine praktische Unterstützung.
Das Herz jeder Sauna stellt der Ofen dar. Natürlich hängt die benötigte Leistung von der Fläche der Konstruktion ab. Als Faustregel nimmt man ein Kilowatt pro Quadratmeter an. Eine kleine Sauna kommt also mit einem 4kW Ofen aus, während in der Deluxe-Variante für die ganze Familie ein 10 kW Ofen eingebaut wird. Die benötigte Spannung bestimmt letztendlich auch die Höhe der Stromrechnung. In den letzten Jahren sind im Handel immer mehr kleine Öfen erhältlich, die mit einer 230 V Leitung auskommen. Sie eignen sich für kleine Kabinen mit einer Grundfläche unter drei Quadratmeter.
Sauna im Keller: Vor- und Nachteile
Wer davon träumt, unabhängig und in Ruhe zu schwitzen, hat viele Möglichkeiten für die Gestaltung seiner Heimsauna. Vor der günstigen Elementbausauna oder Infrarotkabine für rund 1.000 Euro bis zur Luxusvariante mit edlen Hölzern und Designelementen ist alles drin.Der Platzverbrauch stellt ein Nachteil der Sauna im Keller dar. Zwar ist es möglich, eine finnische Sauna mit einer Grundfläche von vier Quadratmetern einzubauen. Wer sich für die Infrarotkabine entscheidet, kommt sogar mit 2,5 Quadratmetern aus. Diese Modelle können jedoch nur von einer bis zwei Personen genutzt werden. Wer sich eine Sauna für die ganze Familie möchte und nicht über die entsprechende Fläche verfügt, kann die Kabine im Garten, auf dem Dachboden oder im Bad aufstellen.
Unterschieden wird zwischen einer Sauna aus Massivholz und einer Elementbausauna. Erstere besteht aus zusammengepressten Holzbohlen, die als Wärmespeicher dienen und 40 bis 60 Millimeter dick sind. Eine Elementbausauna besitzt dagegen nur eine dünne Holzschicht, die die Wände verkleidet. Ihre Funktion ist vor allem ästhetisch. Als Dämmung für den Keller fungieren Matten aus Glaswolle oder Kork und Kunststofffolien, die hinter den dünnen Holzpaneelen versteckt sind. Der Unterschied liegt vor allem bei den Kosten. Während die Preise für eine einfache Elementbausauna bei zirka 1.000 Euro für eine zwei-Personen-Sauna anfangen, sind Sie für eine Massivholzsauna mit dem Doppelten dabei. Dabei wird die Funktion, die vor allem von Leistung des Ofens abhängt, nicht von der Bauweise beeinträchtigt. Für eine Massivholzsauna spricht die Tatsache, dass das qualitativ hochwertige Holz einen wohligen Duft ausströmt. Wer jedoch auf dieses zusätzliche Erlebnis verzichten kann, ist auch mit einer günstigeren Elementbausauna gut bedient.
Beim Entwurf machen sich Hausbesitzer oft Gedanken über die Stromrechnung. Wer seine Sauna nicht kontinuierlich betreibt, muss allerdings keine horrenden Nachzahlungen fürchten. Bei einem 8kW Ofen, der zum Anheizen eine halbe Stunde benötigt, kostet der einstündiger Betrieb um die 2 Euro. Diese Summe liegt unter dem Eintrittspreis eines Saunatempels oder einer Wellnessanlage.