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Wasseraufbereitung

Vor- und Nachteile eines Trinkwassersprudlers

Sanitaer.org Team
Verfasst von Sanitaer.org Team
Zuletzt aktualisiert: 19. August 2019
Lesedauer: 8 Minuten

Trinkwassersprudler oder Wasserflaschen aus dem Supermarkt – diese Frage stellen sich viele Haushalte, denn ein Wassersprudler scheint auf den ersten Blick zahlreiche Vorzüge aufzuweisen. Sanitaer.org zeigt, welche Vor- und Nachteile ein Trinkwassersprudler besitzt und was Sie beim Kauf und der Benutzung beachten müssen!

Trinkwassersprudler erfreuen sich immer größerer Beliebtheit: Immer mehr deutsche Haushalte verzichten auf den Kauf von Wasserflaschen aus dem Supermarkt und greifen zu den Wassersprudlern, die das Wasser aus den Leitungen mit einer selbst dosierten Menge an Kohlensäure versetzen. Dazu wird lediglich eine druckbeständige Flasche, der entsprechende Trinkwassersprudler und etwas Leitungswasser benötigt – schnell, unkompliziert und kosteneffizient also. Welche Vor- und Nachteile mit dem Kauf eines solchen Geräts im Detail einhergehen, erfahren Sie im Folgenden von Sanitaer.org!

Vorteile eines Trinkwassersprudlers

Die Vorteile eines Trinkwassersprudlers sind zum einen finanzieller Natur: Langfristig kann so enorm viel Geld gespart werden, denn ein Liter Leitungswasser kostet hierzulande ungefähr 0,2 Cent. Im Supermarkt wird Mineralwasser für etwa 20 Cent verkauft, wobei hier in der Regel das Pfand für etwa 25 Cent hinzukommt. Mit einem einzigen Kohlensäurezylinder können etwa 60 Liter Wasser aufgesprudelt werden.

Darüber hinaus ist die Benutzung eines Trinkwassersprudlers deutlich umweltfreundlicher, denn die meisten Wasserflaschen sind nach wie vor PET-Einwegflaschen – das heißt, sie sind nicht für den mehrmaligen Gebrauch bestimmt. So fallen hier Unmengen an Plastikmüll an, die sich negativ auf die Umwelt auswirken und sie nachhaltig schädigen.

Doch auch Sie als Verbraucher profitieren von einem eigenen Getränkespender: Aufwendiges und anstrengendes Tragen von Wasserkisten und das Zurückbringen des Leerguts entfallen damit.
Dabei müssen Sie nicht auf ein vielfältiges Angebot verzichten, denn zahlreiche Hersteller bieten eine Vielzahl an verschiedenen Modellen in unterschiedlichen Designs an. Durch geschmacksgebende Zusätze kann das Getränk zusätzlich abgewandelt werden.
Nicht zuletzt besteht im Gegensatz zu gewöhnlichen PET-Flaschen aus dem Supermarkt kein unangenehmer Geschmack von Plastik im Wasser – besonders bei großer Hitze tritt dieses Phänomen bei gekauftem Mineralwasser oft auf.

Nachteile und Risiken

Nichtsdestotrotz besitzt auch die Nutzung von Trinkwassersprudlern Nachteile, zu denen in erster Linie die Gefahr der Keimbildung gehört. Keime treten allerdings nur dann auf, wenn das Gerät nicht nach Herstellerangaben gereinigt wird.
Doch auch in der Praxis können Probleme in der Benutzung auftreten, denn viele der integrierten Flaschen sind nicht für die Spülmaschine geeignet. Lediglich die erhältlichen Glasflaschen sind spülmaschinenfest. Darüber hinaus empfinden viele Verbraucher den Geschmack der Geschmackszusätze als unangenehm und nicht mit üblichen Softdrinks vergleichbar.

Auch mit einem Trinkwassersprudler sind außerdem gewisse Anstrengungen nötig: Zwar müssen hier keine Wasserkisten nach Hause geschleppt werden, jedoch muss der Kohlensäurezylinder regelmäßig neu befüllt werden. Auch die Anschaffungskosten müssen bedacht werden, denn diese liegen in der Regel zwischen 60 Euro und 100 Euro.

Welche Qualität hat das Leitungswasser?

Ein wichtiger Faktor bei der Verwendung eines Trinkwassersprudlers ist natürlich die Qualität des verwendeten Leitungswassers.

Wie wird das Leitungswasser in Deutschland kontrolliert?

In Deutschland ist die Qualität des Trinkwassers in der „Verordnung über die Qualität von Wasser für den menschlichen Gebrauch“ geregelt. Diese Trinkwasserverordnung gibt zum Beispiel vor, dass chemische Stoffe in Trinkwasser aus Leitungen nicht in gesundheitsgefährdender Konzentration vorhanden sein dürfen – selbiges gilt unter anderem auch für Krankheitserreger. Grundsätzlich darf das Leitungswasser in Deutschland also keine Schäden für die Gesundheit nach sich ziehen. Dies wird durch eine sorgfältige Aufbereitung und Überwachung gewährleistet. Auch die ordnungsgemäße Gewinnung und Verteilung des Wassers wird regelmäßig kontrolliert, sodass Wasserversorger sich streng an die allgemein anerkannten Regeln der Technik halten müssen.

Das Grundwasser wird in Deutschland stark geschützt und unterliegt strengen Auflagen hinsichtlich der Qualität. Leitungswasser wird hierzulande also streng kontrolliert – die Trinkwasserverordnung sorgt dafür, dass das Wasser aus dem Wasserhahn bedenkenlos genießbar ist. Somit können Sie Ihren Trinkwassersprudler ohne Probleme mit dem Leitungswasser betreiben. Wer besonders vorsichtig sein möchte, kann das Leitungswasser zusätzlich durch einen Wasserfilter reinigen – dies ist in der Regel jedoch nicht notwendig, da das Wasser bereits in den Wasserwerken gefiltert und aufbereitet wird.

UNSER TIPP:
Sollten Sie dennoch absolut sichergehen wollen, dass das Leitungswasser in Ihrer Region genießbar und unbelastet ist, können Sie sich an einen Fachmann aus dem Sanitärbereich wenden. Dieser kann für Sie die nötigen Informationen von den Stadtwerken einholen und Ihnen zugleich bei der Wahl und der Montage eines Trinkwassersprudlers behilflich sein!

Risiken durch Bleirohre

In wenigen Einzelfällen wurden die vorgeschriebenen Grenzen des Bleigehalts im Leitungswasser überschritten. Diese Einzelfälle sind allerdings nicht durch Fehler der Wasserversorger oder durch minderwertige Wasserqualität zu begründen, sondern vor allem auf bestehende Bleirohre in vielen Wohnhäusern zurückzuführen.
Sollte Ihr Haus oder Ihre Wohnung also noch über Bleirohre verfügen, sollten Sie diese schnellstmöglich austauschen lassen – seit 2013 sind Vermieter du Hauseigentümer sogar dazu verpflichtet, Rohre aus Blei gegen moderne HT-Rohre auszutauschen. Diese bestehen aus Polypropylen und beeinflussen die Qualität des Wassers nicht – so kann der neue erlaubte Höchstwert an Blei von 10 Mikrogramm pro Liter problemlos unterschritten werden.

Den Austausch der Rohre sollten Sie auf keinen Fall selbst vornehmen – wenden Sie sich hierfür an einen Fachmann. Dieser kann die Bleirohre schnell und kompetent gegen neue HT-Rohre tauschen und so für frisches, sauberes Wasser für Ihren Trinkwassersprudler sorgen. Dazu übernimmt der Profi Aufgaben, die für den Laien oft unübersichtlich und kompliziert sind: Die richtige Länge, Form und der passende Durchmesser der Rohre müssen zum Beispiel exakt bestimmt werden, um die passenden Rohre montieren zu können. Auch die Installation selbst darf natürlich nicht außer Acht gelassen werden, denn die einzelnen Rohre müssen natürlich sorgfältig verbunden werden. Nur so kann deren Dichtheit und Haltbarkeit gewährleistet werden!
Ihr Fachmann übernimmt im Anschluss auch die regelmäßige Wartung und die Entsorgung der Bleirohre – das Schwermetall ist giftig und muss über einen Entsorgungsfachbetrieb oder eine Abfallannahmestelle fachgerecht entsorgt werden.

Kauf und Handhabung

Die zahlreichen Vorteile eines Trinkwasserspenders können diesen zu einer sinnvollen Investition machen. Allerdings gibt es einige Dinge beim Kauf eines Produkts sowie bei der Handhabung zu beachten.

Kauf des richtigen Geräts

Beim Kauf eines Geräts fällt eine Wahl oft schwer, denn dieser Markt wächst stetig und bietet eine Vielzahl an verschiedenen Anbietern und Modellen. Grundsätzlich ist ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis natürlich wichtig – die günstigsten Geräte überzeugen leider nur selten hinsichtlich der Haltbarkeit und der Bedienungsfreundlichkeit. Ein Trinkwassersprudler sollte vor allem ein stabiles Gehäuse besitzen und einfach zu bedienen sein.

Zudem sollten Sie beim Kauf eines Trinkwassersprudlers darauf achten, Glaskaraffen statt Plastikgefäße zu wählen – wie bereits erläutert treten Keime bei gläsernen Flaschen deutlich seltener auf. Auch die Reinigung ist hier einfacher.

Handhabung und Reinigung

Grundsätzlich besteht ein Trinkwassersprudler aus einem Kohlensäurezylinder, einem Gehäuse mit Halterung und den Glas- und Plastikflaschen. Mehr wird für die Benutzung nicht benötigt. Auch die Handhabung ist demnach denkbar einfach: Der Kohlensäurebehälter muss lediglich in die dafür vorgesehene Halterung auf der Rückseite des Geräts eingeschraubt werden. Der Wasserbehälter wird befüllt, an das Gehäuse geschraubt und gestellt und kann per Knopfdruck mit der gewünschten Menge an Gas gefüllt werden.

Wichtig ist, nur Wasserbehälter zu verwenden, die für einen Trinkwassersprudler bestimmt sind. Auch bei der Reinigung sollten Sie möglichst sorgfältig vorgehen: Glasflaschen sind in der Regel spülmaschinengeeignet, bei PET-Flaschen sollten Sie die Herstellervorgaben genau beachten. Häufig können diese Modelle mit Geschirrspülmittel und einer Bürste reinigen. Zerkratzte Flaschen sollten Sie gegen neue austauschen, um Bakterien keine Chance zu geben!

Fazit

Ein Trinkwassersprudler lohnt sich vor allem finanziell – anstatt das Trinkwasser zu kaufen, kann es so aus Leitungswasser günstig zu Hause mit Kohlensäure versehen werden. Dabei ist zu beachten, dass das Leitungswasser in Deutschland zwar als einwandfrei gilt, durch Bleirohre im Wohnhaus allerdings in seiner Qualität beeinträchtigt werden kann. Hier ist also in jedem Fall ein Fachmann aus dem SHK-Bereich zu kontaktieren, der den Austausch der Bleirohre übernimmt und neue HT-Rohre einsetzt. Bei einer gewissenhaften Reinigung der Wasserbehälter kann ein Trinkwassersprudler so optimal genutzt werden!

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