Eine verstopfte Toilette gehört zweifelsfrei zu den größten Ärgernissen in den eigenen vier Wänden. Auch bei einer regelmäßigen Reinigung kann es vorkommen, dass das Toilettenrohr verstopft. Um eine Überschwemmung und Schäden an den Rohren zu verhindern, muss schnell und fachgemäß gehandelt werden. Wir erklären Ihnen, wie es dazu kommt, dass ein Klo verstopft und haben die besten Tipps, mit denen Sie die Blockierung beheben können.
Alles auf einen Blick:
- Ursächlich für eine verstopfte Toilette können eine falsche Nutzung, aber auch natürliche Abnutzung oder Ablagerungen sein.
- Ein leicht verstopftes WC kann beispielsweise mit Hausmitteln wie einer Klobürste, einer Saugglocken, heißem Wasser, Essig und Backpulver oder einer Rohrreinigungsspiralen behoben werden.
- Ist eine Toilette hartnäckig verstopft, sollte in Absprache mit dem Vermieter ein Fachbetrieb beauftragt werden.
Ursachen
Läuft das Spülwasser im WC beim Betätigen der Spülung nur langsam ab, ist das das erste Zeichen für ein verstopftes Rohr. In akuten Fällen fließt das Wasser gar nicht mehr ab, bleibt im Klo stehen und kann in schlimmen Fällen auch überlaufen.
Eine verstopfte Toilette ist demnach nicht nur unangenehm, sondern kann auch zu Überschwemmungen und erheblichen Schäden an den Rohren führen. Aus diesem Grund sollten schnell handeln, wenn Ihre Toilette verstopft ist.
Um die richtigen Maßnahmen für eine schnelle und fachgemäße Beseitigung der Verstopfung treffen zu können, muss vorab der Grund geklärt werden. Die Gründe der Misere können unterschiedlicher Herkunft sein.
Welche Ursachen gibt es für eine verstopfte Toilette?
Ist Ihr Klo verstopft, kann das viele Gründe haben. Sie sind vielfältig und hängen unter anderem von der Art der Toilette, den Rohren und dem Nutzungsverhalten der Bewohner ab. Zu den häufigsten Auslösern zählen:
Zu viel oder falsches Toilettenpapier
Das herkömmliche Toilettenpapier löst sich in Verbindung mit Wasser in kleine Teile auf und gelangt so ohne Problem durch die Rohre. Andere Papiere wie Servietten oder Taschentüchern zerfallen oftmals nicht in solch kleine Stücke, weshalb sie auf dem Weg in die Kanalisation hängen bleiben können.
Auch bei großen Mengen Toilettenpapier kann es zu einer Verstopfung des Klos kommen.
Unsachgemäß entsorgte Gegenstände
Gegenstände wie beispielsweise Nahrungsmittel, Damen-Hygieneartikel, Katzenstreu oder auch Zigaretten haben in einer Toilette nichts zu suchen. Sie verschwinden beim Spülvorgang zwar meist aus der Toilettenschüssel, gelangen jedoch nur selten in der Kanalisation, da sie auf dem Weg dorthin stecken bleiben.
Hartnäckige Schmutz- und Kalkablagerungen
Doch nicht immer führt das eigene Fehlverhalten zur Beeinträchtigung der Funktion der Toilette.
Auch natürliche Kalkablagerungen oder eine altersbedingte Abnutzung der Leitungen und zu enge Rohre im Altbau können die Funktionstüchtigkeit beeinflussen. Letztere führen häufig zu wiederkehrenden Verstopfungen des Abflusses. Eine Rohrreinigung kann dabei helfen, diese sauber und frei von Ablagerungen zu halten.
Abflussreiniger
Um oben genannte Auslöser zu verhindern, reinigen viele Bewohner Ihr Klo präventiv mit Abflussreiniger beziehungsweise mit Mitteln zur Rohrreinigung. Im Grunde ist das auch in Ordnung. Jedoch gibt es Reiniger, die zwar reinigen, jedoch nachhaltige Schäden verursachen. Zudem können pulverförmige Abflussreiniger der Grund dafür sein, dass ein Klo verstopft. Reinigen Sie Ihre sanitären Anlagen hiermit, kann sich das Pulver in den Verbindungsrohren absetzen und verhärten, wodurch das Wasser nicht mehr abfließen kann.
Was hat das Toilettensystem mit einer Verstopfung zu tun?
Auch der Zustand des Spülkastens kann der Grund für eine Verstopfung sein. Dafür sollten Sie zuerst einmal wissen, um welche Toilettenart es sich bei Ihrem WC handelt.
Im Laufe der Zeit haben sich viele verschiedene Toilettenarten etabliert. In Deutschland gehören folgende System zum Standard:
- Standtoilette mit aufgesetztem Kasten
- Standtoilette mit Unterputzspülkasten
- Hängende Toilette mit aufgesetztem Kasten
- Hängende Toilette mit Unterputzspülkasten
Ist Ihr Klo verstopft, lohnt es sich den Spülkasten zu kontrollieren – insofern dieser nicht im Unterputz versteckt ist. In manchen Fällen ist eine zu schwache Spülung Schuld für eine Verstopfung. Grund für zu wenig Druck beim Spülvorgang können Verkalkungen in dem Kasten mit Spülwasser sein, die mit passenden Mitteln wie Zitronensäure oder Essigsäure beseitigt werden können.
Maßnahmen
Je nachdem wie stark Ihre Toilette bereits verstopft ist und ob das Problem im Rohr oder lediglich im Abfluss liegt, müssen verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Von Hausmitteln, dem Einsatz von Werkzeugen, chemischen Rohrreinigern bis hin zum Beauftragen von Experten können Sie vielfältig gegen das Problem vorgehen.
Welche Hausmittel und Werkzeuge helfen?
Klobürste
Bei leichten Verstopfungen hilft oftmals bereits der Einsatz einer Klobürste. Hat sich beispielsweise ein Knoten aus Klopapier gebildet, können Sie diesen durch leichtes Stochern mit der Bürste lösen. Gehen Sie dabei dennoch vorsichtig vor, um das Papier nicht noch weiter nach hinten zu schieben. In diesem Fall würden Sie den Klumpen mit der Klobürste nicht mehr erreichen.
Warmes Wasser
Ein sehr einfaches Hausmittel, das oftmals als schnelle Hilfe gilt, ist die Zugabe von heißem Wasser. Kochen Sie dafür Wasser und geben Sie es in einem Eimer. Lassen Sie das Wasser ein wenig abkühlen und geben Sie dann in einem ersten Schritt etwa 250 Milliliter in die Toilette. Löst sich die Verstopfung langsam und fließt das Spülwasser ab, können Sie nach und nach das restliche Wasser zugeben.
Saugglocke
Die Saugglocke, auch Pümpel genannt, ist ein besonders bewährtes Mittel zur Behebung einer Verstopfung. Der durch Pumpbewegungen entstehende Unterdruck lockert und löst die Verstopfungen. Dieses Mittel sollte nach einigen Pumpvorgängen Wirkung zeigen. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie eine andere Maßnahme ergreifen oder sich professionelle Unterstützung holen.
Alternativ: Besitzen Sie keine Saugglocke können Sie eine Plastikflasche verwenden. Schneiden Sie hierzu den Boden der Flasche ab. Seien Sie vorsichtig, da die Plastikränder sehr scharfkantig sein können. Schrauben Sie den Deckel der Flasche fest zu und führen Sie die offene Seite in das Spülwasser und pumpen Sie.
Rohrreinigungsspirale
Eine Alternative bietet die Rohrreinigungsspirale. Sie ist eine mechanische Welle aus Metall, die in unterschiedlichen Längen und Stärken erhältlich ist und an einem Ende über ein spiralen- oder krallenartiges Werkzeug verfügt. Am anderen Ende befindet sich eine Handkurbel, mit der Sie die Spitze rotierend in das Abflussrohr führen. Durch ruhiges Drehen arbeitet sich die Spirale durch den blockierten Abfluss. Selbst Ecken und Bögen können dabei überwunden und so auch tiefer liegende Verstopfungen erreicht werden.
Sobald die Spitze zur Blockade gelangt, müssen Sie mit viel Fingerspitzengefühl arbeiten: Die Spirale darf sich nicht in der Masse festsetzen, sondern muss diese durchbohren. Bei alten Abflussrohren muss mit äußerster Vorsicht vorgegangen werden, um diese nicht zu beschädigen.
Essig und Backpulver
Als Hausmittel kann Essig in Kombination mit Backpulver wahre Wunder wirken und Blockierungen schnell lösen. Das Natron im Backpulver wirkt mit dem Essig und führt dazu, dass Kohlensäure entsteht. Diese übt Druck aus, da sie sich ausdehnt.
Geben Sie dafür eine Packung Backpulver in Ihr WC und schütten Sie ein Glas Essig nach. Diese Methode muss bei Bedarf einige Male durchgeführt werden. Warten Sie zwischen den Prozeduren mindestens eine halbe Stunde. Um sicher zu gehen, können Sie nach der Beseitigung noch heißes Wasser nachschütten.
Wann sollte ein Fachbetrieb beauftragt werden?
Ist die Verstopfung sehr hartnäckig und sitzt tief im Rohr, lässt sie sich mit den oben genannten Hausmitteln meist nicht beseitigen. In diesem Fall müssen Sie sich professionelle Unterstützung suchen, um das Problem zu lösen.
Auch wenn Ihre Toilette häufiger verstopft, sollten Sie eine Fachbetrieb beauftragen, um der Ursache auf den Grund zu gehen und die Blockierung nachhaltig zu beseitigen.
Grundsätzlich gilt: Sind Sie sich bei der Durchführung der Maßnahmen unsicher, wenden Sie sich an einen Experten, um das Problem nicht zu verschlimmern.
Kosten
Die Kosten für die Beauftragung eines Sanitärbetriebs variieren. Die Kosten hängen dabei von verschiedenen Faktoren wie der Region und dem Ausmaß der Verstopfung ab. Um keine bösen Überraschungen zu erleben, sollten Sie sich einen Kostenvoranschlag einholen.
In der Regel müssen Vermieter diese Kosten übernehmen. Ist das Problem jedoch selbst verschuldet, zum Beispiel durch unsachgemäße Entsorgung von Gegenstände, die nicht in die Toilette gehören, muss der Mieter die Kosten selbst tragen. Bevor Sie einen Experten beauftragen, ist es ratsam mit Ihrem Vermieter Kontakt aufzunehmen. Gegebenenfalls kümmert sich dieser dann selbst um die Beauftragung eines Sanitärbetriebs.
Fazit
Ursächlich für verstopfte Toiletten kann sowohl das eigene Nutzungsverhalten als auch natürliche Abnutzung oder Kalk– oder Schmutzablagerungen sein. Um zu vermeiden, dass ein WC verstopft, entsorgen Sie keine Gegenstände wie Essenreste, Damen-Hygieneartikel oder Zigaretten in Ihrer Toilette. Verwenden Sie ausschließlich herkömmliches Toilettenpapier und dieses nur in Maßen.
Für das Beseitigen der Verstopfungen kommen als beste Hausmittel eine Klobürste, eine Saugglocke, heißes Wasser, Backpulver und Essig oder eine Rohrreinigungsspirale in Frage. Mit chemischen Mittel reinigen, sollten Sie aufgrund der ätzenden Wirkung nicht. Lässt sich die Blockierung nicht lösen oder wiederkehren, sollte ein Sanitärbetrieb beauftragt werden, um schwerwiegende Folgen wie nachhaltigen Schäden an Rohren zu vermeiden.