Neben biologischen und chemischen Verfahren gibt es auch verschiedene Methoden zur physikalischen Wasseraufbereitung! Welche das sind und ob eine zusätzliche Aufbereitung des Trink- oder Brauchwassers im privaten Bereich notwendig ist, erfahren Sie hier auf Sanitaer.org!
Wasseraufbereitung ist die gezielte Entfernung oder Ergänzung von Stoffen im Wasser. Diese kann durch unterschiedliche Verfahren erreicht werden: biologische, chemische oder physikalische Wasseraufbereitung. Das aufbereitete Wasser wird dann entweder als Trink-, oder als Brauchwasser verwendet; je nach Grad der Aufbereitung. In Deutschland ist die Wasserqualität sehr hoch, wenn Sie in unseren Wohnungen, Häusern oder Betrieben aus der Leitung kommt. Dennoch genügt diese Qualität einigen Menschen nicht und sie möchten Wasseraufbereitungs-Anlagen für ihr Eigenheim haben. Ob sich das lohnt und weshalb Sie wenn auf die physikalische Wasseraufbereitung zurückgreifen sollten, erfahren Sie im folgenden Artikel!
Verschiedene Verfahren der physikalischen Wasseraufbereitung
Es gibt eine Vielzahl an physikalischen Wasseraufbereitungs-Verfahren. Die gängigsten beschreiben wir im folgenden Abschnitt! Dabei ist zu beachten, dass Anlagen zur Wasseraufbereitung selten nur eine Methode nutzen, sondern meist mehrere Verfahren miteinander kombinieren, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
- Siebung: Größere Fest- und Schwimmstoffe werden mittels Sieb aus dem Wasser entfernt.
- Sedimentation: Hierfür wird ein Sandfang oder Absetzbecken benötigt, in dem sich Partikel mit einer größeren Dichte als Wasser absetzen und dann entfernt werden können.
- Filtration: Bei diesem Verfahren zur physikalischen Wasseraufbereitung werden Schwebstoffe mittels Filter aus dem Wasser herausgelöst.
- Flotation: Durch das Einblasen von Luft werden feine Schmutzpartikel aus dem Wasser entfernt.
- Adsorption: Das Wasser wird über sogenannte Aktivkohlefilter mit bestimmten Kohlenwasserstoffverbindungen angereichert und aufgewertet.
- Verdüsung/Entsäuerung: Aggressive Kohlensäure wird in einer Entsäuerungsanlage entfernt und so Korrosion vorgebeugt.
Ein relativ neues aber auch umstrittenes Verfahren der physikalischen Wasseraufbereitung ist das Erzeugen eines elektromagnetischen Feldes. Dazu wird eine Spannung zwischen zwei Elektroden aufgebaut, durch welche das Wasser fließt. Das Magnetfeld beeinflusst die Struktur der Kalkmoleküle, wodurch diese nicht mehr an den Rohrwänden haften können.
Lohnt sich physikalische Wasseraufbereitung im privaten Bereich?
Die meisten Geräte oder Anlagen zur physikalischen Wasseraufbereitung für den privaten Gebrauch versprechen mehr als sie halten – Zumindest kam unter anderem Stiftung Warentest im Jahr 2001 zu diesem Ergebnis. Das ist allerdings mittlerweile ein paar Jahre her und die Technologien wurden weiterentwickelt. Über aktuelle Systeme liegen momentan keine weiteren Tests vor!
Normalerweise ist eine physikalische Wasseraufbereitung in Deutschland nicht zusätzlich notwendig, da die Wasserqualität ohnehin sehr hoch ist. Bei sehr alten Wasserleitungen oder wenn Wasser aus einem Gartenbrunnen als Trinkwasser genutzt werden soll, ist jedoch ein entsprechender Filter notwendig.
In öffentlichen Einrichtungen wie Schwimmbädern, Pflegeheimen, Hotels oder Restaurants hingegen werden höhere Anforderungen an das Trink- und Brauchwasser gestellt! Leiter dieser Einrichtungen müssen in manchen Fällen sogar zusätzlich das Wasser aufbereiten lassen, um diesen Qualitätsanspruch erfüllen und bei Kontrollen nachweisen zu können. In diesen Fällen kommen meist Siebung, Filtration, Adsorption oder das Anlegen eines elektromagnetischen Feldes infrage, wobei Letzteres wie gesagt sehr umstritten ist.
Nachteile bringt eine zusätzliche physikalische Wasseraufbereitung jedenfalls nicht! Im Gegensatz zu biologischen oder chemischen Methoden schadet sie der Umwelt nicht; und mit einer geprüften Anlage kann die Bildung von Kalkstein und damit auch das Wachstum von Bakterien effektiv gemindert sowie Rohrschäden verhindert werden. Außerdem schmeckt aufbereitetes Wasser in der Regel besser!
Fazit