Verschiedene Verfahren zur Wasseraufbereitung wurden entwickelt, um die begrenzte Ressource Wasser immer wieder für diverse Zwecke (Trinkwasser oder Brauchwasser) nutzen zu können. Welche Methoden das sind und weshalb die Aufbereitung von Wasser so wichtig ist, erfahren Sie im Folgenden auf Sanitaer.org!
Die Wasseraufbereitung stellt einen gezielten Eingriff in die Wasserqualität dar, um eben diese zu verbessern. Dazu werden je nach Verwendungszweck entweder schädliche Stoffe zersetzt beziehungsweise aus dem Wasser gefiltert oder notwendige Stoffe hinzugefügt. Besonders hohe Anforderungen werden dabei an die Trinkwasseraufbereitung gestellt, bei Brauchwasser dagegen schwanken diese sehr deutlich. In Schwimmbädern und der Nahrungsmittelindustrie muss Brauchwasser beispielsweise über eine hohe Qualität verfügen, in der landwirtschaftlichen Bewässerung hingegen nicht. Zum Schutz der Umwelt wird in den Industrieländern auch das Abwasser gründlich aufbereitet, bevor es zurück in den Kreislauf der Natur geleitet wird.
Im Allgemeinen wurden diverse Verfahren zur Wasseraufbereitung entwickelt, da Wasser das wichtigste Nahrungsmittel aller Lebewesen ist und da seine Verwendung äußerst vielfältig ist. Wasser lässt sich nicht produzieren, weshalb wir die auf der Erde vorhanden Ressourcen immer und immer wieder reinigen und erneut verwenden müssen!
Verfahren der Wasseraufbereitung
Die Verfahren zur Wasseraufbereitung können grob in drei Bereiche unterteilt werden: biologische / biochemische, physikalische / mechanische und chemische Wasseraufbereitung.
- Zur physikalischen beziehungsweise mechanischen Wasseraufbereitung zählen beispielsweise Verfahren wie das Sieben, Filtrieren, Sedimentieren oder Belüften. Außerdem kommen Membranverfahren wie die Umkehrosmose zum Einsatz, um das Wasser zu entsalzen.
- Biologische beziehungsweise biochemische Verfahren sind beispielsweise die Oxidation oder Schlammfaulung. Hier findet die Reinigung hauptsächlich durch Mikroorganismen statt, welche Inhaltsstoffe des Wassers zersetzen oder umwandeln.
- Beispiele für chemische Verfahren sind die Oxidation, Desinfektion oder der Ionenaustausch.
Selten wird nur ein einzelnes Verfahren zur Wasseraufbereitung angewandt. Stattdessen werden verschiedene Verfahren kombiniert oder zeitlich versetzt genutzt, um den Erfolg zu erhöhen und den Anforderungen gerecht zu werden. Welche und wie viele Methoden genutzt werden, ist abhängig von der Art, Qualität und den Inhaltsstoffen des Wassers sowie von seinem Verwendungszweck und den damit verbundenen geforderten Eigenschaften!
Wasseraufbereitung: In welchen Bereichen wird sie eingesetzt?
Die Einsatzgebiete der Wasseraufbereitung lassen sich in drei Bereiche aufteilen: Trinkwasseraufbereitung, Brauchwasseraufbereitung und Abwasseraufbereitung.
Trinkwasser
Unser Trinkwasser wird von den örtlichen Wasserversorgern bereitgestellt, welche das Wasser meist zunächst über Flach- oder Tiefbrunnen erschließen. Da Trinkwasser unser wichtigstes Nahrungsmittel ist, sind besonders hohe Mindestanforderungen an dieses Medium gestellt. Sein Genuss soll zu jeder Zeit ohne eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit gewährleistet sein. So steht es beispielsweise in der Trinkwasserverordnung, welche sich unter anderem auf das Infektionsschutzgesetz bezieht und die Anforderungen von Zeit zu Zeit verschärft.
Die Trinkwasserqualität in Deutschland ist sehr hoch! Wer dennoch für private Zwecke Trinkwasser aufbereiten möchte, etwa weil die Qualität nicht genügt oder Brunnenwasser aufbereitet werden soll, der kann das mit kleinen Wasseraufbereitern wie Osmoseanlagen tun. Bei dieser Art Wasseraufbereitung ist das Ergebnis beispielsweise ein Wasser mit reduzierten Kalk- und Schadstoffwerten.
Brauchwasser
Brauchwasser ist zwar nicht für Genusszwecke vorgesehen, dennoch sollte auch dieses Medium bestimmte hygienische Mindestanforderungen erfüllen. Es wird unter anderem für Haushaltszwecke wie Wäschewaschen oder für das Heizungssystem, für Kraftwerke, chemische Prozesse oder in der Landwirtschaft zur Bewässerung der Felder verwendet. Hier dient die Wasseraufbereitung hauptsächlich der weitestgehenden Vermeidung von Beschädigungen durch Korrosion oder Kalkstein, oder um bestimmte Eigenschaften des Wassers zu erzielen. Eine Ausnahme stellt dabei das Wasser in öffentlichen Schwimmbädern dar: Es unterliegt ähnlich strengen Anforderungen wie Trinkwasser!
Abwasser
Das täglich produzierte Abwasser wird in der Regel in Klärwerken oder Kläranlagen aufbereitet, welche als zentrale Anlaufstelle für das Abwasser der umliegenden Kanalisation dienen. Die Wasseraufbereitung erfolgt hier meist mit allen drei genannten Verfahren. Wenn in abgelegenen Orten kein Anschluss an eine Kanalisation besteht, dann muss die Wasseraufbereitung in rein biologisch arbeitenden Pflanzen- oder Kleinkläranlagen erfolgen. Erst nach der Aufbereitung darf das Abwasser in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgeleitet werden. Ansonsten würden die zu stark konzentrierten unerwünschten Inhaltsstoffe der Umwelt schaden und Krankheiten bei Mensch und Tier auslösen.
Fazit