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Wasseraufbereitung

Eine fehlende Heizungswasseraufbereitung schadet der Heizungsanlage massiv!

Sanitaer.org Team
Verfasst von Sanitaer.org Team
Zuletzt aktualisiert: 19. August 2019
Lesedauer: 4 Minuten
Wenn das Heizungswasser zu kalkhaltig ist, führt das auf lange Sicht zu verstopften Heizungsrohren, bis irgendwann der Heizvorgang komplett zum Erliegen kommt. © Sanitaer.org

Nicht aufbereitetes Heizungswasser kann zu Kalkablagerungen und Rost führen, wodurch die Heizungsanlage nur noch eingeschränkt funktioniert und ein höherer Energieaufwand erforderlich wird! Weitere Informationen gibt es auf Sanitaer.org!

Heizungswasseraufbereitung

Wenn das Heizungswasser zu kalkhaltig ist, führt das auf lange Sicht zu verstopften Heizungsrohren, bis irgendwann der Heizvorgang komplett zum Erliegen kommt. © Sanitaer.org

Für eine optimale Wärmeversorgung durch eine Heizungsanlage ist die korrekte Aufbereitung des Füll- und Ergänzungswassers wichtig. Durch die Richtlinie VDI 2035 wird deshalb seit Dezember 2005 der Heizungswasser-aufbereitung ein höherer Stellenwert beigemessen. Ziel ist die Vermeidung von Steinbildung und Korrosion durch die Enthärtung des Wassers. Diese Richtlinie besteht schon längst für das Füllwasser großer Anlagen; mit der Neuerung im Jahre 2005 wurde sie jedoch auch auf Kleinstanlagen, wie sie in Einzelhaushalten anzutreffen sind, ausgedehnt. Nun muss auch bei ihnen eine Wasseraufbereitung vorgenommen werden. Welche Schäden durch kalkhaltiges Wasser entstehen und was für Maßnahmen zur Aufbereitung ergriffen werden können, lesen Sie im folgenden Artikel!

UNSER TIPP:
Obwohl die Trinkwasseraufbereitung in Deutschland einen sehr hohen Standard aufweist, ist das für viele Menschen nicht ausreichend, weshalb sie ihr Trinkwasser zusätzlich aufbereiten möchten. Welche Möglichkeiten es dafür gibt, lesen Sie in diesem Artikel auf Sanitaer.org!

Warum muss Heizungswasser aufbereitet werden?

In Deutschland werden über die Hälfte aller Haushalte mit hartem und folglich kalkhaltigem Wasser versorgt, in welchem bei Erwärmung sogenannter Kesselstein (Kalziumkarbonat) gebildet wird. Dieser lagert sich an den heißesten Stellen des Wasserkreislaufs ab, was in der Regel die Heizelemente sind. Im Laufe der Zeit bildet sich eine immer dicker werdende Schicht, die letztlich die Wärmeübertragung massiv verhindert, wobei bereits eine dünne Kalkschicht mit einer Dicke von zwei Millimetern zu einer Beeinträchtigung von circa 15 Prozent führt! Weitere Folgen können Rissbildungen an der Kesselwand, verstopfte Heizungsrohre oder letztlich sogar eine defekte Heizungsanlage sein. Aus diesem Grund wird durch die VDI 2035 vorgeschrieben, dass das Füllwasser für die Heizungsanlage zu enthärten sei. Optimalerweise sollte dabei gleichzeitig eine Entsalzung erfolgen, da es durch einen erhöhten Salzwert im Wasser zur Korrosion kommen kann.

UNSER TIPP:
Sie können Ihr Heizungswasser sowie Ihre Heizungsanlage jederzeit von einem Fachmann überprüfen lassen. Dieser kann auch den durch die VDI 2035 vorgeschriebenen Grenzwert der Gesamtwasserhärte errechnen, der individuell in Abhängigkeit von der Kesselleistung und des spezifischen Anlagenvolumens zu bestimmen ist! Nutzen Sie einfach unser Branchenverzeichnis, um mit einem Experten in Ihrer Nähe kostenlos in Kontakt zu treten!

Maßnahmen der Heizungswasseraufbereitung

Die Entfernung der härtebildenden und korrosionsauslösenden Stoffe im Füllwasser erfolgt oftmals durch einen Ionenaustausch. Die beiden häufigsten Verfahren sind dabei die Enthärtung sowie die Entsalzung:

  • Wasserenthärtung: Bei diesem Aufbereitungsverfahren strömt das Wasser durch eine Kartusche mit Harz, die die härtebildenden Calcium- und Magnesium-Ionen durch Natrium-Ionen austauscht.
  • Wasserentsalzung: Auch bei diesem Verfahren wird das Füllwasser durch eine Kartusche geleitet, die jedoch verschiedene Harze beinhaltet, um zusätzlich alle im Wasser gelösten Salze zu entfernen.
UNSER TIPP:
Die Enthärtung des Füllwassers für eine Heizungsanlage kann auch durch den physikalischen Prozess der Umkehrosmose erreicht werden.

Als wichtigster Schutz vor Steinbildung gilt enthärtetes Wasser; es dient jedoch nicht der Verhinderung von Korrosion, da die Salze, welche das Phänomen auslösenden, immer noch im Wasser sind. Deshalb sind Kartuschen, die das Füllwasser sowohl enthärten als auch entsalzen, am besten geeignet. Generell können Kartuschen bei älteren Heizungsanlagen von einem Fachmann nachgerüstet werden. Für ihn ist die Installation einfach und problemlos zu realisieren. In neueren Heizungsanlagen sind diese bereits integriert.

Fazit

Eine Heizungswasseraufbereitung ist für eine Heizungsanlage enorm wichtig, wenn sie auf lange Sicht funktionstüchtig bleiben soll. Hartes Wasser führt meistens zu Kalkablagerungen und Korrosion in der Anlage, wodurch die Heizleistung gemindert wird und mehr Energieaufwand entsteht. Seit Dezember 2005 wird deshalb eine Enthärtung des Füllwassers durch die Richtlinie VDI 2035 auch für kleinere Haushalte geregelt!

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