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Wasseraufbereitung

Wasserreinigung – Wie geht’s?

Sanitaer.org Team
Verfasst von Sanitaer.org Team
Zuletzt aktualisiert: 08. April 2022
Lesedauer: 3 Minuten

Trinkwasser wird in den Wasserwerken gereinigt und kontrolliert, trotzdem kann es zu Verschmutzungen und Verunreinigungen kommen. Sanitaer.org informiert zu unterschiedlichen Varianten der nachträglichen Wasserreinigung und deren Kosten.

Inhaltsverzeichnis
  1. Varianten
  2. Kosten
  3. Fazit

Das deutsche Trinkwasser unterliegt zwar strengen Kontrollen und Richtlinien (beispielsweise dürfen Spuren von Schwermetallen nur zu einem Anteil von 0,1µg/l vorkommen); diese Richtwerte gelten allerdings für das im Wasserwerk gereinigte Wasser. Durch alte Rohrsysteme und Verunreinigungen wie beispielsweise Überreste von falsch entsorgten Medikamenten können diese Werte beim Endverbraucher stark abweichen! In solchen Fällen lohnt sich die Anschaffung eines Wasserfilters, der die nachträgliche Wasserreinigung und sogar die Wasserenthärtung übernimmt.

Möglichkeiten der Wasserreinigung

Für kleinere Wassermengen, etwa für den Trinkwasserbedarf, eignen sich sogenannte Tisch- oder Kannenwasserfilter. Diese sind vergleichsweise günstig. Sollen alle Räume und Haushaltsgeräte mit gereinigtem Wasser versorgt werden, müssen sogenannte Hauswasserfilter installiert werden, die sich in der Art der Reinigung unterscheiden. Hierbei sind rückspülbare Hauswasserfilter am komfortabelsten, da keine Kartuschen ausgetauscht werden müssen. Diese Anlagen übernehmen neben der Wasserreinigung auch die Enthärtung.

Wasserfilter arbeiten mit unterschiedlichen Methoden:

  • Die meisten Tischwasserfilter arbeiten mit einer Aktivkohle-Membran. Diese nimmt Schweb- und Feststoffe durch die poröse und raue Oberfläche auf, eignet sich aber nicht zur Entfernung von eingelagerten Schwermetall-Ionen. Auch die Entkalkung des Wassers ist mit dieser Lösung nicht möglich, weswegen die Wasserreinigung durch eine Aktivkohlemembran in Tischwasserfiltern häufig durch das Ionentausch-Verfahren ergänzt wird.
  • Besonders bei hartem Wasser werden häufig Ionentauscher eingesetzt. Diese ersetzen auf chemischer Basis Magnesium- und Calcium-Ionen durch Natrium und filtern dieses wieder heraus. Dadurch wird Ablagerungen vorgebeugt. Manche Enthärtungsanlagen arbeiten auch mit einem physikalischen Verfahren, Stiftung Warentest hat diese jedoch als ungeeignet bewertet.
  • Für die komplette Reinigung des Trinkwassers eignet sich der Kauf eines Umkehrosmose-Filters. An dieser Membran lagern sich nicht nur alle Schweb- und Feststoffe ab, auch Schwermetall-Anteile werden aus dem Wasser gefiltert.
ACHTUNG:
Stellen Sie sicher, dass das gewählte Gerät über ein Prüfsiegel der DVGW verfügt. Somit kann gewährleistet werden, dass der Wasserfilter einschränkungsfrei funktioniert.

Kosten für Wasserreinigungs-Anlagen

Die Anschaffung eines Tisch- bzw. Kannenwasserfilters ist mit 25-50€ die günstigste Methode der Wasserreinigung, allerdings müssen hier Austauschkartuschen mit in die laufenden Kosten einberechnet werden. Wenn der komplette Hauswasserkreislauf gefiltert und gereinigt werden soll, fallen Anschaffungskosten von 1.500-2.000€ an; zusätzlich muss noch die Installation durch den Fachmann einkalkuliert werden. Der Profi ermittelt dafür jedoch genau Ihren Wasserbedarf und kann Ihnen die richtige Möglichkeit der Wasserreinigung empfehlen. Nehmen Sie hier kostenlos und unverbindlich Kontakt zu Sanitär-Fachbetrieben in Ihrer Umgebung auf.

Fazit

Das deutsche Trinkwasser ist auf einem hohen qualitativen Standard, allerdings sind dennoch Verschmutzungen und Verunreinigungen möglich. Diese können mit speziellen Filtern entfernt und das Wasser gereinigt werden. Lassen Sie sich dazu von einem Fachmann beraten, der für Sie auch die notwendigen Installationen durchführt.

Über unsere*n Autor*in
Sanitaer.org Team
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