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Wasseraufbereitung

So werden Wasserenthärtungsanlagen eingebaut

Sanitaer.org Team
Verfasst von Sanitaer.org Team
Zuletzt aktualisiert: 13. März 2020
Lesedauer: 5 Minuten
Das Einbauen einer Wasserenthärtungsanlage schützt Ihre Rohre und Armaturen vor derartigen Kalkablagerungen. © Sanitaer.org

Um ihre Haushaltsgeräte und das Wasserrohrsystem vor dem Verkalken zu schützen, lassen sich viele Verbraucher eine Wasserenthärtungsanlage einbauen. Diese Geräte funktionieren meist mithilfe des Ionentauschverfahrens und werden direkt in das Wassernetz eines Haushaltes installiert.

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Das Einbauen einer Wasserenthärtungsanlage schützt Ihre Rohre und Armaturen vor derartigen Kalkablagerungen. © Sanitaer.org

Vor der Anschaffung einer Entkalkungsanlage sollten zunächst mehrere Fragen geklärt werden: Ist das Wasser in Ihrer Region sehr hart, sodass eine Enthärtungsanlage wirklich unabdingbar ist? Wie funktioniert das chemische Ionentauschverfahren eigentlich? Mit welchen Kosten muss ich rechnen und wie muss die Wasserenthärtungsanlage eingebaut werden? Sanitaer.org hatte alle wichtigen Informationen für Sie zusammengefasst!

Wasseraufbereitung, Wasserenthärtung, Wasserreinigung – Was ist was?

Bei der Wasseraufbereitung muss zwischen Wasserreinigung und Wasserenthärtung unterschieden werden. Das Verfahren der Wasserenthärtung ist in deutschen Haushalten recht geläufig. Sogenannte Härtebildner, also im Wasser gelöste Mineralsalze (meistens Magnesium- und Calciumionen) bilden unlösliche Verbindungen, die das Wasser „hart“ machen und sich vor allem bei hohen Temperaturen ablagern können. Wasserhärte wird in Grad dH (Deutsche Härte) angegeben: „Weiches“ Wasser hat einen dH-Grad von bis zu 8,4, während alles über 14° dH als „hartes“ Wasser eingestuft wird.

UNSER TIPP:
Auf der Internetseite Ihrer lokalen Stadtwerke finden Sie meist die in Ihrer Region übliche Wasserhärte, sowie viele nützliche Informationen zur Qualität des Trinkwassers.

Besonders hartes Wasser ist zwar gesund für den menschlichen Körper, aber schädlich für Haushaltsgeräte und das Wasser- und Heizungssystem. Wer eine Wasserenthärtungsanlage einbauen lässt, muss dort, wo Wasser fließt, weniger putzen, weil sich weniger Kalk ablagert. Für Wasser- und Heizsysteme ist eine längere und bessere Leistung nun garantiert: Wasser kann besser durch die Leitungen fließen, Haushaltsgeräte wie Wasserkocher und Waschmaschinen haben eine längere Lebensdauer, Trinkwasser aus der Leitung hat einen besseren Geschmack und verfeinert das Aroma von Tee und Kaffee.

Die Wasserreinigung wird vor allem bei Trinkwasser durchgeführt, um es von Verschmutzung und Schadstoffen, wie beispielsweise Mikroorganismen, zu befreien. Deutsches Trinkwasser hat allerdings eine sehr hohe Qualität und ist frei von gesundheitsschädlichen Stoffen, weshalb eine Wasserreinigung meistens unnötig ist und solche Anlagen eher weniger verbreitet sind.

Welche Wasserenthärtungsanlagen können in Haushalten eingebaut werden?

Die beliebten Tischwasserfilter, die das Wasser zugleich reinigen und enthärten, sieht man in vielen deutschen Küchen. Viele schätzen den Geschmack von hartem Wasser nicht und benutzen deshalb solche Tischfilter, um beispielsweise Tee oder Kaffee genießbarer zu machen. Um aber im ganzen Haus von kalkvermindertem Trink- und Brauchwasser zu profitieren, empfiehlt sich allerdings der Einbau einer Wasserenthärtungsanlage.

Es gibt chemische, physikalische und biologische Verfahren der Wasseraufbereitung. Die Stiftung Warentest hat die Funktionalität von physikalischen Wasserbehandlern getestet und ist zu enttäuschenden Ergebnissen gekommen. Stattdessen hat sich bei der Wasserenthärtung in Haushalten der chemische Vorgang des Ionentauschs als besonders geeignet herausgestellt. Dabei werden Calcium-Ionen vom Wasser getrennt und mithilfe einer Harzschicht herausgefiltert: Der Härtegrad kann so von 14 auf fünf bis acht Grad dH sinken. Wählen Sie Ionentauscher mit dem DVGW-Prüfzeichen: Es steht für eine Anlage die umweltschützend ist, den Hygieneanforderungen entspricht und das Wasser erfolgreich entkalkt. In diesem Artikel können Sie sich über die Kosten von Wasserenthärtungsanlagen informieren!

Der Einbau einer Wasserenthärtungsanlage

Wasserenthärtungsanlagen werden direkt in das Hauswassernetz an die Hauptwasserleitung installiert. Der Raum muss trocken und darf weder zu warm noch zu kalt sein. Vor dem Einbau der Wasserenthärtungsanlage muss zunächst das Wasser abgestellt und sichergegangen werden, dass ein Stromanschluss vorhanden ist. Die Anlage wird hinter dem Wasserzähler und einem schützenden Wasserfilter installiert. Man trennt die Wasserleitung an einer geeigneten Stelle auf und baut die Anschlussarmatur dort ein. An sie wird später mit zwei Flexschläuchen und Dichtungsringen die Enthärtungsanlage angeschlossen. Ein Abwasserschlauch wird an der Anlage befestigt und abwasserseitig mit freiem Auslauf installiert.

Nach dem Einbau wird die Wasserenthärtungsanlage an das Stromnetz angeschlossen und nach Herstelleranleitung programmiert. Danach funktioniert sie weitgehend selbstständig. Die Harzschicht im Inneren der Anlage muss sich nach einer Weile regenerieren, um weiterhin Härtebilder aufnehmen zu können. Dies geschieht automatisch, wenn die Anlage am wenigsten gebraucht wird – zum Beispiel nachts. Bei Mehrfachanlagen kann sich eine Säule regenerieren, während die andere arbeitet. Für die Regeneration wird Salz benötigt: Ein Sack Regeneriersalz von 25 Kilogramm kostet ungefähr sieben Euro und reicht für drei bis sechs Monate.

Fazit

Der Einbau einer Wasserenthärtungsanlage empfiehlt sich, wenn Sie Ihre Rohrleitungen und Haushaltsgeräte vor Kalkablagerungen schützen und ihre Lebensdauer verlängern möchten. Am geeignetsten ist das chemische Ionenaustauschverfahren. Engagieren Sie am besten einen Fachmann für eine professionelle und sichere Installation. Suchen Sie hier auf Sanitaer.org nach einem Profi in Ihrer Nähe!

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