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Wasserrohrbruch

Dem Rohrbruch vorbeugen – immense Kosten sparen

Sanitaer.org Team
Verfasst von Sanitaer.org Team
Zuletzt aktualisiert: 22. August 2016
Lesedauer: 5 Minuten

Mit teilweise sehr einfachen Mitteln können Sie dem Rohrbruch vorbeugen. Dadurch sparen Sie immense Kosten ein, denn ein Wasserrohrbruch schädigt oft unbemerkt Decken und Wände, die dann aufwendig renoviert oder saniert werden müssen.

Wasserrohrbrüche haben unterschiedliche Ursachen: Ein häufiger Grund ist das Einfrieren von Rohrleitung im Winter. Auch verkalkte Siphons (die gebogenen Rohre unter Waschbecken) oder Ablagerungen in Rohrleitungen können Wasserschäden verursachen. Nicht zuletzt werden Rohrleitungen durch Wurzelbewuchs oder Rattenbefall beschädigt. Sie sollten einem Rohrbruch vorbeugen, weil Wasserschäden häufig zu spät bemerkt werden und nur sehr kostspielig zu beheben sind. Unentdeckte Wasserschäden an Decken, Wänden oder Möbeln führen außerdem zu Gesundheitsgefährdendem Schimmel. Um Kosten für die Reparatur der Schäden eines Wasserrohrbruchs zu vermeiden und Gesundheitsrisiken vorzubeugen, sollten Sie bereits bei der Planung von Rohrleitungen die Risiken minimieren. Auch eine regelmäßige Wartung der Rohre hilft, Rohrbeschädigungen frühzeitig zu erkennen. Lesen Sie daher hier auf Sanitär.org, wie Sie einem Rohrbruch vorbeugen können.

Dem Frost-bedingten Rohrbruch vorbeugen

Im Winter kommt es häufig zu einem Wasserrohrbruch, weil die Leitung einfriert, wenn die Temperaturen über einen längeren Zeitraum im Minusbereich liegen. Das Wasser in der Leitung dehnt sich durch Kälte aus und lässt das Rohr zerplatzen. Doch dem Rohrbruch im Wohnhaus lässt sich leicht durch richtiges Heizen und Lüften vorbeugen. Im Folgenden erfahren Sie wie:

  • Stellen Sie die Heizung im Winter nie ab! Egal ob Sie im Urlaub sind oder einen Raum nicht benutzen, die Heizung sollte immer so eingestellt sein, dass die Raumtemperatur mindestens 5°C beträgt.
  • Dazu muss die Heizung mindestens auf das Schneeflocken-Symbol gestellt sein. Ist das Haus jedoch schlecht gedämmt, oder liegen die Rohrleitungen ungeschützt an der Außenwand, muss die Heizung höher eingestellt werden. Um nicht unnötig Heizenergie zu verschwenden und die richtige Temperatur zu finden, können Sie sich hier von einem Sanitärprofi beraten lassen.
  • Stoßlüften verhindert ein Auskühlen des Gebäudes. Öffnen Sie dazu möglichst gegenüberliegende Fenster für kurze Zeit. Kippen Sie die Fenster nicht an.
  • Das Auskühlen der Wände kann außerdem verhindert werden, indem außen angebrachte Rollläden nachts und in Abwesenheit heruntergelassen werden, Zugluft z.B. durch Decken vor Türritzen verhindert wird, Kellerfenster geschlossen gehalten sowie Heizkörper nicht zugestellt werden.

Einem Rohrbruch vorbeugen sollten Sie auch in ungenutzten Gebäuden wie dem Gartenhaus. Dazu sollten alle Wasserleitungen entleert und abgeriegelt werden. Der Klempner benutzt einen Kompressor, um ganz sicher sämtliches Wasser aus den Leitungen zu drücken. Vergessen Sie nicht auch Boiler und Spülkästen zu entleeren. In Siphonen von Waschbecken und Toiletten bleibt trotzdem Wasser zurück. Füllen Sie daher Frostschutzmittel oder ausreichend Speisesalz ein. Freiliegende Leitungen sollten nicht nur entleert, sondern auch mit Isoliermaterial umwickelt werden.

Durch regelmäßige Wartung einem Rohrbruch vorbeugen

Wasserleitungen platzen nicht nur durch Frost. Auch Ablagerungen wie Kalk oder Rost verursachen früher oder später unweigerlich einen Wasserrohrbruch. Als Eigenheimbesitzer sind Sie verpflichtet, Wasserrohre von einem Klempner auf Dichtheit prüfen zu lassen, um eine Verunreinigung des Grundwassers zu verhindern. Auch die Versicherung zahlt nur, wenn sie die Wasserleitung regelmäßig prüfen lassen und ausreichend heizen.

UNSER TIPP:
Erste Warnhinweise für verstopfte Wasserleitung sind Kalk- und Rostpartikel im Trinkwasser und ein verminderter Wasserdruck. Nehmen Sie in diesen Fällen sofort Kontakt mit einem Fachbetrieb in Ihrer Nähe auf, um sich Ärger mit Dreck und den Versicherungen zu ersparen.

Der Sanitärtechniker kann bei der Wartung Schäden frühzeitig durch eine Leckortung erkennen. Am häufigsten wird das optische Leckortungsverfahren eingesetzt, bei dem z.B. mit einer digitalen Kanalkamera das Rohr durchleuchtet wird. Diese Videobilder zählen auch bei der Versicherung als Beweis für die Wartung. Wenn Ablagerungen oder undichte Stellen entdeckt werden, ist oft eine Kanalsanierung nötig. Der Fachmann wird, um dem Rohrbruch vorbeugen zu können, einen Sanierungsplan vorlegen, in dem dargelegt ist, welche Arbeiten und damit verbundene Kosten auf Sie zukommen. Je schneller die Sanierung geschieht, umso geringer bleibt der wirtschaftliche Folgeschaden.

Aber auch Sie selbst können einen Teil zur Wartung beitragen, indem Sie die Wasserleitungen entkalken und die Siphons regelmäßig inspizieren. Trinkwasser ist in vielen Regionen Deutschland hart und enthält Kalk. Dadurch kann es nach fünf bis zehn Jahren zum Bruch des Siphons kommen. Ob ein Siphon ausgewechselt werden muss, erkennen Sie, indem Sie einmal im Jahr den Kunststoff oder das verchromte Messing auf Ablagerungen überprüfen.

Fazit

Einem Rohrbruch vorbeugen ist nicht schwierig oder teuer, wenn Sie die hier genannten Tipps berücksichtigen. Einen Fachmann mit der regelmäßigen Wartung zu beauftragen, lohnt sich nicht nur als vorbeugende Maßnahme. Denn sollte es doch einmal zum Wasserrohrbruch kommen, gilt der Versicherungsschutz. In jedem Fall ersparen Sie sich durch vorbeugende Maßnahmen hohe Reparaturkosten für Rohrleitungen, Inneneinrichtung und Wände.

Über unsere*n Autor*in
Sanitaer.org Team
Sanitaer.org ist das Branchenverzeichnis für Sanitär-Installateure und Sanitär-Fachbetriebe . Die Redaktion von Sanitaer.org erstellt regelmäßig Ratgeber und gibt Tipps zu allen Themen, die Ihre Sanitärinstallationen betreffen: von der Badsanierung über Rohrreinigung bis hin zur Dachentwässerung und Schwimmbadtechnik.