Salztabletten sind ein nützliches Mittel, um effektiv gegen Kalkablagerungen vorzugehen. Dabei muss jedoch erst geklärt werden, ob die regionale Wasserhärte den Einsatz solcher Tabletten überhaupt bedingt. Erfahren Sie bei Sanitaer.org, wann Salztabletten angewendet werden sollten und wie Sie dabei vorgehen müssen!
Salztabletten werden bei hartem Wasser verwendet, denn Verwendung sehr harten Wassers kann negative Folgen im Alltag haben: Vor allem Kalkablagerungen gehören zu den häufigen Konsequenzen, wenn Waschmaschinen, Spülmaschinen, Kaffeemaschinen und andere Haushaltsgeräte mit hartem Wasser betrieben werden. Insbesondere an den Heizstäben dieser Maschinen sammelt sich der Kalk, wodurch die Leistung des Geräts in vielen Fällen merkbar abnimmt. Um diesem Effekt entgegenzuwirken und die Lebensdauer der Maschinen zu erhöhen, setzen Sanitärtechniker Salztabletten ein, die das Wasser weicher machen sollen.
Wann werden Salztabletten eingesetzt?
Ob und in welchem Umfang Salztabletten eingesetzt werden, entscheidet der Härtegrad Ihres Wassers. Dieser wird in der Regel durch die Einheit °dH, also dem „Grad deutscher Härte“, oder in Millimol pro Milliliter (mmol/l) ausgedrückt. Ein deutscher Härtegrad entspricht dabei einer Menge von 10 mg (Milligramm) Kalziumoxid pro Liter Wasser.
Die Härte des deutschen Trinkwassers wird in die Bereiche weich, mittel und hart eingeteilt. Weiches Trinkwasser enthält weniger als 1,5 mmol/l (Millimol pro Liter) an Kalziumkarbonat, was einem deutschen Härtegrad von 8,4 °dH entspricht. Dieses Wasser muss nicht mit Salztabletten versetzt werden, da es sich sehr gut für Waschmaschinen, zur Bewässerung von Pflanzen und für alle weiteren gängigen Alltagsanwendungen eignet. Hier finden keine Kalkablagerungen statt.
Im Härtebereich mittel handelt es sich um Trinkwasser, das über Mengen an Kalziumkarbonat zwischen 1,5 mmol/l (Millimol pro Liter) und 2,5 mmol/l (Millimol pro Liter) verfügt. Diese Werte entsprechen einem deutschen Härtegrad von 8,4 °dH bis 14 °dH.
Werte über 2,5 mmol/l (Millimol pro Liter) und 14 °dH (Grad deutscher Härte) entsprechen hartem Wasser.
In Teilen Deutschlands werden Härtegrade über 30 °dH erreicht – vor allem in Bundesländern wie Thüringen oder Mecklenburg-Vorpommern wird hartes Wasser verwendet. Allerdings gibt es deutschlandweit enorme Schwankungen dieser Werte, denn die Wasserhärte ist auch vom Wasserversorger abhängig. Die Wasserversorger müssen die Daten über die Wasserhärte jedoch zur Verfügung stellen. Bevor Sie selbst Salztabletten einsetzen, sollten Sie daher mit einem Fachmann aus dem Sanitärbereich in Kontakt treten – dieser kann Ihnen genaue Informationen zu dem Härtegrad Ihres Trinkwassers beschaffen und mit Ihnen klären, ob der Einsatz von Salztabletten zur Wasserenthärtung in Ihrem Fall sinnvoll ist.
Grundsätzlich gilt: Die Wasserhärte beeinflusst die Qualität des Trinkwassers nicht. Auch ein erhöhter Härtegrad macht das Wasser nicht ungesund oder gar gesundheitsschädlich. Die Qualität des deutschen Trinkwassers ist in der strengen Trinkwasserverordnung geregelt. Allerdings kann hartes Wasser vor allem bei langsamen Fließgeschwindigkeiten und nach Erhitzung zu Kalkablagerungen führen. In privaten Haushalten wird dann zum Beispiel auch ein erhöhter Verbrauch an Waschmittel beobachtet.
Der Sanitärfachmann wertet die verfügbaren Informationen über die Wasserhärte aus und bespricht mit Ihnen, ob sich der Einsatz von Salztabletten lohnt. In der Regel wird eine solche Maßnahme erst ab Werten ab etwa 20 °dH ergriffen. Bei niedrigeren Werten werden in der Regel keine deutlichen Mängel an den Geräten festgestellt – eine Enthärtung des Wassers durch Salztabletten ist jedoch natürlich auch bei niedrigeren Härtegraden möglich. Auch hier berät Sie der Fachmann.
Wie wirken die Salztabletten und wie werden sie hergestellt?
Salztabletten, auch als Regeniersalz bezeichnet, werden zur Wasserenthärtung genutzt. Die Tabletten des Regeniersalzes bestehen aus Natriumchlorid, das einer speziellen Reinigung unterzogen wurde. Das Regeniersalz besitzt eine grobe Körnung und entzieht dem Wasser bei Zugabe Erdalkaliionen. Erdalkaliionen sind Kalzium- und Magnesiumionen. Gleichzeitig werden Natriumionen an das Wasser abgegeben, sodass das Wasser an Härte verliert.
Um diese Aufgabe zu erfüllen, müssen die Salztabletten die richtige Körnung aufweisen und sorgfältig gereinigt werden. Im Vergleich zu herkömmlichem Speisesalz sind diese Tabletten daher deutlich grobkörniger. Durch die aufwendige Reinigung wird verhindert, dass sich nicht lösliche und schädliche Bestandteile im Salz befinden.
Weiterhin sollten sich die Salztabletten nach und nach sowie in gleichmäßiger Konzentration zersetzen. Andernfalls kann es ebenfalls zu Ablagerungen und Verstopfungen kommen. Salztabletten werden aus Siedesalz hergestellt, das über eine besonders hohe Reinheit verfügt.
Salztabletten zur Wasserenthärtung werden aus Sole gewonnen, also aus stark salzhaltigem Wasser. Die Tabletten sind zylinderförmig, glatt und geruchlos.
Anwendung
Sowohl in privaten Bereichen als auch bei den gewerblichen Wasseraufbereitungen werden Salztabletten verwendet. Während Privathaushalte vor allem das Wasser von herkömmlichen Geräten wie Spül- und Kaffeemaschinen enthärten, verfügen Unternehmen über eigene Wasserenthärtungsanlagen, die zur Wasseraufbereitung dienen und das Wasser filtern sowie reinigen. In beiden Fällen werden Salztabletten eingesetzt. Insbesondere in den großen gewerblichen Anlagen ist eine regelmäßige Aufbereitung und Entkalkung unbedingt notwendig, um die Lebensdauer und die Funktionsfähigkeit der hochwertigen und teuren Anlagen zu gewährleisten.
Bei der Wahl des richtigen Produktes sollten Sie aufgrund der teilweise sehr großen qualitativen Unterschiede auf einen Anlagenmechaniker aus dem SHK-Bereich vertrauen, denn nur hochwertige Tabletten können das Wasser effektiv entkalken. Weiterhin muss auch die Anwendung fachkundig erfolgen, denn die Dosierung bereitet vielen Laien Probleme. Weiterhin müssen die Salztabletten richtig gelagert werden, um langfristig haltbar zu sein. Auch hier kann der Fachmann wertvolle Tipps geben, denn die Salztabletten sollten luftdicht und trocken gelagert werden – andernfalls können Sie die Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und selbst feucht werden.
Bei nicht fachgerechter Verwendung der Salztabletten können die oben genannten Probleme, also zum Beispiel Verkalkungen, entstehen. Diese können schnell zu kostspieligen Reparaturmaßnahmen führen, die die Maßnahmen zur Wasserenthärtung unnötig erschweren und in die Länge ziehen. Daher sollte bei diesem Prozess nicht auf die fachmännische Hilfe eines Profis verzichtet werden!