Im Winter passiert es schnell, dass eine ungenügend vor Frost geschützte Wasserleitung einfriert. Um einen Rohrbruch zu vermeiden, muss in diesem Fall schnell gehandelt werden! Lesen Sie auf Sanitaer.org, was Sie tun können, wenn Sie eine Wasserleitung auftauen müssen.
In den Wintermonaten setzt tagelanger Frost Wasserleitungen stark zu. Eine unzureichend vor Frost geschützte Leitung kann aufgrund lang anhaltender Minusgrade innerhalb kurzer Zeit einfrieren. Nicht nur die gestörte Wasserversorgung stellt in diesem Fall ein großes Problem dar. Eine eingefrorene Wasserleitung kann unter dem Einfluss von Kälte und Druck schnell aufreißen oder platzen. Die Folgen eines Rohrbruchs sind in der Regel beträchtliche Wasserschäden. Betroffen sind nicht nur freiliegende oder im Außenbereich verlegte Wasserrohre; auch Wasserleitungen im Mauerwerk können bei unzureichender Isolierung gefrieren. Ist ein Wasserrohr eingefroren, muss unverzüglich gehandelt werden! Muss man eine Wasserleitung auftauen, muss zum Schutz des Rohres immer sehr vorsichtig vorgegangen werden.
Eine Wasserleitung richtig auftauen!
Will man eine gefrorene Wasserleitung auftauen, muss zuerst die eingefrorene Stelle so weit wie möglich lokalisiert werden. Während des Auftau-Vorgangs entsteht durch das auftauende Eis, das letztlich die Wasserleitung verstopft, erheblicher Druck, der das Öffnen des Leitungsventils für den notwendigen Druckausgleich erforderlich macht. Zum Auftauen sind ausschließlich sichere und geeignete Wärmequellen zu verwenden.
Eine Auswahl möglicher Auftau-Methoden:
- heiße Tücher, wenn eingefrorene Leitungen freiliegend sind
- spezielle Auftaugeräte
- Infrarot-Strahler
- Heizgebläse
Es ist daher dringend zu empfehlen, das Auftauen eingefrorener Wasserleitungen erfahrenen Fachbetrieben zu überlassen. Denn beim Auftauen können Laien viele Fehler begehen. Der Fachmann klärt die Lage vor Ort und kann feststellen, ob es sich um Stahl-, Kupfer oder Kunststoffleitungen handelt. Außerdem kann er überprüfen, ob die Wasserleitung bereits beschädigt ist. Ist dass Wasser führende Rohr aufgerissen oder geplatzt, bedarf es unverzüglicher Gegenmaßnahmen – ein qualifizierter Sanitär-Installateur weiß, was in dieser Situation zu tun ist. In Folge einer Beschädigung der Wasserleitung kann sogar eine Sanierung erforderlich werden. Im Zuge der Sanierung kann zugleich ein adäquater Frostschutz angebracht werden, um erneuter Einfrierung vorzubeugen. Je nach Material wählt der Profi die geeignete Auftau-Methode und kann mit dieser Ihre Wasserleitung fachgerecht auftauen. Wenn möglich, sollte herausgefunden werden, an welchen Stellen sich Hanfabdichtungen oder Teflonbänder befinden. Solche Vorrichtungen haben Einfluss auf den Stromdurchfluss und sind zudem leicht entzündlich.
Wasserleitung auftauen: Gefahren
Nicht nur in der Umgebung der Auftaustelle ist die Brandgefahr beispielsweise durch offenes Feuer beträchtlich. Die durch die Wasserleitung geleitete Hitze kann in Hohlräumen oder in benachbarten Räumen ein Feuer entfachen, das erst einmal unbemerkt bleibt. Offene Flammen oder zu hohe Temperaturen können das Rohr noch zusätzlich beschädigen oder das im Rohr befindliche Wasser zum Sieden bringen. Auch eine Wasserleitung elektrisch aufzutauen ist für Laien keine geeignete Maßnahme. Haben die Auftauarbeiten mit elektrischem Strom Schäden zur Folge, reguliert Ihre Versicherung den Schaden aufgrund des Vorwurfs der groben Fahrlässigkeit in der Regel nicht. Unsachgemäß ausgeführte Arbeiten entbinden Versicherungen von Ihrer Zahlungspflicht.
Wenn Sie eine Wasserleitung auftauen, ist immer höchste Vorsicht geboten: Taut die Leitung zu schnell oder durch zu viel Wärme auf, kann es zum Platzen des Rohres kommen. Eine ständige Überwachung der des Auftau-Vorgangs ist also unerlässlich, damit undichte Stellen frühzeitig erkannt und Wasserschäden vermieden werden können.