Sie möchten eine neue Wasserleitung verlegen, sind jedoch unsicher, welches Material sich am besten für Ihre Zwecke eignet? Sie würden gern mehr über die Vorzüge von flexiblen Wasserleitungen erfahren oder darüber, wie Sie im Schadensfall vorgehen können beziehungsweise sollten?
Wenn Sie eine Wasserleitung verlegen lassen wollen, muss diese Maßnahme genau geplant und ausgeführt werden. Denn: Wasserleitung ist nicht gleich Wasserleitung. In jeder Immobilie gibt es nämlich verschiedene Arten:
- Trinkwasserleitungen /Kaltwasserleitungen
- Warmwasserleitungen
- Abwasserleitungen
- Gartenwasserleitungen
Ihr Verlauf wird bereits bei der Konzipierung der Immobilie in einem Verlegeplan festgehalten. Der Plan ist aus dem Grund wichtig, da er als Basis zum Verlegen von Wasserleitungen dient und auch Jahre später noch hilft, Leitungen zu lokalisieren. Das ist spätestens bei einer Sanierung oder dem Verkauf der Immobilie äußerst hilfreich.
Auf Sanitaer.org erfahren Sie, warum flexible Wasserleitungen aus Kunststoff so gefragt sind, mit welchen Anschaffungskosten Sie rechnen müssen und wie Sie möglichen Schäden am Rohr präventiv entgegenwirken können!
Wann man Wasserleitungen neu verlegen sollte
Wer kein neues Haus baut, sondern eine Bestandsimmobilie sanieren möchte, stellt sich die Frage: Sollte ich auch die Wasserleitungen erneuern? Das kann durchaus sinnvoll sein, wenn das Netz marode geworden ist. Doch nicht immer kann man Wasserleitungen sanieren; manchmal ist es sinnvoller, sie komplett zu entfernen und durch eine neue Leitung zu ersetzen.
Alte Wasserleitungen müssen auch dann weichen, wenn sich im Haus die Nutzungsbedingungen verändert haben. Angenommen der Nachwuchs ist ausgezogen und das ehemalige Kinderzimmer wird nun in ein großes Wellnessbad umgewandelt. Hier fehlen natürlich Trinkwasserleitungen, die angeschlossen werden müssen.
Rohre und Leitungen: Die Unterschiede
Im und rund ums Gebäude verlaufen verschiedene Leitungen und Rohre, die unterschiedliche Rollen haben und auf ganz verschiedene Weise einen Anschluss am Haus haben. Die wichtigste Unterscheidung ist die nach Trink- und Abwasserleitungen:
Trinkwasserleitungen
In jedem Haus bringen Trinkwasserleitungen das kühle Nass zu verschiedenen Zapfstellen, unter anderem Waschbecken, Dusche und Badewanne. Auch das WC wird meist mit Trinkwasser betrieben, wobei einige ökologische Verbraucher Regenwasser verwenden. Die Leitungen führen über die Warmwasserbereitung zum Verteiler im Keller sowie weiter zu jeder Etage des Hauses; von dort geht es zu den Entnahmestellen.

Wenn Sie selbst für Trinkwasserleitungen Material auswählen, sollte dieses vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) zugelassen sein. Der Grund: Minderwertiges Material könnte das Trinkwasser verunreinigen. Um Trinkwasserleitung zu verlegen, muss also unbedingt geeignetes Material gekauft werden. In den letzten Jahren haben sich Trinkwasserleitungen aus Kunststoff etabliert (zum Beispiel Polyethylen), da Korrosion bei ihnen keine Probleme darstellt und sie relativ leicht sind.
Früher wurden Wasserleitungen aus Stahl oder Kupfer verlegt beziehungsweise gelötet. Wer eine Wasserleitung löten lassen möchte, sollte wissen, dass sich dies inzwischen nicht mehr rentiert, da Kupfer oder Stahl keinen wirklichen Vorteil gegenüber Plastik haben.
Außerdem dürfen Kupferleitungen nicht zum Einsatz kommen, wenn der pH-Wert des Wassers kleiner als sieben ist; sollte der Wert größer sein, kommen Metallleitungen nicht infrage; Kunststoffrohre sind hingegen nie ein Problem.
Abwasserrohre
Schmutzwasser wird in jedem Haushalt in die Kanalisation über Abwasserrohre abgeführt. Wenn man ein Abwasserrohr verlegen möchte, muss man zwei verschiedene Rohre verwenden:
- Kanal-Grundrohre im Fundament führen das Wasser zur Kanalisation
- HT-Rohre sind im Haus für die Entwässerung zuständig
Bei der Verwendung von HT-Rohren sind eine Reihe von Normen zu beachten. Ein Grund, diese Arbeit dem Fachmann zu überlassen. Die Rohre stehen in Stärken von DN 40 bis DN 110 (mm) zur Verfügung. Für ein Waschbecken reicht die kleinste Nennweite, das WC benötigt meist 100 Millimeter breite HT-Rohre.
Eine weitere Herausforderung beim Verlegen des Abwasserrohrs ist das Gefälle: Dieses sollte zwei Zentimeter je Meter betragen. Wie Sie sehen können, ist es nicht einfach, ein Abwasser Rohr richtig zu verlegen. Überlassen Sie die Arbeit daher unbedingt einem Fachmann! Auf Sanitaer.org können Sie kostenlos und unverbindlich Fachbetriebe aus Ihrer Region kontaktieren!
Füllen Sie hierzu einfach unser benutzerfreundliches Kontaktformular aus und holen Sie sich so bis zu drei konkrete Angebote von Sanitärbetrieben aus der Umgebung! So können Sie nicht nur die Installation der Wasserleitungen in kompetente Hände legen – sondern sich auch zuvor fachmännisch beraten lassen und Kosten vergleichen!
Wasserleitung verlegen: Die Materialien und deren Kosten
Egal, ob Sie neue Rohre verlegen oder bestehende reparieren möchten – fachgerechtes Vorgehen ist das A und O, damit Sie nicht mit unangenehmen Folgeschäden kämpfen müssen. Bevor Sie sich allerdings Gedanken über das Verlegen der Leitungen machen können, müssen Sie sich zunächst über die möglichen Materialien und dazugehörigen Kosten informieren. Wir haben für Sie einen Vergleich zwischen Kupfer-, Edelstahl- und Kunststoffleitungen zusammengestellt:
Wasserleitungen aus Kupfer
Kupferoxid ist eines der widerstandsfähigsten und langlebigsten Materialien. In der Regel müssen Sie sich nach frühestens 50 Jahren Gedanken über einen Austausch der Rohre machen, wobei die meisten Leitungen sogar deutlich über 100 Jahre Verwendung finden. Bei saurem Wasser kann es allerdings passieren, dass sich das Metall löst und das Konsumieren des Wassers gesundheitsgefährdend sein kann.
Zudem steigen die Kupferpreise regelmäßig, weshalb die Kosten für die Anschaffung deutlich über denen aus anderen Materialien liegen. Für Leitungen über 10m mit einem Rohr von 10mm werden ungefähr 40-50 Euro fällig.
Wasserleitungen aus Edelstahl
Rohre aus Edelstahl sind ebenfalls sehr langlebig und zudem auch unbedenklich für die Gesundheit, da sie die Reinheit des Wassers nicht beeinflussen. Dies gilt allerdings nur für Rohre, die über sogenannte Pressfittings miteinander verbunden werden.
Beim Verschweißen der Edelstahlrohre können sich aus den Nähten Chrom und Nickel ablösen, was wiederum negative Auswirkungen auf die Wasserqualität und die Gesundheit haben kann. Mit rund 60 Euro für 10m sind Wasserrohre aus Edelstahl zudem ungleich teurer als andere Materialien.
Wasserleitungen aus Kunststoff
Wasserleitungen aus Kunststoff sind nicht nur am günstigsten in der Anschaffung (100m kosten in etwa 80 Euro) – sie verfügen auch über natürliche Eigenschaften, die ihnen klare Vorteile gegenüber der „Konkurrenz“ einräumen: Wasserleitungen aus Polyethylen (PE) oder Polyvinylchlorid (PVC) können nicht rosten und sind zudem flexibel, das heißt, dass sie beispielsweise dem Druck von gefrorenem Wasser standhalten können und nicht bersten.
Die glatte Oberfläche verhindert zudem eine Ablagerung von Kalk und Schmutz. So entfällt nicht nur das regelmäßige Entkalken der Wasserleitung – auch die Qualität des Wassers selbst bleibt unberührt. Mehr zu Kunststoffleitungen erfahren Sie in diesem Artikel.
Weitere Kostenfaktoren beim Verlegen von Wasserleitungen
Wie hoch sind die Kosten, um eine Wasserleitung zu verlegen? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, schließlich hängt sie nicht nur davon ab, welchen Werkstoff man verwendet und wer die Arbeit ausführt.
Grundsätzlich gilt: Wer Wasserleitungen im Eigenheim erneuern möchte, der sollte dies auf einen Schlag für alle Leitungen tun und nicht schrittweise. Niemand möchte jahrelang auf einer Baustelle leben. Außerdem ist der Zeit- und Kostenaufwand höher, wenn die Wände immer wieder aufgerissen werden müssen.
Ebenfalls ein Faktor in puncto Kosten sind die vorhandenen Kaltwasserleitungen. Handelt es sich um alte Zinkleitungen? Deren Ausbau ist etwas aufwendiger und somit kostspieliger.
Sparen können Sie, wenn Sie beim Verlegen die Kosten für die Materialien selbst tragen. Es gibt durchaus Installateure, die alles aus einer Hand anbieten. Sie schlagen aber oft etwas auf den Materialpreis auf; günstiger kommt man weg, wenn man die Rohre selbst kauft.
Noch ein Spartipp: Lassen Sie sich von einem ortsansässigen Installateur ein schriftliches Angebot machen und vergleichen Sie dieses mit den Preisen anderer Betriebe. Die Preise können von Anbieter zu Anbieter stark schwanken.
Um zur ursprünglichen Frage zurückzukommen: Es ist schwierig zu sagen, wie hoch die Kosten zum Verlegen einer Wasserleitung pro Meter sind. Ein erster Richtwert für den Preis für einen Meter Wasserleitung komplett verarbeitet- inklusive dem Material und Handwerkerkosten – beläuft sich auf etwa 25 Euro netto.
Dabei handelt es sich aber nur um einen ersten Anhaltspunkt, um die anfallenden Kosten einmal grob überschlagen zu können. Immobilienbesitzer können bei einer Kompletterneuerung durchaus mit Preisen im fünfstelligen Bereich rechnen – 20.000 Euro und mehr sind nicht unüblich.
Wasserrohr verlegen: Auf oder unter Putz?
In einem Neubau werden Kaltwasserleitungen Unterputz verlegt. Kunststoffrohre sind nicht unbedingt ansehnlich und können so komplett maskiert werden. Wie sieht die Situation aber aus, wenn man ein altes Zimmer in ein Bad umwandelt? Lohnt sich der Aufwand für eine Installation unter dem Putz?
Diese Frage muss jeder Hausbesitzer selbst beantworten. Fakt ist, dass das Verlegen einer Kaltwasserleitung auf Putz weitaus günstiger ist und bei Sanierungen häufig die beste Wahl ist. Die Hersteller von Wasserleitungen haben in den letzten Jahren formschöne Systeme geschaffen, die gut aussehen und zum Gesamtbild des Badezimmers beitragen. Einige Leitungen können sogar als Handlauf verwendet werden. In solchen Fällen sollte das Wasserleitungsmaterial aber nicht aus Plastik, sondern Metall bestehen.
Wasseranschluss verlegen: Besonderheiten in in Küche und Garten beachten!
Wasserleitungen befinden sich natürlich nicht nur im Wohnkomplex, sondern auch außerhalb der eigenen vier Wände. Wer eine grüne Oase besitzt, der wünscht sich mit Sicherheit einen Wasseranschluss im Garten. Die größte Herausforderung dabei ist dessen frostsichere Implementierung. Sie können glücklicherweise einige Vorbereitungen treffen, die dem Fachmann Arbeit ersparen und so die Gesamtrechnung reduzieren können.
Im Handel sind Wasserleitungs-Kunststoff-Systeme zu finden, die man zumindest einen Meter tief im Erdreich verlegen muss. Sonst besteht die Gefahr, dass die Leitung im Winter auffriert.
Oftmals sind es die Wasseranschlüsse in der Küche, die Probleme bereiten. Sie sind nicht dort, wo man sie gerne hätte und erschweren den Einbau der Möbel. Auch beim Umbau einer Küche werden diese Probleme oftmals bemerkbar.
Die gute Nachricht lautet: Der Wasseranschluss in der Küche lässt sich immer verlegen. Im besten Fall muss ein vorhandenes Rohr lediglich gekürzt und der neue Anschluss angelötet werden.
Etwas aufwendiger ist das Legen eines neuen Wasseranschlusses, wenn sich die Küche nun in einen neuen Raum befindet. Für diese Arbeit ist wiederum der Experte zuständig. Man kann ihm unter Umständen bei der Arbeit helfen, indem man Stemmarbeiten an der Wand ausführt – das reduziert die Kosten und den Zeitaufwand.
Als Heimwerker Wasserleitungen selbst verlegen
Während versierte Heimwerker eine Leitung theoretisch auch selbst mit einem guten Verlegeplan installieren können, sollte sich ein Fachmann zumindest um den Hausanschluss kümmern. Auch wenn das Verlegen von Wasserleitungen inzwischen einfacher ist als früher, spricht vieles für den Fachmann. Immer wieder wird unterschätzt man den hohen Zeitaufwand, den diese Arbeit verursacht:
- Es muss zunächst einmal ein Verlegeplan erarbeitet werden,
- anschließend muss man den Materialbedarf ermitteln und
- abschließend die Wasserleitungen verlegen.
Der Zeitaufwand rentiert sich aus Sicht der Preisersparnis selten. Ein Profi erledigt den Anschluss einer Leitung weitaus zügiger und garantiert zudem die Sicherheit und Qualität seiner Arbeit.
Risiken des Verlegens in Eigenregie
Wer Wasserleitungen verlegt, dem sollte das damit verbundene Risiko bewusst sein. Im Schadenfall trägt die Versicherung womöglich nicht die Kosten. Oftmals ist Verbrauchern nicht bewusst, welche Schäden ein Rohrbruch mit sich bringen kann. Schnell steht die Wohnung unter Wasser und beschädigt Möbel, Elektrogeräte sowie die Substanz der Immobilie.
Diese Schäden deckt im Regelfall die Hausratversicherung beziehungsweise Wohngebäudeversicherung ab. Die Voraussetzung: Die Rohre wurden fachgerecht von einem Profi angeschlossen. Wenn Sie es selbst machen bleiben Sie auf den Kosten meist sitzen.
Wie Sie Schäden an den Wasserleitungen vorbeugen können!
Wenn Sie sich für einen geeigneten Werkstoff entschieden haben, sollten Sie sich als Nächstes auf die Suche nach einem kompetenten Sanitärbetrieb machen, der die neue Wasserleitung verlegen kann. Es gilt zahllose Faktoren zu beachten, beispielsweise das sachgemäße Verbinden der einzelnen Rohre und den Einbau eines Druckminderers, sodass Sie als Laie der Arbeit des Profis Vertrauen schenken sollten.
Unabhängig vom Material der Wasserleitung sollten Sie diese ausreichend isolieren – insbesondere dann, wenn die Umgebungstemperaturen im Winter extrem niedrig sind. Hierfür können Sie beispielsweise im Keller, wo Sie freien Zugang zu Rohren haben, in besonders kalten Wintertagen zusätzlich noch Decken um die Wasserleitung legen.
Mit Frostschutzheizkabeln und Frostschutzmitteln können Sie bereits vor Eintritt der Minustemperaturen Ihre Wasserleitungen gut auf den Winter vorbereiten und etwaigen Schäden durch Rohrbrüche oder einem unterbrochenen Wasserfluss vorbeugen!
Fazit
Wenn Sie eine neue Wasserleitung verlegen möchten, müssen Sie sich zunächst Gedanken machen, welches Material sich für Ihre Zwecke am ehesten eignet und welches Budget Ihnen zur Verfügung steht – gerade bei entsprechenden Maßen können mehrere Hundert Euro zwischen einem Plastik- und einem Edelstahlrohr liegen.
Dabei sind Wasserleitungen aus Plastik nicht nur am günstigsten, sondern zudem auch am widerstandsfähigsten, da dieser Werkstoff nicht oxidiert und sich Kalk und Schmutz kaum ablagern können. Das eigentliche Verlegen sollten Sie in jedem Fall einem Sanitärprofi überlassen, der genauestens Maß nehmen kann, die einzelnen Leitungen zuverlässig miteinander verbindet und zusätzlich auch isoliert.
Da die Arbeiten aufwendig sind und die Hausratversicherung im Schadenfall nicht haftet, sollten Sie das Verlegen von Wasserleitungen lieber einem Profi überlassen.