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Wasseraufbereitung

Biologische Wasseraufbereitung: Algen und Keimen werden die Nährstoffe genommen!

Sanitaer.org Team
Verfasst von Sanitaer.org Team
Zuletzt aktualisiert: 19. August 2019
Lesedauer: 3 Minuten

Die biologische Wasseraufbereitung ist der Selbstreinigungskraft fließender und stehender Gewässer nachempfunden. Wie das funktioniert und wo solche Verfahren angewandt werden, erfahren Sie auf Sanitaer.org!

Mit dem Begriff „Wasseraufbereitung“ werden gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserbeschaffenheit bezeichnet. Dazu zählen sowohl physikalische, chemische als auch biologische Verfahren. Die biologische Wasseraufbereitung findet durch chemische und biologische Abbauprozesse statt und wird hauptsächlich in Kläranlagen, Kleinkläranlagen, Teichen und Schwimmteichen angewandt. Für Pools, Schwimmbäder und Trinkwassersysteme kommen in der Regel chemische und physikalische Maßnahmen zum Einsatz. Der folgende Artikel gibt Ihnen einen Einblick in die bei Klär- und Kleinkläranlagen angewandten Verfahren!

Biologische Wasseraufbereitung in Kläranlagen

In der klassischen Abwasserreinigung, wie sie in den meisten Kläranlagen angewandt wird, ist die biologische Wasseraufbereitung der zweite Teilschritt nach der mechanischen Reinigung. Die an dieser Stelle am häufigsten genutzte Methode ist das sogenannte Belebtschlammverfahren: Mikroorganismen wandeln dabei im Abwasser enthaltene organische Verbindungen – also solche, welche über ein Kohlenstoffgrundgerüst verfügen – in anorganische Verbindungen und Biomasse um. Dazu ist eine gute Belüftung und Durchmischung des Wassers notwendig, da die Mikroorganismen jedenfalls für einen Teil des Zersetzungsprozesses Sauerstoff benötigen. In einem sogenannten Nachklärbecken setzt sich diese Biomasse dann ab, während das deutlich sauberere Wasser abgeleitet und weiter gereinigt wird. Der dritte Teilschritt besteht meist aus einer chemischen Aufbereitung.

Kleinkläranlagen bedienen sich ebenfalls der biologischen Wasseraufbereitung!

Auch in Kleinkläranlagen kommen in der Regel natürlich vorkommende Mikroorganismen zum Einsatz, um das Wasser zu reinigen. Diese Anlagen werden übrigens auch als Biokläranlage bezeichnet, da sie sich meist ausschließlich mit Verfahren der biologischen Wasseraufbereitung arbeiten. Doch wer benötigt eine Biokläranlage, wenn es Klärwerke gibt?

Einige Gemeinden oder einzelne Gebäude sind aus wirtschaftlichen Gründen nicht an das kommunale Abwassersystem, also an die Kanalisation, angeschlossen. Damit das in Haushalt und Industrie produzierte Abwasser nicht direkt in den Erdboden sickert und somit die Umwelt belastet, benötigen solche Gebäude eine Kleinkläranlage. Auf dem Markt sind verschiedene Systeme erhältlich, welche sich unterschiedlicher Verfahren der biologischen Wasseraufbereitung bedienen. Dazu gehören unter anderem:

  • Festbett- / Wirbelbettverfahren
  • SBR-Anlagen
  • Durchfluss- / Belebtschlammverfahren
  • Tropfkörperverfahren
  • Membranfiltration
  • Pflanzenkläranlagen

Jedes dieser Systeme benötigt auch einen passenden Klärbehälter! Zur Auswahl stehen:

  • Ringbau-Sammelgrube
  • Monolithische Sammelgrube
  • Kunststoffbehälter

Für weitere Informationen und eine individuelle Beratung wenden Sie sich bitte an einen Fachbetrieb! Dieser wird generell spätestens für Planung und Einbau sowie für spätere Wartungsarbeiten benötigt. Nutzen Sie dafür unkompliziert und kostenlos unser Online-Formular!

Fazit

Die biologische Wasseraufbereitung orientiert sich an der natürlichen Selbstreinigungskraft des Wassers. An dieser sind einerseits Mikroorganismen und Wasserpflanzen beteiligt, andererseits spielt die Belüftung und Bewegung des Wassers eine Rolle. Angewandt werden diese Nachempfindungen der Natur beispielsweise in Kläranlagen oder Kleinkläranlagen.

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Sanitaer.org Team
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