Gerät Feuchtigkeit in Wände, Decken oder Böden eines Hauses, kann ein solcher Wasserschaden einiges anrichten. Erhebliche Sanierungsmaßnahmen können notwendig werden, um den Schaden zu beheben. Deshalb sollten Sie Räume mit einer hohen Feuchtigkeit wie das Bad von Anfang an optimal abdichten – vor allem im Bereich der Badewanne und der Dusche. Um alles wirklich wasserdicht zu bekommen, verwenden Sie unter anderem Dichtband, Dichtfolie und Dichtmanschetten – die Utensilien erhalten Sie zum Teil auch in Dichtsets.
Alles auf einen Blick:
- Das Badezimmer sollte optimal abgedichtet sein, um die Bausubstanz des Hauses zu schützen.
- In Deutschland gibt es eine Norm, an die sich Fachbetriebe halten müssen, und zwar die Norm DIN 18534.
- Zur Abdichtung werden vor allem Polymerdispersionen in Form von Flüssigfolie verwendet.
- Grundlage für die optimale Abdichtung ist die gründliche Vorbereitung des Untergrundes.
- Alle Ränder und Ritzen, die zwischen Anbauelementen entstehen, sollten zudem mit Silikon verschlossen werden.
Abdichtung Bad: Schritt für Schritt
Wer auf Nummer sicher gehen möchte, dass bei der Badabdichtung auch wirklich alles nach Vorschrift erfolgt und vor allem nachhaltig sicher und wasserdicht ist, der sollte sich an einen Profi wenden.
Möchten Sie das Badezimmer selbst vor Spritzwasser und Wasserschäden schützen, müssen Sie vor allem an folgende Bereiche denken:
- Dusche abdichten
- Bodenabdichtung
- Badewanne abdichten
- Waschbecken abdichten
- Waschmaschinen- und andere Anschlüsse sichern
1. Bereiten Sie den Untergrund vor
Der Untergrund ist entscheidend für die spätere Durchlässigkeit von Feuchtigkeit. Im Bereich des Bodens sollte daher immer ein Untergrund gewählt werden, der nicht feuchtigkeitsempfindlich ist. Hierzu gehören spezielle imprägnierte Feuchtraumplatten, zementgebundene Platten oder auch Beton für den Boden. Aber selbst der ist nicht zu 100 Prozent dicht gegen Wasser.

Die Bad Flächen sollten vor der Abdichtung immer sauber und frei von Fett oder Staub sein. Unebenheiten können Sie mit selbstverlaufender Spachtelmasse ausgleichen.
2. Abdichtung mit entsprechenden Dichtstoffen
Ehe Sie die Dichtstoffe auftragen, decken Sie alle Flächen, die nicht bearbeitet werden sollen, sorgfältig ab. Zudem sollten Sie stark saugende Flächen grundieren. Das trägt dazu bei, dass die flüssigen Dichtstoffe später besonders gut halten. Starten Sie den Anstrich in den Ecken und bei den Übergängen vom Boden zur Wand und tragen Sie die Grundierung nicht zu dick auf.

Anschließend werden die Dichtstoffe aufgetragen. Hier werden bevorzugt flüssig zu verarbeitende Verbundabdichtungen verwendet. Vor allem Polymerdispersionen und Kunststoff-Mörtel-Kombinationen. Reaktionsharze werden eher eingesetzt bei Räumen, die zum Beispiel regelmäßig mit dem Hochdruckreiniger gesäubert werden und/oder chemischen Einwirkungen (zum Beispiel durch spezielle Reiniger) ausgesetzt sind.
Arbeiten Sie mit sogenannten Dichtungsbahnen, müssen Sie unbedingt darauf achten, dass sich hierbei keine Blasen bilden. Sie arbeiten zudem mit einer Verbundabdichtung. Das bedeutet, dass die einzelnen Bahnen bündig abschließen und nicht überlappen.
3. Dichtbänder für Ecken und Kanten
Um sicherzustellen, dass auch in die Ecken von Dusche und Co keinerlei Feuchtigkeit eindringen kann, sollten Sie in diesen Bereichen mit sogenannten Dichtbändern an den Übergängen arbeiten. Diese kleben Sie in den noch feuchten Anstrich. Achten Sie darauf, dass das Dichtband komplett haftet, sodass keine Feuchtigkeit darunter laufen kann.

4. Anschlüsse dicht machen
Das Abdichten aller Anschlüsse, zu denen beispielsweise auch der Waschmaschinenanschluss an der Wand gehört, sollte ebenfalls sorgfältig erfolgen, damit hier später kein Wasser eindringen kann. Zu diesem Zwecke verwenden Sie am besten statt Dichtband die sogenannten Dichtmanschetten. Diese werden um die Anschlüsse herum gelegt und sorgen in Kombination mit den Dichtbändern für eine optimale Abdichtung in der Nasszelle.
Was bedeutet die Norm DIN 18534?
Wird ein Bad durch einen Profi abgedichtet, muss dieser sich an der DIN 18534 Norm orientieren, die Regelungen zu den Einwirkungsklassen von Wasser sowie zur Rissklassen für Untergründe enthält. Da bei Badewannen und Duschtassen nur eine Spritzwasserbeanspruchung auftreten kann, werden diese Bereiche der Wassereinwirkungsklasse W1-I zugeordnet. Bei bodengleichen Duschen beziehungsweise begehbaren Duschen und dem entsprechenden Ablauf müssen Sie aufgrund hoher Wassereinwirkung mit W2-l rechnen. Bei den Rissklassen der Abdichtungsuntergründe finden sich in der Norm DIN 18534 die Klassen R1-I bis R3-I – je nachdem, wie starr zum Beispiel auch die Fugen sind.
Tipps für die Abdichtung
Wie hoch sollte die Badabdichtung erfolgen und was ist hierbei zu beachten? Nachfolgend erhalten Sie einige wichtige Tipps.
Wie hoch muss ich abdichten?
- Badewanne: Die Badewanne sollte komplett abgedichtet werden. Außerdem verlegen Sie das Dichtmaterial bis auf eine Höhe von 20 Zentimetern oberhalb der Armatur.
- Dusche: Die Duschabdichtung erfolgt bis zu einer Höhe von mindestens 30 Zentimeter oberhalb der Dusche.
- Fußbodenrand: Das Gewebe sollte am Rand des Fußbodens etwa 15 Zentimeter weit an der Wand nach oben verlegt werden.

Wenn Sie sich unsicher sind oder vielleicht auch einfach die Zeit nicht haben, Ihr Bad oder Ihre Dusche selbst abzudichten, dann können Sie sich natürlich jederzeit an einen Profi wenden. Er hilft Ihnen gerne weiter.
Was benötigt man zur Abdichtung eines Badezimmers?
- streichfähige Abdichtung
- Fugenmasse
- Abdichtmanschetten
- Abdichtband
- Farbroller und Pinsel
- Silikon
- flexibler Dünnbettmörtel
- Fliesenkleber
Es ist sinnvoll, das Material von einer Marke zu kaufen. Sie können auch auf ein Abdichtungsset zurückgreifen. Ein solches Dichtset enthält dann zum Beispiel für eine Duschtasse beziehungsweise Wanne Dichtungsanstrich, Dichtungsband und Dichtmanschetten – oft zu einem fairen Preis.
Badabdichtung Kosten
Wie teuer die Badabdichtung wird, richtet sich vor allem danach, ob Sie die Arbeiten selbst durchführen oder einen Experten beauftragen. Einen Profi, der das Badezimmer für Sie abdichtet, finden Sie beispielsweise bei Sanitaer.org.
Wie viel kostet die Abdichtung eines Badezimmers?
Grundsätzlich muss man bei der Abdichtung des Bades zwischen den Kosten fürs Material und den Handwerkerkosten entscheiden.
Wir möchten in diesem Beispiel von einem Badezimmer mit einer Größe von circa zehn Quadratmetern Bodenfläche ausgehen.
- Kosten für das Material
Für ein Bad mit einer Größe von circa zehn Quadratmetern müssen Sie mit Materialkosten in Höhe von etwa 300 Euro rechnen.
- Kosten für den Handwerker
Der Handwerker wird für das Abdichten des Badezimmers in etwa 800 bis 900 Euro verlangen. Wie hoch die Kosten im Einzelnen liegen, hängt auch vom Stundenlohn ab. Am besten fordern Sie unverbindliche Kostenvoranschläge an. Vergleichen Sie verschiedene Anbieter miteinander, um ein gutes Gefühl für die Gesamtkosten zu bekommen.
Wo kann man beim Abdichten des Bades Kosten sparen?
Kosten sparen können Sie vor allem, indem Sie das Bad selbst abdichten. Die Arbeit ist nicht sehr kompliziert und kann, mit ein bisschen handwerklichem Geschick, auch ohne viel Planung relativ schnell von Laien durchgeführt werden. Ein Profi stellt sicher, dass am Ende wirklich keine Feuchtigkeit in das Bauwerk eindringt. Hierfür profitieren Sie sogar von einer Gewährleistung und damit gegebenenfalls einer Nachbesserung. Zudem haben Sie die Möglichkeit, die Handwerkerkosten von der Steuer abzusetzen.
Fazit
Um die Bausubstanz eines Hauses zu schützen, ist es essenziel, das Badezimmer optimal abzudichten. Andernfalls kann dies zu erheblichen baulichen Mängeln und im Zuge der Sanierung zu enormen Kosten führen. Deshalb ist es wichtig, beim Abdichten des Bades sorgsam vorzugehen und im Zweifelsfall lieber einen Profi zu engagieren.