Außenbalkone sind ständigen Witterungseinflüssen, insbesondere durch Regen, ausgesetzt. Dabei muss das Regenwasser kontrolliert und automatisch abfließen können, um Feuchtigkeitsschäden an der Fassade zu vermeiden. Erfahren Sie auf Sanitaer.org, wie eine Balkonentwässerung eingerichtet werden kann.
Balkone sind kleine, private Wohlfühloasen außerhalb der eigenen vier Wände. Besonders im Sommer beliebt, laden sie zum Verweilen und Sonnenbaden ein. Dabei sind sie in jeder Jahreszeit ständig wechselnden Verhältnissen der Witterung – insbesondere Niederschlag – ausgesetzt. Vor allem durch Regen oder Tauwasser kann eine Durchfeuchtung des Balkons entstehen, sofern keine geeignete Möglichkeit vorhanden ist, das Niederschlagswasser kontrolliert und sicher abtransportieren zu können. Damit das Wasser nicht in Mauerwerk und Fassade sickern und ernsthafte Schäden zum Beispiel an der Statik ausrichten kann, ist eine Balkonentwässerung erforderlich. Zur sicheren Ableitung des Wassers werden in und am Balkon Entwässerungssysteme montiert, die das Abfließen problemlos und permanent ermöglichen und Ihren Balkon somit vor Schäden bewahren.
Systeme zur Balkonentwässerung einbauen
Um eine Balkonentwässerung durchzuführen und den Balkon somit vor einer Durchfeuchtung zu schützen, muss ein Gefälle von 1,5 Grad berücksichtigt werden, damit sich kein Wasser stauen kann. Parallel kann eine geeignete Regenrinne an den unteren Rand des Balkons montiert werden. Dabei läuft das Wasser über den Rand des Balkonbodens und wird durch die Rinne zu einem Eckpunkt geleitet, an dem es schließlich abtropfen kann. Neben dieser Variante reicht es bei kleineren Balkonen meist aus, wenn diese mit einem Bodenablauf an der niedrigsten Stelle ausgestattet sind und das Wasser so über ein Fallrohr nach unten geleitet wird. Größere Balkone hingegen erfordern den Einsatz einer Ablaufrinne. Hierbei funktioniert das Prinzip gleichermaßen wie ein Dachentwässerungssystem, bei dem das vorhandene Regenwasser aufgefangen, gesammelt und abgeleitet wird. Doch auch bei einem bereits installierten Balkonentwässerungssystem kann es vorkommen, dass größere Wassermassen zu langsam abtransportiert werden. Um auch hier eine Lösung zu bieten, werden Notentwässerungssysteme verbaut, die nur dann zum Einsatz kommen, wenn sie tatsächlich benötigt werden. Dies kann zum Beispiel geschehen, wenn ein gewisser Wasserstand auf dem Balkon erreicht wird.
Die Balkonentwässerung nach Richtlinien der DIN 1986-100
Die Entwässerung des Balkons muss nach speziellen Richtlinien erfolgen, die in der DIN 1986-100 festgehalten sind. Dabei wird unter anderem vorgeschrieben:
- Eine Balkonentwässerung soll die Beeinträchtigung von Dritten durch das sichere Ableiten von Regenwasser verhindern.
- Tropfleisten dürfen bei mehrgeschossigen Gebäuden nicht verwendet werden. Da die Tropfen des oberen Balkons auf den darunter liegenden fallen würden und somit Dritte beeinträchtigen könnten. Dementsprechend bedarf es den Einsatz von Balkonentwässerungs-Rinnen.
- Balkone mit einer umlaufenden Brüstung müssen separat vom Fallrohr der Dachentwässerung angeschlossen sein, da ansonsten eine erhöhte Gefahr der Verstopfung – beispielsweise durch Laub – besteht.
Die Einhaltung der Richtlinien wird nicht nur bei mehrgeschossigen Gebäuden empfohlen, sondern auch bei Einfamilienhäusern. Lassen Sie sich durch einen Fachmann über die, für Sie geeignete Variante beraten und einen Vorschlag für die Balkonentwässerungs-Kosten unterbreiten.