Mithilfe der Dachentwässerung soll überschüssiger Niederschlag gezielt vom Dach abgeleitet und die Häuserfassade geschützt werden. Regenrinnen, Abläufe und Fallrohre sorgen dafür, dass das Mauerwerk nicht kontinuierlich durchnässt wird, und beugen somit effektiv der Riss- und Schimmelbildung vor.

Eine funktionierende Dachentwässerung sorgt dafür, dass die Fassade eines Gebäudes nicht von abfließendem Regenwasser durchnässt wird. Auf diese Weise wird der Riss- und Schimmelbildung im Mauerwerk effektiv vorgebeugt und hohe Reparaturkosten verhindert. © Sanitaer.org
Regenrinnen sind trotz der eher unscheinbaren, fast schon unschönen Optik ein fester Bestandteil der meisten Gebäude. Ihre Funktionsweise ist – zumindest auf dem Papier – gleichermaßen simpel wie auch essenziell für den Schutz der Häuserfassade. Dabei steckt hinter der einfachen Bauweise der Dachentwässerung ein komplexes System an Berechnungen, Richtlinien und Anforderungen an das Material. Sanitaer.org informiert Sie in diesem exklusiven Beitrag über die unterschiedlichen Entwässerungssysteme und ihre Funktionsweise. Zusätzlich sagen wir Ihnen, welche Vorschriften und Richtlinien zu befolgen sind und geben Ihnen die Möglichkeit, kostenlos und unverbindlich Sanitärprofis aus Ihrer Region zu kontaktieren, die Sie rund um das Thema der Dachentwässerung informieren und etwaige Baumaßnahmen durchführen können.
Die gängigsten Systeme zur Dachentwässerung
Die Konstruktion des jeweiligen Daches (Sattel- oder Flachdach) und der durchschnittliche regionale Niederschlag entscheiden maßgeblich über das zu verwendende System zur Dachentwässerung. Grundsätzlich kann zwischen drei Systemen unterschieden werden, die wir Ihnen im Folgenden kurz vorstellen möchten.
Die klassische, vorgehängte Regenrinne
Die gängigste Form, wie Sie Ihr Dach zuverlässig entwässern können. Regenrinnen werden am Ende der jeweiligen Dachschrägen angebracht und fangen herabfließendes Wasser ab. Durch ein leichtes Gefälle der Regenrinne fließt das Regenwasser in Richtung des Fallrohres ab und kann sich somit nicht anstauen. Da überschüssiger Niederschlag über die Schräge der Dacheindeckung abfließen muss, ist dieses System nur für sogenannte Satteldächer geeignet und auch nur bei diesen anzuwenden.
Die Flachdachentwässerung
Während bei Satteldächern die Schrägen der Dachkonstruktion das Ablaufen des Regenwassers ermöglichen, ist bei Flachdächern ein anderer Ansatz notwendig und eine Regenrinne daher nicht dienlich. Bei abgeflachten Dächern muss es innerhalb der Dachfläche einen Abfluss für Regenwasser geben und die Fläche als solche leicht in Richtung der Wasserabführung geneigt sein. Auf diese Weise kann das Wasser gezielt abfließen und staut sich nicht auf der scheinbar ebenen Dachfläche, die mit der Zeit unter der großen Last großer Wassermengen einbrechen würde. Ein gleichmäßiges Gefälle im Flachdach ist daher unerlässlich und das entscheidende Kriterium für ein problemloses Ablaufen.
Die innenliegende Dachentwässerung
Wenn Ihnen die Optik Ihres Hauses sehr wichtig ist und Sie sich nicht mit deiner tristen, vorgehängten Regenrinne arrangieren möchten, können Sie mit einer innenliegenden Dachentwässerung stilvoll Ihr Regenwasser ableiten. Während es ist der Funktionsweise keine nennenswerten Unterschiede zur klassischen Regenrinne gibt, liegt der große Unterschied in der Integration in die Dachfläche. So wird eine innenliegende Dachentwässerung direkt in die Dachschräge eingebaut und nicht erst am Ende angehangen. Der Vorteil: Vom Boden aus ist die Dachentwässerung nicht zu sehen. Dafür ist es unerlässlich, dass dieses Entwässerungssystem ordnungsgemäß eingebaut und das Dach hinreichend abgedichtet, gedämmt und isoliert wird. Bereits kleinste Risse oder undichte Stellen können dazu führen, dass unbemerkt literweise Regenwasser in das Mauerwerk und die Dachfläche laufen kann und somit unweigerlich zu der Bildung von Schimmel und Rissen führt. Im Gegensatz zu einer Dachrinne, bei der Sie undichte Stellen bereits vom Boden aus sehen, müssen Sie bei einer innenliegenden Dachentwässerung also zusätzlich gewissenhaft auf eine reibungslose Funktionsweise achten!
Nicht nur bei Dächern können Entwässerungssysteme für eine Entlastung bei starkem Niederschlag sorgen. Auch auf Ihrem Balkon können große Wassermengen zu ernst zu nehmenden Wasserschäden führen, weshalb eine funktionierende Balkonentwässerung gerade bei offenen Varianten unerlässlich ist. Mehr zu diesem Thema erfahren Sie an dieser Stelle.
Vorschriften und Berechnung
Die wichtigsten Vorschriften rund um die Dachentwässerung können Sie in der für Europa geltenden DIN EN 12 056-3 sowie in der speziell für Deutschland ergänzenden DIN 1986-100 nachlesen. Zu den wichtigsten Vorschriften zählen:
- Schmutz- und Regenwasserleitungen dürfen nur außerhalb des Gebäudes zusammengeführt werden.
- Grundleitungen müssen innerhalb von Gebäuden als Gesamtleitung und nicht einzeln verlegt werden.
- Bei Grund- und Sammelleitungen sollte alle 20 Meter eine Öffnung zur Reinigung vorhanden sein. Bei komplett geraden Leitungen, die ohne Richtungsveränderung verlaufen, reicht es, wenn eine derartige Öffnung alle 40 Meter vorkommt.
- Das Gefälle der Wasserleitungen sollte pro Meter bei mindestens 0,5 Zentimetern liegen.
- Notentwässerungssysteme dürfen nicht mit der Kanalisation verbunden sein, damit diese bei sehr starkem Niederschlag nicht noch zusätzlich belastet werden.
Während die Normen und gesetzlichen Regelungen verbindlich und dank der DIN 1986-100 auch schriftlich festgelegt sind, ist es relativ schwierig, pauschale Angaben zu machen, wie viel eine Dachentwässerung kosten kann. Hierfür muss für jedes Gebäude eine individuelle Berechnung der notwendigen Dachentwässerung vorgenommen werden. Diese umfasst insbesondere die folgenden Eckdaten:
- Die Größe des Daches
- Die Art und Beschaffenheit des Daches (ohne oder mit Auflast)
- Die durchschnittliche Niederschlagsmenge für diese Region
Einen ersten Richtwert können Sie mithilfe einer kostenlosen Online-Berechnung erhalten. Derartige Berechnungen ersetzen allerdings nicht den Fachmann, der mit seiner jahrelangen Erfahrung und seinem technischen Know-how eine objektbezogene Beratung anbieten kann. Wenn auch Sie genau erfahren möchten, welches Entwässerungssystem sich für Ihr Gebäude empfiehlt und wie viel die eigentliche Montage der Dachrinnen, Abflüsse und Fallrohre Sie kosten kann, sollten Sie einen Fachbetrieb aus Ihrer Region kontaktieren. Nur auf Sanitaer.org finden Sie kompetente Ansprechpartner aus der Umgebung, die Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen können. Überzeugen Sie sich selbst und holen Sie sich noch heute kostenlos und unverbindlich Angebote über unser benutzerfreundliches Angebots-Portal ein!