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Rohrreinigung

Die Dichtheitsprüfung: Kosten, Gründe und Vorgehen

Sanitaer.org Team
Verfasst von Sanitaer.org Team
Zuletzt aktualisiert: 15. März 2013
Lesedauer: 3 Minuten

Für den Gesetzgeber gibt es gute Gründe für eine vorgeschriebene Dichtheitsprüfung. Die Kosten hierfür entstehen für Grundstückseigner, da private Abwasserkanäle lecken und das Grundwasser verunreinigen. Sanitaer.org informiert darum im folgenden Artikel über die Hintergründe und anfallende Kosten von Privathaushalten.

Inhaltsverzeichnis
  1. Ursachen
  2. Kosten
  3. Fazit

Die Bundesregierung geht davon aus, dass über 50 % der Hausanschlüsse in Deutschland leck oder von Verschleiß betroffen sind. Daher wurde in § 18 b des Gesetzes zum Wasserhaushalt in Verbindung mit DIN 1986/30 beschlossen, dass bis Ende 2015 alle Abwasserleitungen eines Grundstückes wieder sämtliche vorgeschriebenen Standards erfüllen. Erreicht werden soll dies durch eine Dichtheitsprüfung. Kosten für die Prüfung und alle gegebenenfalls nötigen Reparaturen fallen dabei für den Eigentümer des Grundstücks an.

Ursachen für Dichtheitsprüfung und Kosten für Privathaushalte

Jeder Grundstückseigentümer ist für die korrekte Entsorgung seines Abwassers verantwortlich. Um langfristig Schäden für die Umwelt zu vermeiden, wurde eine Dichtheitsprüfung der Abflussrohre privater Haushalte bis 2015 angeordnet. Eigentlich ist die Dichtheitsprüfung der Abwasserrohre für alle privaten Haushalte in einem Intervall von 20 Jahren sowieso vorgesehen. Aber aufgrund von Bedenken bezüglich unkontrolliertem Austritt von Schmutzwasser in den Boden oder der Verunreinigung des Grundwassers durch Schäden, Rückstau und Überschwemmung der Kanalisation sah sich die Bundesregierung zum Setzen dieser Frist veranlasst. Dichtheitsprüfung, Kosten- und Sanierungsaufwand sowie nötige Umbauten fallen daher auch auf die jeweiligen Grundstückseigner. Um seiner Pflicht nachzukommen, stehen Grundstücksbesitzern drei Verfahren zur Verfügung: Die Druckprüfung der Abwasserleitungen, eine Dichtheitsprüfung mit Wasser und die TV-Inspektion des Kanals.

UNSER TIPP:
Achten Sie darauf, dass ein Gutachter mit staatlicher Erlaubnis die Abwasserleitung inspiziert. Dieser händigt dem Besitzer vom Grundstück danach ein Protokoll über den Zustand der Abwasserleitung aus, das entweder einbehalten oder an die Gemeinde weitergereicht wird. Daher haben nur zertifizierte Kräfte eine Zulassung für die Druckprüfung. Kosten können gesenkt oder Bedenken bei Sanierungsmaßnahmen zerstreut werden, indem ein unabhängiger zweiter Fachmann nach der Prüfung getrennt engagiert wird. So ist ein Profitstreben des Gutachters nach der Inspektion auszuschließen.

Die Dichtheitsprüfung: Kosten planen und senken

Einige Punkte sind zu beachten, um eine Abwasser-Dichtheitsprüfung durchführen zu lassen: Rohrlänge, Verzweigungen und die Verschmutzung können sich auf den Preis auswirken. Dieser kann daher zwischen 300 und 600 Euro betragen. Sofern es dabei zu keinen Komplikationen kommt, sollte die Reinigung und Inspektion für ein Einfamilienhaus ca. 300 €, für ein Zweifamilienhaus ca. 350€ und für ein Dreifamilienhaus ca. 450 € kosten. Der Preis sinkt noch weiter, vergeben Nachbarn zusammen einen Auftrag für eine Dichtheitsprüfung. Kosten für die Anfahrt werden so aufgeteilt und ein Rabatt für die Dichtheitsprüfung des Kanals kann womöglich ausgehandelt werden. In Nordrhein-Westfalen können sogar eventuelle Kosten für eine Sanierung der Abwasserleitung mit einer Förderung herabgesetzt werden (Stand: 28.02.2013).

Fazit

Aus Gründen des Umweltschutzes sind Grundstückseigentümer dazu verpflichtet, bis 2015 ihre Schmutzwasserabflüsse inspizieren zu lassen. Die Abwasser-Dichtheitsprüfung, Kosten und eventuelle Baumaßnahmen übernimmt hierfür Besitzer des Grundstücks, weil er vor dem Gesetz für den einwandfreien Betrieb dieser Anlage verantwortlich ist. Die Prüfung kann auf drei Wege durchgeführt werden: mit Wasser, Druckluft oder einer TV-Inspektion. Letztere Möglichkeit bietet sich jedoch nur privaten Haushalten an. Dafür sind ungefähr 300-600 Euro zu veranschlagen. Doch durch gemeinschaftliche Auftragsvergabe der Nachbarschaft lassen sich auch Kosten verringern. Falls gebaut werden muss, bietet sich – derzeit zumindest in NRW – die Möglichkeit, eine Förderung zu beantragen.

Über unsere*n Autor*in
Sanitaer.org Team
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