Ihr Wasserhahn tropft oder es kommt kein warmes Wasser mehr? Der Grund könnte eine kaputte Mischbatterie sein. Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie die alte Armatur in Ihrem Bad auch selbst reparieren oder wechseln.
Alles auf einen Blick:
- Mithilfe von Mischbatterien stellen Sie ein, in welcher Menge und Temperatur das Wasser aus dem Wasserhahn laufen soll.
- Früher waren dafür zwei Griffe am Wasserhahn üblich. Heutzutage ist es standardmäßig nur noch ein Hebel.
- Funktioniert die Mischarmatur nicht mehr, liegt das meist an einer verkalkten Kartusche, einer undichten Abdichtung oder einer kaputten Mechanik.
- Oft ist es am sinnvollsten, die gesamte Armatur gegen ein neues Modell auszutauschen. Mit ein bisschen handwerklichem Geschick ist das auch von Hobby-Handwerkern zu schaffen.
Definition und Funktion
Jeder hat sie zu Hause und nutzt sie in verschiedenen Situationen am Tag: die Mischbatterie am Waschbecken, in der Dusche und an der Badewanne.
Was ist eine Mischbatterie?
Im Allgemeinen ist sie eine technische Vorrichtung, an der Ventile bedient werden, um Flüssigkeiten oder Gase zu vermischen. Das klingt zwar kompliziert, aber Sie benutzen Mischarmaturen mehrmals täglich in Ihrem Zuhause: am Waschbecken, in der Dusche und an der Badewanne.

Mit dieser Mischarmatur stellen Sie ein, in welcher Menge und Temperatur das Wasser aus dem Wasserhahn fließen soll. Je nachdem, wie Sie es wünschen, kommt das Wasser entweder als schwacher oder starker Strahl und kalt, lauwarm oder heiß aus der Leitung.
Welche Mischarmaturen gibt es?
Mischarmaturen gibt es in unterschiedlichen Bauformen. Die gebräuchlichste Form ist die sogenannte Einhandarmatur, mit der Sie über einen einzigen Hebel, also einhändig, Wassermenge und Temperatur bestimmen. Synonyme Bezeichnungen dafür sind unter anderem Einhandmischer oder Einhebelmischbatterie.
Eine ältere und mittlerweile nur noch selten verbaute Variante von Mischarmaturen hat zwei einzelne Drehgriffe, mit denen kaltes und warmes Wasser separat geregelt wird. Für Bäder und Küchen im Retro-Look sind diese sogenannten Zweigriffmischer nach wie vor beliebt.
Eine moderne Bauform ist die sogenannte Thermostat-Mischbatterie, die die Wassertemperatur beim Duschen oder Baden konstant hält. Die gewünschte Temperatur wird vorher auf eine bestimmte Temperatur eingestellt.
Wie funktionieren Mischarmaturen?
Unabhängig von der Bauform funktionieren alle Mischformen nach dem gleichen Prinzip: heißes und kaltes Wasser wird so dosiert, dass die gewünschte Temperatur aus dem Hahn läuft.
Im Inneren der Armatur befindet sich dafür ein spezielles Ventil. Bei Einhebelmischern beispielsweise besteht es meist aus einer feststehenden, runden Platte mit drei Löchern: ein Loch für die Warmwasserleitung, eines für die Kaltwasserleitung und eines für den gemischten Ablauf. Hinter dieser Platte liegt eine bewegliche Scheibe, die sich mit dem Griff am Wasserhahn drehen lässt. So kann die Zulaufmenge aus Warm- und Kaltwasserleitung geregelt werden. Diese Konstruktion im Inneren der Mischarmatur wird als Kartusche bezeichnet.
Steht der Wasserhahngriff genau mittig, laufen kaltes und heißes Wasser in der gleiche Menge aus dem Wasserhahn.
Mischbatterie defekt: Ursachen und Anzeichen
Die Mischarmatur der Dusche wird meist jeden Tag verwendet. Kalkhaltiges Wasser und der Verschleiß durch die tägliche Nutzung sind in der Regel der Grund für einen Defekt. Beginnt der Wasserhahn zu tropfen oder fliest nicht mehr genügend Wasser, sollten Sie frühzeitig reagieren.
Was sind die Ursachen und Anzeichen für kaputte Mischbatterien?
Im Wesentlichen kommen drei Gründe für eine defekte Mischarmatur infrage.
Eine der häufigsten Ursachen ist eine verkalkte Kartusche. Der festgesetzte Kalk lässt dann nur noch wenig Wasser hindurch und kann an Thermostatarmaturen sogar die Temperatureinstellung beschädigen. Da in vielen Regionen sogenanntes hartes bis sehr hartes Wasser vorherrscht, lässt sich eine allmähliche Verkalkung nicht verhindern. Selbst dann nicht, wenn Sie regelmäßig entkalken. Möglicherweise ist auch eine Dichtung porös oder hart geworden. Es könnte auch ein mechanisches Problem an der Mischkartusche vorliegen, wodurch sich die Regelscheibe innen verklemmt hat oder der Griff außen sich nicht mehr problemlos verstellen lässt. Das passiert einfach durch die tägliche Nutzung und häufige Betätigung des Hebels.
Typische Anzeichen, die auf eine defekte Mischarmatur hinweisen, erkennen Sie daran, dass:
- der Wasserhahn tropft (Ursache: oft eine undichte Abdichtung)
- wenig oder kaum Wasser bei voll aufgedrehtem Hahn fließt (Ursache: oft eine verkalkte Kartusche)
- kaum oder kein heißes Wasser kommt (Ursache: oft eine defekte Mechanik)
Wie lassen sich kaputte Duscharmaturen vermeiden?
Duschen werden in der Regel täglich und oft von mehreren Bewohnern genutzt. Damit die Mischarmatur dieser regelmäßige Nutzung und dem dadurch hohen Verschleiß möglichst lange standhält, sollten nur qualitativ hochwertige Mischbatterien eingebaut werden.
Oft ist der Grund für den Defekt aber auch zu kalkhaltiges Wasser, das die Kartusche verschmutzen kann. Bei diesem Problem bringt leider auch die qualitativ beste Mischbatterie nichts. Leben Sie in einer Region mit hartem, also sehr kalkhaltigem Wasser, hilft auf Dauer nur der Einbau einer Wasserenthärtungsanlage. Wenn Sie nicht wissen, ob oder wie kalkhaltig Ihr Wasser ist, können Sie sich in den städtischen Wasserwerken nach der Wasserhärte erkundigen.
Duscharmatur reparieren oder wechseln
Stellen Sie fest, dass die Mischkartusche nicht mehr einwandfrei funktioniert, müssen Sie dafür nicht zwingend einen Handwerker beauftragen. Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie die Reparatur oder den Austausch auch selbst vornehmen.
Wie lässt sich die Mischbatterie im Bad reparieren?
Ist das Problem eine undichte Abdichtung, müssen Sie lediglich Dichtungsringe in der passenden Größe im Baumarkt organisieren und gegen die alten Dichtungen in den Wasserzuläufen austauschen.
Vermuten Sie ein Kalkproblem, so können Sie die komplette Mischarmatur einmal über Nacht in eine entkalkende Flüssigkeit einlegen. Dafür eignen sich zum Beispiel Essigessenz, Zitronensäure oder ein professioneller Entkalker.
In beiden Fällen ist es nötig, die Mischarmatur komplett abzuschrauben. Wie Sie dabei vorgehen, erfahren Sie im Folgenden.
Wie lässt sich die Duscharmatur abschrauben und austauschen?
Ist die Mechanik kaputt oder die Armatur sehr stark verkalkt, ist ein Austausch gegen ein Ersatzteil meist die einzig sinnvolle Lösung. Hier erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie die alte Mischbatterie in Ihrer Dusche abschrauben und eine neue anbringen.
- Drehen Sie die Wasserzufuhr am Haupthahn ab und prüfen Sie am Wasserhahn, ob wirklich kein Wasser mehr kommt.
- Drehen Sie den Duschschlauch mit einer Rohrzange von der Mischarmatur ab. Legen Sie einen Lappen zwischen Zange und Armatur, um Kratzer und Macken zu vermeiden.
- Schrauben Sie die alte Mischbatterie von der Wand. Meist müssen Sie dafür die Anschlüsse, die wie Halterungen in die Wand laufen, aufdrehen.
- Unter der Armatur kommen die Verbindungsstücke zur Wasserleitung, die sogenannte S-Bögen, zum Vorschein. Sind diese noch in Ordnung, können Sie mit einem Bürstchen den Kalk darin entfernen und die neue Mischbatterie direkt montieren.
- Sind neue S-Bögen nötig, so schrauben Sie die alten Verbindungsstücke raus, reinigen Sie die Wasserleitung mit einem Bürstchen und schrauben Sie die neuen ins Rohr. Achten Sie dabei auf die richtigen Gewindegrößen an beiden Enden.
- Das kleinere Gewinde am S-Bogen gehört in die Wasserleitung. Dieses müssen Sie sorgfältig mit einem Teflonband oder mit Hanf abdichten.
- Prüfen Sie, ob beide S-Bögen gleich tief in der Wand sitzen.
- Drehen Sie nun die Rosetten der neuen Armatur auf die S-Bögen.
- Legen Sie die Dichtungsringe in die Wasserzuläufe der neuen Armatur.
- Montieren Sie die neue Armatur auf die S-Bögen. Achten Sie auf ein vorsichtiges und möglichst auf beiden Seiten gleichmäßiges Anziehen der Schrauben, damit sich nichts verkantet.
- Schrauben Sie das Sieb an der Duscharmatur ab, drehen Sie den Haupthahn auf und spülen Sie die Leitungen und die neu eingebaute Armatur einmal ordentlich durch.
- Schrauben Sie zum Schluss entweder wieder das Sieb oder den Duschschlauch auf die Armatur.
Reparaturkosten und wer sie zahlen muss
Die Kosten für eine neue Duscharmatur beginnen bei circa 25 Euro und reichen bis in den mittleren dreistelligen Bereich. Gerade in Mietwohnung stellt sich dann die Frage, wer eigentlich für die Reparatur- und Austauschkosten aufkommen muss.
Wie viel kostet eine neue Duscharmatur?
Billigarmaturen für die Dusche beginnen in Baumärkten bei etwa 25 Euro. Je nach Marke, Design und Qualitätsansprüchen steigen die Preise aber bis in den mittleren, dreistelligen Bereich. So können für besonders edle Varianten oder moderne Thermostatbatterien auch einmal 400 Euro und mehr fällig werden.
Wer bezahlt eine neue Duscharmatur bei Mietwohnungen?
Eine kaputte Duscharmatur in einer Mietwohnung kann ein kompliziertes Thema sein. Denn weder Vermieter noch Mieter wollen für die Reparaturkosten aufkommen. Die Frage, wer bezahlen muss, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Zum einen spielt die Ursache und inwieweit der Mieter für den Defekt verantwortlich ist eine Rolle. Ist die Armatur beispielsweise aufgrund eines stark kalkhaltigen Wassers kaputt gegangen, hat der Mieter darauf keinen Einfluss. Das hat das Amtsgericht Gießen in einem Urteil vom 30. April 2008 entschieden (AZ 40MC 125/08).
Zum anderen ist entscheidend, ob im Mietvertrag eine Klausel über Kleinreparaturen auftaucht und ob die Mischbatterie unter diese Kleinreparaturen fällt. Das hängt wiederum von den Kosten für den Einbau eines Ersatzteils ab. In der Regel liegt der Maximalbetrag für solche Reparaturen bei 110 Euro. Übersteigen die Reparaturkosten diesen Betrag, muss der Vermieter dafür aufkommen.
Fazit
Der Wasserhahn ist undicht und tropft, es kommt kein heißes Wasser mehr oder es kommt generell zu wenig Wasser? Dann könnte das an einer kaputten Mischarmatur liegen. Diese können Sie mit etwas Geschick und Handwerker-Know-how auch selbst reparieren. Beim Einbau sollten Sie sorgfältig auf einen dichten und fachgerechten Einbau achten. Einbaufehler können beispielsweise zu Wasseraustritt und feuchten Wänden führen und damit zu einer kostspieligen Angelegenheit werden. Sind Sie mit Arbeiten im sanitären Bereich nicht vertraut, sollten Sie beim Thema Mischbatterie wechseln oder reparieren nur den Profi ranlassen.